Bewerber/-innen und betriebliche Ausbildungsstellen im Beratungsjahr 2023/2024

Die Zahl der gemeldeten Bewerber/-innen um einen Berufsausbildungsplatz ist im Vergleich zum Vorjahr auf 7.105 Personen gestiegen (+514). Die Zahl der Bewerber/-innen die unversorgt blieben, stieg um 129 Personen. Für 659 Bewerber/-innen dauern aktuell die Bemühungen an, um sie zum Ende des Jahres mit einer Ausbildung, Förderung oder anderen Alternative zu versorgen.

30.10.2024 | Presseinfo Nr. 17

Immer mehr Jugendliche ohne dt. Staatsangehörigkeit machen eine Ausbildung. Ihr Anteil stieg bei den in Ausbildung Beschäftigten in den letzten 10 Jahren von 7,6% im Jahr 2014 auf 16,4% Ende 2023.

Außerdem stellen wir fest, dass die Auszubildenden, in den letzten zehn Jahren, immer älter werden. Die Gruppe der 15-25 Jahre alten Auszubildenden wird kleiner und die Gruppe der Personen über 25 Jahren wird größer. Die Gruppe der über 25-Jährigen Auszubildenden ist um über 1.478 Personen auf 4.805 gestiegen.

Das Angebot an gemeldeten Berufsausbildungsstellen stieg auf 6.403 Stellen (119 mehr zum Vorjahr). Insgesamt blieben 568 Berufsausbildungsstellen noch unbesetzt, das waren 122 mehr als im letzten Beratungsjahr.

Zitat:

„Die Nachfrage nach Auszubildenden ist gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Das entspricht dem zunehmenden Fachkräftebedarf der Unternehmen. Die Zusammenarbeit im Netzwerk der Jugendberufsagentur Hannover hat dazu beigetragen, dass viel mehr Jugendliche überzeugt werden konnten eine Ausbildungsstelle zu suchen. Dadurch ist die Anzahl der suchenden Jugendlichen stärker gestiegen, als die der gemeldeten Ausbildungsstellen. Nicht alle Ausbildungsstellen konnten mit den passenden Kandidaten besetzt werden. Fast 10% der von den Unternehmen gemeldeten Stellen sind noch frei. Trotzdem konnten nicht alle Bewerberinnen und Bewerber ihre gewünschte Ausbildungsstelle finden und suchen noch. Vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden wir ein Angebot machen. Es stehen Wochen der Nachvermittlung und Einzelberatungen an, bei denen Orientierungs- und Entscheidungsunterstützung geleistet wird. 

Die Berufswahl ist eine wichtige Phase im Leben, die man nicht alleine bewältigen muss. Deshalb ist die Berufsberatung an jeder Schule, an festen Besuchstagen, erreichbar. Der Bedarf der Schülerinnen und Schüler an Informationen zur Berufsorientierung und Berufswahl ist hoch. Denn die Selbsteinschätzung eigener Fähigkeiten und Fertigkeiten fällt Jugendlichen oft schwer. Unsere Testverfahren zeigen vielen Jugendlichen auch Ergebnisse, an die sie selber nicht gedacht hätten, oder die häufig nicht zu ihrer eigenen Selbsteinschätzung passen. 

Wichtig ist uns eine gendersensible Berufsorientierung und Berufswahl. Mädchen werden von uns unterstützt sich über technische Berufe und Karrierewege zu informieren. Jungen werden unterstützt sich auch über soziale Berufe und Berufe in der Fürsorge zu informieren. Wir unterstützen so die individuelle und klischeefreie Berufswahl.

Aus den Beratungen wissen wir, dass viele Jugendliche Fehleinschätzungen unterliegen. Ihnen erscheinen die Bedingungen einer Ausbildung oft als unattraktiv und sie unterschätzen häufig die Einkommensentwicklung als Fachkraft und vergleichen die Ausbildungsvergütung mit dem Bürgergeld.
Die Berufswünsche Jugendlicher liegen, gemessen an den Anforderungen in den Berufen und den Ausbildungsstellenangeboten, oft weit weg von den Realisierungsmöglichkeiten am Ausbildungsmarkt.
Auf Orientierungs-, Entscheidungs- und auch bei Realisierungsschwierigkeiten reagieren viele Jugendliche mit einem Aufschub der Berufsentscheidung zugunsten eines längeren Schulbesuchs.
Das muss nicht sein. In Beratungsgesprächen versuchen wir aufzuklären. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater können hier sehr gut Alternativen und auch Entwicklungsmöglichkeiten nach einer dualen Berufsausbildung aufzeigen. 

Unser Berufsinformationszentrum (BiZ) bietet in Zusammenarbeit mit unseren Ausbildungsmarktpartnern vielfältige Veranstaltungen zur Orientierung und Vermittlung an. Über unsere Online-Angebote, sowie Sprechstunden und Videoberatungen erreichen wir viele Jugendliche und konnten in der Region Hannover wieder mehr Bewerberinnen und Bewerber für eine betriebliche Ausbildung gewinnen, als im Vorjahr“, erklärt Heike Döpke, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hannover.

Berufswünsche

Die Top 10 der Berufe sind Kaufmann/-frau Büromanagement, Medizinische Fachange-stellte/-er, KFZ-Mechatroniker/-in, Verkäufer/-in, Fachinformatiker/-in Anwendungsentwick-lung, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Anlagenmechaniker/-in – Sanitär/Heizung/Klima, , Fachinformatiker/-in Systemintegration, Friseur/-in, Automobilkaufmann/-frau.
 

Veranstaltungen im Berufsinformationszentrum

Aktueller Überblick über Veranstaltungen

BERUFENET ist das Berufsinformationsportal der Bundesagentur für Arbeit. Jetzt mit noch besseren Anwendungsmöglichkeiten – etwa im Rahmen der beruflichen Orientierung.


In neuer Optik, mit überarbeiteten Strukturen und tiefgehendem Wissen unterstützt BERUFENET in Zukunft Nutzerinnen und Nutzer bei ihrer Recherche zu Berufen. Weiterentwickelte Suchfunktionen erleichtern den Zugang zum Beispiel zu Ausbildungs-, Qualifizierungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten. Ergänzt wird das Angebot mit attraktiven Medien (z.B. Filme).

BERUFENET hat die BA als bundesweit umfassendstes Informationsangebot für mehr als 3.000 Berufe von A bis Z etabliert. Das Portal vermittelt berufsspezifisch Informationen zu rechtlichen und finanziellen Aspekten sowie Anforderungen und Zugangsvoraussetzungen. Es ermöglicht einen ersten Überblick und vermittelt detaillierte Fachinformationen.

Das Angebot unterstützt Arbeitsuchende, Ausbildungs- und Weiterbildungsinteressierte und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Arbeitsagentur Hannover setzen BERUFENET beispielsweise auch für die Berufsorientierung in Schulen ein.

Das Portal wird laufend aktualisiert und ist unter www.berufenet.arbeitsagentur.de optimiert auch für mobile Endgeräte verfügbar.