Im Jahr 2024 ist die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Hagen und im Ennepe-Ruhr-Kreis im Vergleich zum Vorjahr gegen den allgemeinen Trend um 18 auf 2.907 gestiegen. Nach zwei Jahren mit rückläufiger Entwicklung ist dies zunächst positiv, im langjährigen Vergleich aber trotzdem kein gutes Ergebnis. Die Zahl der Neuabschlüsse blieb um acht Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Den größten absoluten Rückgang hatten freie Berufe, den größten Zuwachs das Handwerk.
„Die Entwicklung der Ausbildungsverträge bestätigt das Bild des Ausbildungsmarktes insgesamt: Weniger Ausbildungsstellen, gleichzeitig wieder etwas mehr interessierte junge Menschen“, so die Chefin der Agentur für Arbeit Hagen, Katja Heck. „Ein kleiner Anstieg bei den Verträgen ist besser als der landesweit rückläufige Trend und erscheint zunächst recht positiv, doch muss dies in einer langfristigen Betrachtung richtig eingeordnet werden. Auch wenn die Zeiten mit über 3.600 Ausbildungsverträgen in Hagen und Ennepe-Ruhr-Kreis wohl vorbei sind, zeigt der Abstand deutlich, welchen Rückgang es in den letzten dreizehn Jahren gegeben hat. Das Pandemiejahr 2020 war mit 2.733 Verträgen dabei der bisherige Tiefpunkt. Danach gab es eine Erholung. Die Gewinnung von Jugendlichen für eine duale Ausbildung ist und bleibt die zentrale Herausforderungen zur Sicherung des künftigen Fachkräftebedarfs, der unweigerlich auf die Unternehmen zukommen wird“. Hier sieht die Agenturchefin alle Partner am Ausbildungsmarkt in der Verantwortung: “Vor allem müssen die Ausbildungsbetriebe für die Jugendlichen attraktiv sein. Dazu gehört heute zum Beispiel die Teilnahme an Ausbildungsmessen, Schulpartnerschaften, Praktika, Benefits in der Ausbildung, die Wert schätzung und Kultur in einem Unternehmen, die Karrierechancen, aber auch die Berücksichtigung des Wunsches nach Work-Life-Balance. All das spielt bei der Berufswahl von Jugendlichen eine große Rolle.“
Bei den abgeschlossenen Ausbildungsverträgen konnte in diesem Jahr das Handwerk, das trotzdem weiterhin große Nachwuchssorgen hat, einen Zuwachs von 17 oder 2,5 Prozent auf 744 verzeichnen. Beim öffentlichen Dienst waren es mit 72 genau sieben oder 14,3 Prozent mehr, in der Landwirtschaft mit 63 genau drei oder 5,0 Prozent. In Industrie und Handel fanden mit 1.746 fast genauso viele junge Menschen ihren Berufsstart wie im Vorjahr (-0,3 Prozent). Die Verträge in den freien Berufen nahmen dagegen um neun oder 3,3 Prozent auf 261 ab.