Ihren Abschluss zur Pflegefachkraft hat Judith Czaplok mit der Traumnote 1,6 gemacht.
Dabei hätte sie sich noch vor wenigen Jahren nicht vorstellen können, einmal in der
Pflege zu arbeiten. „Ich habe nicht geahnt, wie spannend, sinnstiftend und vielfältig
Pflegeberufe sind“, sagt sie heute. „Man geht zur Arbeit und weiß, dass man etwas
richtig Gutes tut, nämlich mit Menschen arbeitet, die man in ihrer Selbständigkeit fördert
und ihnen dort hilft, wo es notwendig ist.“
Ursprünglich war Judith Czaplok als Floristin tätig. Nach dem ersten Kind hat sie ihre
Berufstätigkeit unterbrochen und später, als weitere Kinder kamen, zugunsten der
Familienarbeit ganz aufgegeben. Nachdem der Nachwuchs nach und nach selbständig
wurde, wollte die 43-jährige wieder ganztags berufstätig sein, was sich als Floristin aber
schwierig gestaltete. Sie arbeitete also in unterschiedlichen Jobs, unter anderem in
einem ambulanten Pflegedienst. Diese Arbeit machte ihr - für sie selbst überraschend
- richtig viel Spaß. Da sie ihre berufliche Zukunft auf ein stabiles Fundament stellen
wollte, informierte sie sich zu Möglichkeiten, einen Berufsabschluss zu erwerben. Ihr
Arbeitgeber, der dringend Pflegefachkräfte suchte, unterstützte ihr Vorhaben und
kontaktierte den Arbeitgeber-Service der Hanauer Arbeitsagentur.
Im Rahmen des Programms WEITER.BILDUNG! (früher WeGebAU) können
Arbeitgeber und Beschäftigte bei der betrieblichen Weiterbildung gefördert werden. Die
Agentur für Arbeit kann die Lehrgangskosten übernehmen und Zuschüsse zum
Arbeitsentgelt gewähren. Außerdem werden Fahrtkosten erstattet.
Im Frühjahr 2021 konnte Judith Czaplok ihre dreijährige Qualifizierung als
Pflegefachfrau beginnen. Aber im Verlauf der Qualifizierung drohte Ungemach von
unerwarteter Seite. Zweimal musste sie den Arbeitgeber wechseln.
Aber Judith Czaplok ließ sich nicht stoppen, sondern begab sich jedes Mal auf die
Suche nach einem neuen Arbeitgeber, der ihre Qualifizierungspläne mittrug.
Und sie wurde jedes Mal fündig. Das bedeutete aber auch eine zusätzliche Belastung und
erhöhten Aufwand während ihrer ohnehin anspruchsvollen Ausbildung. Im Februar
2023 konnte sie ihre Ausbildung im Alten- und Pflegezentrum des Main-Kinzig-Kreises
gGmbH (APZ) in Biebergemünd weiterführen.
Unterstützt wurden sie bei all dem vom Hanauer Arbeitgeber-Service. „Frau Czaplok
hat sich durch nichts von ihrem Vorhaben abbringen lassen“, so
Qualifizierungsberaterin Andrea Meininger. „Daher überrascht es mich auch nicht, dass
sie so einen tollen Abschluss gemacht hat.“
Im März 2024 hat Judith Czaplok ihr Examen zur Pflegefachkraft mit der Note 1,6
bestanden und arbeitet jetzt in Vollzeit beim APZ, wo sich Heimleiterin Claudia Spahn
über die frisch qualifizierte Fachkraft freut.
Ihr derzeitiger Schwerpunkt ist die Arbeit im Demenzbereich. Mittelfristig strebt sie die
Weiterbildung zur Palliativfachkraft an. „Noch etwas, was Pflegeberufe ausmacht“, so
Judith Czaplok. „Man kann sich in alle denkbaren Richtungen weiterentwickeln.“
Arbeitgeber und Beschäftigte können bei der Agentur für Arbeit jederzeit individuell zu
Qualifizierungsvorhaben - nicht nur im Pflegebereich - beraten lassen:
Hanau.Qualifizierungsberatung@arbeitsagentur.de