„Im Hanauer Agenturbezirk hat sich der Arbeitsmarkt im Oktober der Saison entsprechend entwickelt. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung, also bei den Personen, die nach einer Beschäftigung arbeitslos wurden, gingen die Zahlen im Vormonats- und Vorjahresvergleich zurück. Im Rechtskreis des SGB II sind Anstiege zu verzeichnen, die vor allem auf den Übergang ukrainischer Geflüchteter in die Grundsicherung zurückzuführen sind. Positiv ist der anhaltende Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit, der zeigt, dass Unternehmen vermehrt bereit sind, Menschen auch nach längerer
Arbeitslosigkeit wieder einzustellen“, kommentiert Markus Milke, Geschäftsführer der Hanauer Agentur für Arbeit, die aktuellen Daten.
„Der Bestand an offenen Stellen ist auf einem hohen Niveau, obwohl sich die aktuellen Zugänge verringert haben. Fachkräfte werden in nahezu allen Wirtschaftsbranchen gesucht: in der Gastronomie wie in der Pflege, im Handwerk wie in der Logistik.
Menschen, die ihre beruflichen Fähigkeiten auf den neuesten Stand bringen wollen, um ihre Arbeitsmarktfähigkeit zu erhalten oder zu verbessern, werden von der Agentur für Arbeit unterstützt – nicht nur, wenn sie arbeitslos, sondern auch, wenn sie in
Beschäftigung sind.“
Im Oktober waren im Bezirk der Hanauer Agentur für Arbeit 10.313 Personen arbeitslos gemeldet, 110 weniger als im Vormonat, aber 124 mehr als im Oktober 2021. Die Arbeitslosenquote verharrte mit 4,5 Prozent auf dem Wert des Vormonats. Im Oktober 2021 lag sie bei 4,4 Prozent.
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
2.802 Personen waren bei der Agentur für Arbeit Hanau im Oktober arbeitslos gemeldet, 115 weniger als im September. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Rückgang von 562 Personen.
7.511 Menschen, 5 mehr als im Monat zuvor, waren beim Kommunalen Center für Arbeit im Oktober arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergab sich ein Zugang von 686 Personen.
Bei der Arbeitsagentur sind Menschen arbeitslos gemeldet, die nach einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten. Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II, umgangssprachlich ‚Hartz IV') angewiesen sind, werden vom Kommunalen Center für Arbeit des Main-Kinzig-Kreises (KCA) betreut.
Die Entwicklung in der Hauptagentur und den Geschäftsstellen
In der Stadt Hanau waren 3.995 Menschen arbeitslos, 61 weniger als im September, aber 22 mehr als im Oktober 2021. Die Arbeitslosenquote sank auf 7,7 Prozent gegenüber 7,8 Prozent im Vormonat (Oktober 2021: 7,6 Prozent).
Im Bereich der Hanauer Hauptagentur waren 8.749 Personen arbeitslos, 97 weniger als im September. Die Arbeitslosenquote fiel auf 4,9 Prozent gegenüber dem Vormonatswert von 5,0 Prozent.
Im Bereich der Geschäftsstelle Schlüchtern waren 1.564 Personen arbeitslos gemeldet, 13 weniger als im September. Die Arbeitslosenquote verharrte auf dem Vormonatswert von 3,0 Prozent gegenüber 3,3 Prozent im Oktober 2021.
Entwicklung nach Personengruppen
Im Oktober waren 5.249 Männer (41 weniger als im Vormonat und 141 weniger als im Vorjahresmonat) und 5.064 Frauen (69 weniger als im September und 265 mehr als im Oktober 2021) arbeitslos gemeldet. 1.263 Jugendliche unter 25 Jahren waren am Stichtag arbeitslos, 31 mehr als im Vormonat und 79 mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. 2.019 über 55-jährige hatten im Oktober keine Arbeit, 31 Personen weniger als im Monat zuvor und 24 weniger als im Oktober des Vorjahres.
Langzeitarbeitslosigkeit
Als langzeitarbeitslos gelten Personen, die ein Jahr und länger arbeitslos sind. 3.827 Menschen waren im Oktober langzeitarbeitslos, 47 weniger als im September und 359 weniger als im Oktober 2021. 3.541 der Langzeitarbeitslosen waren im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) gemeldet und 286 in der Arbeitslosenversicherung im Rechtskreis SGB III. Insgesamt machten langzeitarbeitslose Männer und Frauen 37,1 Prozent aller Arbeitslosen aus.
Gemeldete Arbeitsstellen
3.499 offene Stellen waren im aktuellen Monat bei der Hanauer Arbeitsagentur zur Vermittlung im Bestand, das sind 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr. 557 offene Stellen konnten vom Arbeitgeber-Service akquiriert und 541 Stellen erledigt werden.