Entwicklung
Unerwartet nachhaltig hat sich der Arbeitsmarkt in Hamm bisher der Frühjahresbelebung verweigert. Auch im April setzte sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit fort. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 146 oder 1,8 Prozent auf 8.153. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich nochmals um 0,1 Punkte auf 8,6 Prozent. Vor einem Jahr waren es 7,9 Prozent.
„Der langjährige Trend lässt eigentlich eine rückläufige Arbeitslosigkeit in den ersten vier Monaten im Rahmen einer Frühjahrsbelebung erwarten, doch sieht die Entwicklung aktuell in Hamm anders aus. Auch landesweit steigen die Arbeitslosenzahlen. Bei uns sind die gestiegenen Zugänge ukrainischer Flüchtlinge und ein Rückgang der Teilnehmerzahl an entlastenden Qualifizierungsmaßnahmen die wesentlichen Ursachen. Gleichzeitig halten sich die Betriebe mit Neueinstellungen sehr zurück, die Kräftenachfrage tritt auf der Stelle“, so Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamm. Für Mai rechnet er aber mit einer einsetzenden saisonalen Besserung am Arbeitsmarkt: „Hier besteht im Vergleich zur Nachbarregion schon ein deutlicher Nachholbedarf. Außerdem ist der Konjunkturindikator Kurzarbeit derzeit sehr unkritisch.“
Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung entwickelten sich im April sehr unterschiedlich. 1.891 Arbeitslose waren am Ende des Monats bei der Arbeitsagentur gemeldet, 28 oder 1,5 Prozent weniger als im Vormonat, während 6.262 durch das Kommunale Jobcenter betreut wurden (174 oder 2,9 Prozent mehr). Beim Vorjahresvergleich waren die Unterschiede nicht so groß: Bei der Arbeitsagentur waren 219 oder 13,1 Prozent mehr Erwerbslose als Ende April 2022 gemeldet, beim Jobcenter 499 oder 8,7 Prozent mehr. Zusammengefasst gibt es damit in der Stadt Hamm aktuell 718 Arbeitslose (9,7 Prozent) mehr als vor genau einem Jahr. Der ungünstige Abstand ist damit leider noch größer geworden.
Die vollständige Presseinformation finden Sie unter dem Pressematerial.