Die Agentur für Arbeit zieht für den Ausbildungsstellenmarkt im Weserbergland Bilanz: 2.357 junge Menschen meldeten sich vom 01. Oktober 2023 bis zum 30. September 2024 bei den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit Hameln und den Jobcentern in den Landkreisen Hameln-Pyrmont, Holzminden und Schaumburg als Bewerberinnen und Bewerber auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Dies sind 84 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen stieg dagegen an: Mit 2.508 Ausbildungsstellen wurden 44 Stellen mehr als im Vorjahreszeitraum gemeldet.90 Ausbildungssuchende waren zum 30. September noch ohne Ausbildungsplatz oder eine andere konkrete Perspektive. Im Vorjahr waren zu diesem Zeitpunkt 27 Personen weniger unversorgt. Bei den Ausbildungsstellen blieben 68 unbesetzt, 22 mehr als im Vorjahr.
In der Bilanz des Ausbildungsmarktes steht somit im Weserbergland für jeden jungen Menschen, der sich ausbildungssuchend gemeldet hat, theoretisch mehr als eine Ausbildungsstelle zur Verfügung.
„Die Chancen für Bewerberinnen und Bewerber auf einen Ausbildungsplatz sind im Weserbergland rein rechnerisch ausgezeichnet,“ sagt Henrik Steen, Vize-Chef der Agentur für Arbeit Hameln, zur diesjährigen Ausbildungsmarktbilanz. „Allerdings ist sowohl die Zahl der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber gestiegen als auch die der unbesetzten Ausbildungsstellen. Die Passungsprobleme sind somit nicht kleiner geworden. Ausbildungssuchende und Betriebe zusammenzubringen ist zunehmend herausfordernd.“
„Daher vermitteln wir auch jetzt noch in Ausbildung für 2024“, erläutert Cornelia Kurth, Leiterin der Berufsberatung im Landkreis Schaumburg. „Parallel akquirieren wir außerdem Ausbildungssuchende für 2025. Dabei ist unsere Präsenz an den Schulen mittlerweile im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Hameln etabliert und wir können die Schülerinnen und Schüler dort abholen, wo sie stehen.“
Jens Auberg, Teamleiter der Berufsberatung für die Landkreise Hameln-Pyrmont und Holzminden, ergänzt: „Daneben legen wir den Fokus noch mehr auf junge Menschen, deren Startchancen nicht optimal sind und die weder in Schule noch in Ausbildung oder Arbeit sind, die sogenannten „NEETs“1. Um diese zu erreichen, bedarf es neuer Ansätze in enger Zusammenarbeit mit unseren örtlichen Netzwerkpartnern.“
„Der Ausbildungsmarkt benötigt alle jungen Menschen mit ihren individuellen Stärken. Eine Ausbildung ist für alle eine Win-Win-Situation: Junge Menschen erhalten ein Fundament fürs Berufsleben, die Unternehmen dringend benötigte Fachkräfte,“ so Steen. Er betont abschließend: „Um in der Ausbildungsvermittlung erfolgreich zu sein, bedarf es Kompromissbereitschaft von beiden Seiten. Hierfür ist es wichtig, dass wir mit unseren Netzwerkpartnern wie beispielsweise IHK und Kreishandwerkerschaft intensiv zusammenarbeiten. Hierdurch können junge Menschen und Betriebe umfassend unterstützt werden. Wir arbeiten kontinuierlich daran, die gute Zusammenarbeit in diesem Bereich weiter auszubauen.“
1NEET steht als Akronym für „Not in Education, Employment or Training"
Die TOP 10 der bei den Jugendlichen beliebtesten Ausbildungsberufe (sortiert nach der Anzahl der Berufswünsche):
1. Verkäufer/in (155)
2. Kfz-Mechatroniker/in – PKW-Technik (141)
3. Kaufmann/-frau – Büromanagement (125)
4. Medizinische/r Fachangestellte/r (115)
5. Kaufmann/-frau im Einzelhandel (88)
6. Industriekaufmann/-frau (80)
7. Elektroniker/in Energie-/Gebäudetechnik (74)
8. Fachinformatiker/in - Anwendungsentwicklung (63)
9. Friseur/in (60)
10. Industriemechaniker/in (58)
Die TOP 10 der von den Unternehmen angebotenen Ausbildungsstellen:
1. Kaufmann/-frau im Einzelhandel (179)
2. Verkäufer/in (164)
3. Medizinische/r Fachangestellte/r (92)
4. Kaufmann/-frau – Büromanagement (86)
5. Industriekaufmann/-frau (81)
6. Kfz-Mechatroniker/in – PKW-Technik (68)
7. Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (68)
8. Elektroniker/in- Energie-/Gebäudetechnik (62)
9. Anlagenmechaniker/in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (55)
10. Industriemechaniker/in (54)