Die Arbeitsmarktentwicklung im August 2024 in der Stadt Hagen

Arbeitsmarkt ohne Impulse in der Ferienzeit – Trotz leicht sinkender Arbeitslosenzahlen viele Neumeldungen von Jüngeren

30.08.2024 | Presseinfo Nr. 51

Der Arbeitsmarkt in Hagen steckte im August noch weitgehend in der Sommerpause. Die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich leicht um 43 oder 0,3 Prozent auf 12.524, die Arbeitslosenquote blieb mit 12,2 Prozent unverändert. Vor einem Jahr waren es genau 700 Arbeitslose weniger, die Quote lautete 11,6 Prozent. 

„Wie erwartet hat die Arbeitsmarktentwicklung im August aufgrund der Ferienzeit keine neuen Impulse gezeigt, auch wenn es erneut viele Neumeldungen und Abgänge gab. Dabei hat auch der Zugang an jungen Ausbildungsabsolventen angehalten, die aber im Herbst schon wieder vermittelt sein können“, so Dr. Christiane Wirth Forsberg, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Hagen. „Die Kräftenachfrage ist nach einem guten Vormonat wieder spürbar zurückgegangen. Für den September bin ich optimistischer und erwarte eine beginnende saisonale Belebung.“ 

Die Rechtskreise entwickelten sich im Berichtsmonat unterschiedlich. 3.088 Arbeitslose waren Kunden der Arbeitsagentur (18 oder 0,6 Prozent mehr als im Vormonat), 9.436 wurden durch das Jobcenter Hagen betreut (61 oder 0,6 Prozent weniger). Auch die Tendenzen für die Zielgruppen zeigten große Unterschiede. Nur bei den Langzeitarbeitslosen gab es im Ergebnis mit 5.308 keine Veränderung gegenüber Juli. Trotzdem waren es 73 mehr als im Vorjahr (+1,4 Prozent). Ansonsten gab es bei folgenden Personengruppen steigende Zahlen: Die jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren hatten mit einigen weiteren Ausbildungsabsolventen ein Plus von 95 oder 9,1 Prozent auf 1.144, die Ausländer einen Anstieg von 43 oder 0,7 Prozent auf 6.110. Bei den Älteren über 50 Jahren gab es hingegen einen Rückgang um 55 oder 1,3 Prozent auf 4.091. Arbeitslose Menschen mit Schwerbehinderung hatten erneut eine nur sehr geringe Änderung, diesmal in Form einer kleinen Abnahme um vier oder 0,5 Prozent auf 848.

Gemeldete Kräftenachfrage 
Die Belebung im Vormonat hatte wohl einiges vorweggenommen: Bei der gemeldeten Kräftenachfrage gab es im August keinerlei weitere Impulse. Hagener Unternehmen meldeten nur 154 offene Stellen, 107 (41,0 Prozent) weniger als noch im Juli, gleichzeitig genauso 107 oder 41 Prozent weniger als im Vorjahr. 
Die größte Kräftenachfrage meldeten dabei noch Personaldienstleister (36 Stellen), freiberufliche Arbeitgeber (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 26 Stellen für Assistenzkräfte, nach 83 im Vormonat), die öffentliche Verwaltung (25) und das verarbeitende Gewerbe (21). Der Handel meldete nur zwölf Stellen, das Gesundheits- und Sozialwesen elf, ebenso der Bereich Erziehung und Unterricht. Die gesamte Logistik hatte keinen Bedarf. Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen sank um 103 oder 6,2 Prozent auf 1.557, in Relation zum Vorjahresmonat sogar um 322 oder 17,1 Prozent. Aktuell sind 58,6 Prozent aller Arbeitsstellen für Fachkräfte auf dem Niveau der dualen Ausbildung gemeldet (Tendenz steigend), für Helfer hingegen nur 19,2 Prozent (Tendenz fallend). 

Kurzarbeit und tatsächliche Inanspruchnahme 
Im Juli gab es in Hagen nur fünf neue Anzeigen von Kurzarbeit für 27 potentiell betroffene Arbeitnehmer. Während der Pandemie waren es in der Volmestadt rund 3.000 Anzeigen aus nahezu allen Branchen für rund 50.000 potentielle Kurzarbeiter. Im gesamten Bezirk, also inklusive Ennepe-Ruhr-Kreis, waren es damals 7.700 Anzeigen für rund 100.000 Personen. Für März liegen inzwischen Informationen zur effektiven Inanspruchnahme für die Stadt Hagen vor. Danach wurde Kurzarbeitergeld nur an 29 Betriebe für 636 Arbeitnehmer tatsächlich ausgezahlt, weitaus weniger als in der Pandemie. 

Gesamteinschätzung 
„Die Sommerpause hat sich im August weitgehend fortgesetzt. Relativ hohe Dynamik, eine leicht gesunkene Arbeitslosigkeit und die Tatsache, dass die angezeigte Kurzarbeit weiterhin sehr gering ist, sind die positiven Aspekte“, so Wirth Forsberg weiter. „Gleichzeitig haben wir noch weit über 400 unbesetzte Ausbildungsstellen in Hagen, aber nur noch gut 300 unversorgte Bewerber. Viele Jugendliche und ihre Eltern denken, sie müssten unbedingt erst den Schulabschluss haben, doch was die meisten nicht wissen: Es ist möglich, Ausbildung und Schulabschluss gleichzeitig zu machen. Sogar die Fachhochschulreife geht per Doppelqualifizierung. Wir stehen gerne beratend zur Seite!“