„Erwartungsgemäß sind die Arbeitslosenzahlen im Januar angestiegen – das tun sie zu Jahresbeginn regelmäßig. Kündigungen zum Jahres- und Quartal-sende im Dezember und das Ende des Weihnachtsgeschäfts schlagen dabei ebenso zu Buche wie Zugänge aus wetterabhängigen Branchen. Diese Entwicklung wird in den nächsten Wochen voraussichtlich wieder abklingen. Im Bereich des SGB II sind die Zuwächse zum Vormonat moderat gegenüber deutlicheren Anstiegen im Vorjahresvergleich“, so Heike Hengster, Vorsitzende der Geschäftsführung der Hanauer Agentur für Arbeit, zu den aktuellen Daten. „Dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge werden nicht die Folgen der Energiekrise, sondern vor allem die Fachkräfteknappheit dem Arbeitsmarkt zu schaffen machen. Jugendliche und Eltern wissen den Wert und die Entwicklungschancen einer dualen Ausbildung häufig nicht einzuschätzen – hier müssen wir gegensteuern.
Mit den Halbjahreszeugnissen, die Ende der Woche vergeben werden, können sich Schüler/innen, die im Sommer die Schule abschließen, um einen Ausbildungsplatz bewerben. Die Auswahl ist so groß wie nie zuvor. Die Berufsberatung ist der richtige Ansprechpartner bei der Frage, wie es hier in der Region um attraktive Ausbildungsmöglichkeiten steht.“
Im Januar waren im Hanauer Agenturbezirk 11.488 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, 679 mehr als im Vormonat Dezember und 1.264 mehr als im Januar 2022. Die Arbeitslosenquote kletterte auf 5,0 Prozent gegenüber 4,7 Prozent im Dezember. Im Januar 2022 lag sie bei 4,4 Prozent.
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
3.600 Personen waren bei der Agentur für Arbeit Hanau im Januar arbeitslos gemeldet, 465 mehr als im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Plus von 135 Personen.
7.888 Menschen, 214 mehr als im Monat zuvor, waren beim Kommunalen Center für Arbeit im Januar arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergab sich ein Zugang von 1.129 Personen.
Bei der Arbeitsagentur sind Menschen arbeitslos gemeldet, die nach einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten. Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, werden vom Kommunalen Center für Arbeit des Main-Kinzig-Kreises (KCA) betreut.
Die Entwicklung in der Hauptagentur und den Geschäftsstellen
In der Stadt Hanau waren 4.117 Menschen arbeitslos, 181 mehr als im Dezember und 153 mehr als im Januar 2022. Die Arbeitslosenquote stieg auf 7,9 Prozent gegenüber 7,6 Prozent im Vormonat und im Januar 2022.
Im Bereich der Hanauer Hauptagentur waren 9.519 Personen arbeitslos, 504 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote wuchs auf den Wert von 5,4 gegenüber 5,1 Prozent im Vormonat.
Im Bereich der Geschäftsstelle Schlüchtern waren 1.969 Personen arbeitslos gemeldet, 175 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,7 Prozent gegenüber 3,4 Prozent im Vormonat an.
Entwicklung nach Personengruppen
Im Januar waren 6.030 Männer (422 mehr als im Vormonat) und 5.458 Frauen (257 mehr als im Dezember) arbeitslos gemeldet. 1.272 Jugendliche unter 25 Jahren waren am Stichtag arbeitslos, 57 mehr als im Vormonat. 2.305 über 55-jährige hatten im Januar keine Arbeit, 157 Personen mehr als im Monat zuvor.
Zu- und Abgänge in Arbeitslosigkeit
Im Monat Januar meldeten sich im Agenturbezirk Hanau 2.490 Personen neu oder erneut arbeitslos, 9,9 Prozent mehr als im Januar 2022. 46,2 Prozent kamen aus Erwerbstätigkeit, 17,3 Prozent aus einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme und 21,8 Prozent aus Nichterwerbstätigkeit.
1.821 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, 8,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 27,4 Prozent gingen in Erwerbstätigkeit. 22,7 Prozent meldeten sich in Ausbildung oder eine sonstige Maßnahme und 36,7 Prozent in Nichterwerbstätigkeit ab.
Gemeldete Arbeitsstellen
2.790 offene Stellen waren im aktuellen Monat bei der Hanauer Arbeitsagentur zur Vermittlung im Bestand, das sind 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr. 363 offene Stellen konnten vom Arbeitgeber-Service akquiriert und 589 Stellen erledigt werden.