„Wachsende Arbeitslosenzahlen zu Beginn der Ferienzeit sind in beinahe jedem Jahr festzustellen. Viele Ausbildungsabsolventen/-innen stehen nach ihrer betrieblichen Ausbildung vor der ‚zweiten Schwelle‘ - das ist der Übergang von der Ausbildung in den beruflichen Erstansatz. Zudem zahlt das Quartals- und Halbjahresende im Juni auf die Arbeitslosenzahlen ein, weil befristete Arbeitsverhältnisse, die auslaufen, häufig erst nach den Ferien verlängert werden. Überhaupt werden Einstellungen gern auf die Zeit nach der Sommerpause verschoben. Verstärkt werden die saisontypischen Trends durch die Einstellungszurückhaltung, die die Unternehmen auch schon im ersten Halbjahr an den Tag gelegt haben“, erklärt Heike Hengster, Leiterin der Hanauer Arbeitsagentur.
„Erfahrungsgemäß wird sich die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren bis zum Herbst auch deshalb reduzieren, weil sich in den kommenden Wochen viele in Ausbildung, weiterführende Schulen oder Studium abmelden werden“, so die Arbeitsmarktexpertin weiter. „Jugendlichen, die noch nicht wissen, wie es nach den Ferien weitergehen soll, möchte ich dringend unsere Berufsberatung empfehlen, die über die beste Expertise zum Ausbildungsmarkt in der Region verfügt.“
Im Juli waren im Hanauer Agenturbezirk 12.995 Personen arbeitslos gemeldet, 158 mehr als im Juni und 1.004 mehr als im Juli 2023. Die Arbeitslosenquote stieg an auf 5,5 Prozent. Im Juni lag der Wert bei 5,4 Prozent und im Juli 2023 bei 5,2 Prozent.
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
4.178 Personen waren bei der Agentur für Arbeit Hanau im Juli arbeitslos gemeldet, 234 mehr als im Juni. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergab sich ein Plus von 672 Personen.
8.817 Menschen, 76 weniger als im Vormonat, waren beim Kommunalen Center für Arbeit arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergab sich ein Zuwachs von 332 Personen.
Bei der Arbeitsagentur sind Menschen arbeitslos gemeldet, die nach einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten. Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, werden vom Kommunalen Center für Arbeit des Main-Kinzig-Kreises (KCA) betreut.
Die Entwicklung in der Hauptagentur und den Geschäftsstellen
In der Stadt Hanau waren 4.688 Menschen arbeitslos, 23 mehr als im Juni und 233 Personen mehr als im Juli 2023. Die Arbeitslosenquote verharrte mit 8,5 Prozent auf dem Wert des Vormonats gegenüber 8,3 Prozent im Juli 2023.
Im Bereich der Hanauer Hauptagentur waren 10.733 Personen arbeitslos, 179 mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote stieg auf 5,9 Prozent gegenüber 5,8 Prozent im Vormonat. Im Juli 2023 lag sie bei 5,5 Prozent.
Im Bereich der Geschäftsstelle Schlüchtern waren 2.262 arbeitslos gemeldet, 21 weniger als im Juni. Die Arbeitslosenquote fiel auf 4,2 Prozent gegenüber 4,3 Prozent im Vormonat und 3,9 Prozent im Juli 2023.
Entwicklung nach Personengruppen
Im Juli waren 6.932 Männer (55 mehr als im Vormonat) und 6.063 Frauen (103 mehr als im Juni) arbeitslos gemeldet. 1.574 Jugendliche unter 25 Jahren waren am Stichtag arbeitslos, 93 mehr als im Vormonat. 2.830 über 55-jährige hatten im Juli keine Arbeit, 46 Personen mehr als im Monat zuvor.
Gemeldete Arbeitsstellen
2.911 offene Stellen waren im aktuellen Monat bei der Hanauer Arbeitsagentur zur Vermittlung im Bestand. Der Arbeitgeber-Service akquirierte 672 offene Stellen und konnte 494 Stellen als erledigt melden.
Ausbildungsmarkt
Von Oktober 2023 bis Juli 2024 meldeten sich 1.945 junge Frauen und Männer ausbildungssuchend, das waren 109 weniger als im Vorjahreszeitraum. 1.427 Bewerberinnen und Bewerber sind bereits versorgt.
Von Unternehmen wurden im Ausbildungsjahr 2.082 Ausbildungsstellen gemeldet, 32 weniger als im Vorjahresvergleich.