Auf dem Ausbildungsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis hat die heiße Phase lange begonnen – mit bester Ausgangslage für die Jugendlichen. Für eine Entscheidung ist es keinesfalls zu spät, denn zu Beginn der Sommerferien gibt es deutlich mehr freie Ausbildungsplätze als Bewerberinnen und Bewerber: Aktuell stehen 1.000 offenen Ausbildungsstellen nur 600 junge Ausbildungssuchende gegenüber, die noch unversorgt sind.
„Die Entwicklung zum Bewerbermarkt hält an, aber sie hat sich aktuell nicht noch verstärkt. Ähnlich wie m Vorjahr haben Jugendliche, die eine Ausbildung anstreben, beste Chancen“, so Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. „Im Kreis kommen auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen nur 60 Ausbildungswillige.“
„Praktika haben eine immer größere Bedeutung“, so Heck weiter. „Mit einem Berufsorientierungspraktikum von einer bis zu sechs Wochen kann man sich unterstützen lassen, die eigene Berufswahl zu treffen oder diese zu festigen. Idealerweise kann dadurch noch im selben Jahr eine Berufsausbildung beginnen. Weitgehend unbekannt ist bisher, dass die Agentur für Arbeit die Fahrkosten und die Kosten für eine auswärtige Unterkunft im Bedarfsfall übernimmt. Alle an einer Ausbildung Interessierten Jugendlichen sollten sich jetzt unbedingt unseren fachlichen Rat holen, was alles möglich ist. Nicht weiter zögern – melden!“
Die heimischen Betriebe melden wieder zahlreiche Ausbildungsstellen - von Oktober bis Juni waren es im Kreis 1.866 Stellen, damit aber 349 oder 15,8 Prozent
weniger als im Vorjahr, das geprägt war von einem enormen Corona-Nachholbedarf. Auch in diesen Tagen werden immer noch weitere Ausbildungsstellen
gemeldet. Gleichzeitig gab es mit 1.746 jungen Menschen mehr Interessierte an betrieblichen Ausbildungsangeboten – ein Plus von 127 Jugendlichen oder
7,8 Prozent zum Vorjahr.
„Mit Veranstaltungen wie dem Ausbildungscamp in Witten Mitte August arbeiten wir am Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage. Und nach den Sommerfreien werden wir mit den Partnern des Ausbildungskonsens zusammen auch die Endspurtbörsen in Witten (22.08.) und Hattingen (26.08.) organisieren.
Auch aus Sicht der Jugendlichen ist Praxiserfahrung beliebt und wichtig – zum Beispiel durch Probearbeit. Mehr Betriebe sollten dies ermöglichen. Und gerade in den Sommerferien sind Praktika-Angebote heimischer Unternehmen – auch in Form von Ferienjobs – willkommen.“
Angesichts der in den nächsten Jahren zu erwartenden rückläufigen Bewerber- zahlen sieht die Ausbildungsmarkt-Expertin wachsende Herausforderungen für die Betriebe, den passenden beruflichen Nachwuchs zu finden: „Selbst ausbilden ist immer noch das beste Mittel gegen den Fachkräftemangel. Doch neue Wege gehö-ren inzwischen dazu: Chancen geben trotz nicht so toller Schulnoten. Und Wert-schätzung für die Jugendlichen. Wer sich willkommen fühlt, ist auch leistungs-bereit. Immer mehr Ausbildungsbetriebe locken zudem mit Fahrzeugangeboten vom Leasing-E-Bike bis zum Kleinwagen. Auch Sport- und Freizeitangebote wer-den in Verbindung mit betrieblichen Ausbildungen gemacht.“
Jugendliche im EN-Kreis, die sich beruflich orientieren möchten, können sich jederzeit online bei der Berufsberatung melden unter www.arbeitsagentur.de/vor-ort/hagen/berufsberatung-kreis-en oder telefonisch unter 02302 / 929 450. Wichtige Informationen bietet auch die Homepage der Jugendberufsagentur Witten: jba-witten.de
Arbeitgeber können jederzeit freie Arbeits- und Ausbildungsplätze kostenfrei melden unter: 0800 / 4 5555 20. Hier können sie auch Beratung zu Förder- leistungen erhalten.