Ausbildungsmarkt im Kreis Unna wird zum Bewerbermarkt – doch Interesse der Jugendlichen sinkt

Halbzeitbilanz auf dem Ausbildungsmarkt 2022/23 im Kreis Unna

05.04.2023 | Presseinfo Nr. 42

Für das neue Ausbildungsjahr haben sich im Kreis bisher 1.848 ausbildungs- interessierte Jugendliche gemeldet (1,5 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr), während 1.986 Ausbildungsstellen von den Unternehmen zur Verfügung gestellt wurden (5,6 Prozent mehr). Aktuell suchen noch 986 junge Männer und Frauen einen Ausbildungsplatz. Ihnen stehen derzeit 1.363 unbesetzte Ausbildungsstellen zur Verfügung und damit statistisch 14 Stellen auf zehn Bewerber. Die Chancen für junge Menschen im Kreis haben sich damit im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Im vergangenen Jahr gab es rechnerisch mit 1.880 Stellen für jeden ausbildungsinteressierten Jugendlichen genau einen Ausbildungsplatz. Mit diesen Eckdaten zog die Agentur für Arbeit Hamm am Freitag Zwischenbilanz für das im vergangenen Herbst gestartete Ausbildungsmarktjahr 2022/23.

„Für den Kreis Unna ist dies eine neue Situation. Jedem Auszubildenden standen im bisherigen Verlauf des Ausbildungsjahres rechnerisch 1,07 Ausbildungsstellen zur Verfügung. Umgekehrt kamen auf jede Stelle 0,93 Auszubildende, der Ausbildungsmarkt hat sich zu einem Bewerbermarkt gedreht“, kommentiert Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamm, die Entwicklung im ersten Halbjahr.

„Gegenüber der Pandemiephase stehen den Jugendlichen wieder alle Möglichkeiten der Berufsorientierung zur Verfügung. Dennoch haben sich 29 Jugendliche weniger gemeldet als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zum Corona-Jahrgang 2020/2021 waren es sogar 229 Jugendliche weniger. Das Interesse an dualer Ausbildung lässt also nach, wobei das in den Berufsfeldern sehr unterschiedlich ausfällt.“

Der Ausbildungsmarkt-Experte appelliert an die Betriebe, nicht nachzulassen: „Die steigende Zahl der angebotenen Ausbildungsstellen zeigt klar, dass die Unternehmen die Ausbildung als wirksames Mittel gegen den Fachkräftemangel identifiziert haben. Gleichwohl belegt die beschriebene Entwicklung einerseits, dass sich der Kampf um die Talente verschärft und andererseits, dass die dem hiesigen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Jugendlichen hinsichtlich der vorhandenen Ausbildungsstellen passgenau entwickelt werden müssen.“

Hoffnung gebe, dass viele Jugendliche erst spät ernsthaft mit der Ausbildungssuche beginnen. Da komme noch Einiges auf den Markt, ist noch vieles in Bewegung. Unterstützung bietet die Berufsberatung. Thomas Helm resümiert: „Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz waren selten so gut wie heute. Daher ist es für alle Jugendlichen im Berufswahlprozess sehr

lohnenswert, sich mit den Chancen und Vorteilen auseinander zu setzen, die eine duale Berufsausbildung bietet. Oft ist es sogar möglich, sie mit einem Studium zu kombinieren.“

Die nachfolgende Tabelle liefert einen Überblick über das aktuelle Verhältnis von Angebot und Nachfrage.

 

Die TOP 10 im Kreis Unna der…

… unversorgten Bewerberinnen und Bewerber

 

… unbesetzten Ausbildungsstellen

Kfz.Mechatroniker PKW-Technik

54

Verkäufer/in

117

Kaufmann/-frau Büromanagement

49

Kaufmann/-frau im Einzelhandel

106

Kaufmann/-frau im Einzelhandel

45

Fachkraft - Lagerlogistik

69

Tischler/in

40

Kaufmann/-frau - Büromanagement

54

Verkäufer/in

39

Handelsfachwirt/in (Ausbildung)

49

Medizinische/r Fachangestellte/r

38

Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r

45

Fachkraft Lagerlogistik

30

Industriekaufmann/-frau

42

Fachinformatiker- Anwendungsentwicklung

27

Medizinische/r Fachangestellte/r

41

Elektroniker/in Energie-/ Gebäudetechnik

24

Kaufm. Groß-/Außenhandels- management Großhandel

37

Fachinformatiker/in Systemintegration

23

Berufskraftfahrer/in

30

 

Jugendliche, die sich beruflich orientieren möchten, können sich jederzeit bei der Berufsberatung kostenfrei melden unter: 0800 / 4 5555 00.

Arbeitgeber können jederzeit freie Arbeits- und Ausbildungsplätze kostenfrei melden unter: 0800 / 4 5555 20. Hier können sie auch Beratung zu Förderleistungen erhalten.