Hammer Ausbildungsmarkt dreht sich weiter zugunsten der Jugendlichen – Angebot stößt aber auf weniger Interesse

Halbzeitbilanz auf dem Ausbildungsmarkt 2022/23 in Hamm

05.04.2023 | Presseinfo Nr. 41

Die Agentur für Arbeit Hamm zieht eine Zwischenbilanz für das Ausbildungsmarktjahr 2022/23, das bereits im vergangenen Oktober begonnen hat. In diesem deutlich weniger von Corona geprägten Zeitraum haben sich 945 Jugendliche gemeldet (- 0,2 Prozent in Relation zum Vorjahr), während 939 Ausbildungsstellen von den Unternehmen zur Verfügung gestellt wurden (+ 1,6 Prozent). Aktuell suchen noch 526 junge Männer und Frauen einen Ausbildungsplatz. Ihnen stehen derzeit 671 unbesetzte Ausbildungsstellen zur Verfügung und damit statistisch 1,28 Stellen pro Bewerber. Die Chancen für junge Menschen in der Region haben sich im Vergleich zum Vorjahr damit wieder verbessert. Vor einem Jahr lag sie bei 1,25, vor zwei Jahren bei 0,99.

„Die Unternehmen in Hamm melden trotz aktueller Probleme noch mehr Ausbildungsstellen als im bereits guten Vorjahr. Dennoch stehen ihnen weniger Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. Die Entwicklung zum Bewerbermarkt ist auch in Hamm unverkennbar, obwohl hier Angebot und Nachfrage seit Beginn des Ausbildungsjahres noch relativ ausgeglichen sind“, so Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamm, zur Entwicklung im ersten Halbjahr. „Die Jugendlichen hatten in den Pandemie-Jahren nicht die üblichen Möglichkeiten der Berufsorientierung. Das ist jetzt zum Glück vorbei. Doch das Interesse an dualer Ausbildung lässt generell immer mehr nach. Dies wirkt sich in manchen Branchen schon sehr deutlich aus.“

Der Ausbildungsmarkt-Experte appelliert an die Betriebe, nicht nachzulassen, die vorhandenen Potentiale zu nutzen und die Jugendlichen so zu nehmen, wie sie sind:

„Ausbildung ist immer noch das stärkste Instrument gegen den Fachkräftemangel, der auch in Zukunft zweifellos wachsen wird. Qualifizierte Fachkräfte werden immer gesucht. Der Kampf um die Talente wird härter.“ Helm rät, alle Möglichkeiten zu nutzen, zum Beispiel in Form von Betriebspraktika in den Osterferien. Jugendliche können so unverbindlich erstmals in die Berufswelt schnuppern und wichtige, oft wegweisende Erfahrungen sammeln.

Der Ausbildungsmarkt wird in den nächsten Monaten noch richtig in Bewegung kommen. Thomas Helm: „Viele Jugendliche beginnen nämlich erst spät mit der Ausbildungssuche und kommen noch auf den Markt. Da geht noch sehr viel! Unterstützung bietet die Berufsberatung. Auf jeden Fall gilt: Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz waren selten so gut wie heute. Daher ist es für alle Jugendlichen im Berufswahlprozess sehr lohnenswert, sich mit den Chancen und Vorteilen auseinander zu setzen, die eine duale Berufsausbildung bietet. Oft ist es sogar möglich, sie mit einem Studium zu kombinieren.“

Die nachfolgende Tabelle liefert einen Überblick über das aktuelle Verhältnis von Angebot und Nachfrage.

Die Hammer TOP 10 der…

… unversorgten Bewerber/innen

(insgesamt 526)

 

unbesetzten Ausbildungsstellen

(insgesamt 671)

Verkäufer/in

34

Verkäufer/in

50

Kfz.mechatroniker - PKW-Technik

24

Kaufmann/-frau im Einzelhandel

44

Medizinische/r Fachangestellte/r

24

Kaufmann/-frau Büromanagement

30

Kaufmann/-frau Büromanagement

22

Fachkraft Lagerlogistik

26

Kaufmann/-frau Einzelhandel

21

Zahnmedizinische/r Fachang.

25

Automobilkaufmann/-frau

19

Anlagenmech.-San.-/Heiz.-Klima

20

Elektroniker/in für Betriebstechnik

17

Medizinische/r Fachangestellte/r

20

Industriemechaniker/in

16

Kaufmann/-frau Groß-/Außenh.

17

Friseur/in

16

Industriekaufmann/-frau

15

Fachlagerist/in

14

Kfz.mechatroniker - PKW-Technik

14

Jugendliche, die sich beruflich orientieren möchten, können sich jederzeit bei der Berufsberatung kostenfrei melden unter: 0800 / 4 5555 00.

Arbeitgeber können jederzeit freie Arbeits- und Ausbildungsplätze kostenfrei melden unter: 0800 / 4 5555 20. Hier können sie auch Beratung zu Förderleistungen erhalten.