Arbeitslosigkeit im Weserbergland steigt zum Jahresbeginn

•    Anstieg im Januar saisonal bedingt
•    Fachkräfte bleiben gut vermittelbar
•    Weiterbildung von Geringqualifizierten im Fokus

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 9

Arbeitslosenzahl13.701Stellenzugang470
ggü. Vormonat837 / 6,5%ggü. Vormonat38 / 8,8%
ggü. Vorjahresmonat467 / 3,5%ggü. Vorjahresmonat-19 / -3,9%
Arbeitslosenquote (Vorjahreswert)6,9% (6,7%)Stellenbestand (ggü. Vorjahresmonat)2.648 (-10,0%)

Die Arbeitslosigkeit im Weserbergland ist zum Jahresbeginn gestiegen: 13.701 Menschen waren in der Arbeitsagentur und den örtlichen Jobcentern arbeitslos gemeldet; somit sind im Januar 2024 in den Landkreisen Hameln-Pyrmont, Holzminden und Schaumburg 837 Arbeitslose mehr als im Vormonat zu verzeichnen. 

„Der spürbare Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist immer noch in einem saisonal üblichen Rahmen. Viele Verträge laufen zum Jahresende aus, nicht jeder Betroffene findet sofort eine neue passende Beschäftigung,“ sagt Gerhard Durchstecher, Chef der Agentur für Arbeit Hameln. 

„Strukturelle Schwächen, die Pandemie, die Energiekrise und die anhaltende Inflation in Folge geopolitischer Krisen haben die deutsche Wirtschaft in eine Rezession geführt. Diese wird nach Meinung vieler Experten auch im Jahr 2024 anhalten. Der Arbeitsmarkt im Weserbergland hat sich in 2023 robust und sehr krisenfest gezeigt. Ob das in 2024 anhält, bleibt abzuwarten,“ führt Durchstecher aus. 

„Aktuell spüren wir, wie sich der Trend verfestigt, dass Geringqualifizierte, die jetzt ihren Arbeitsplatz verlieren, wesentlich schlechtere Chancen auf einen neuen Job haben, während Fachkräfte in der Regel schnell wieder eine Arbeit finden,“ erklärt Durchstecher. Gerade für Arbeitslose mit geringen Qualifikationen eröffnet die Möglichkeit einer beruflichen Weiterbildung oder das Nachholen eines Berufsabschlusses die Chance, langfristig wieder in den Arbeitsmarkt einzumünden.

„Wir beraten alle unsere Kundinnen und Kunden individuell, welche Möglichkeit dabei für sie in Frage kommen. Dabei orientieren wir uns an den Begebenheiten unseres regionalen Arbeitsmarktes,“ berichtet Durchstecher und ergänzt: „Wir wollen Menschen und Arbeit zusammenbringen. Wo es hierfür weiterer Qualifikationen oder anderer Unterstützung bedarf, suchen wir zusammen mit den Betroffenen und auch mit einem potenziellen Arbeitgeber gemeinsam nach Lösungen.“

Landkreise
Zum Beginn des Jahres 2024 ist die Arbeitslosigkeit in allen drei Landkreisen des Agenturbezirks gestiegen: Im Landkreis Hameln-Pyrmont sind aktuell 5.860 Personen arbeitslos gemeldet, 278 mehr als im Dezember 2023 (+5,0% zum Vormonat, Arbeitslosenquote 7,4%). Mit 5.005 Arbeitslosen sind im Landkreis Schaumburg 265 Personen mehr als im Vormonat als arbeitslos gemeldet (+5,6%, Arbeitslosenquote 6,0%). Im Landkreis Holzminden waren 294 Personen mehr beschäftigungslos als im Dezember. Damit sind hier insgesamt 2.836 Menschen ohne Arbeit (+11,6%, Arbeitslosenquote 7,8%).

Arbeitskräftenachfrage
Im Januar 2024 wurden 470 neue Arbeitsstellen von den Arbeitgebern im Weserbergland gemeldet, somit 38 mehr als im Vormonat (+8,8%) und 19 Arbeitsstellen weniger im Vergleich zum Vorjahresmonat (-3,9%). Der Stellenbestand betrug 2.684 Stellen, somit 63 mehr als im Dezember 2023 (+2,4%) und 293 weniger als im Januar 2023 (-10,0%).

Unterbeschäftigung
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen erfasst, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmende an einer Maßnahme der Arbeitsförderung oder kurzfristig erkrankt sind. Die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) betrug nach vorläufigen Angaben im Januar 17.495 Personen (hierin sind die 13.701 arbeitslos gemeldeten Personen bereits enthalten), somit 776 Personen mehr als im Vormonat und 336 mehr als im Januar 2023.

Viele weitere Informationen und Statistiken rund um den Arbeitsmarkt finden Sie auf der Internetseite der Statistik der Bundesagentur für Arbeit.