„Ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um diese Jahreszeit ist eigentlich üblich. In diesem November verzeichnen wir aber einen geringfügigen Anstieg bei den arbeitslosen Menschen im Heilbronner Unterland. Die negativen Folgen des Krieges in der Ukraine auf die konjunkturelle Entwicklung machen sich jetzt doch vermehrt auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Die vergleichsweise geringe Zahl von arbeitslosen Menschen, die eine Erwerbstätigkeit aufgenommen hat, spiegelt auch vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten die Zurückhaltung vieler Betriebe wider“, beschreibt Manfred Grab, Leiter der Heilbronner Arbeitsagentur, die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt.
Arbeitslosenzahl im November: + 31 auf 9 711
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 283
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: unverändert bei 3,5 Prozent
Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit im Heilbronner Unterland hat im November leicht zugenommen. Dies ist saisonuntypisch, da normalerweise in einem November die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Oktober zurückgeht. Derzeit sind 9 711 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Oktober sind das 31 Personen mehr und gegenüber dem Vorjahresmonat ist das ein Plus von 283. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 3,5 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der Grundsicherung
In der Arbeitslosenversicherung nach dem Sozialgesetzbuch III sind im Statistikzeitraum 3 851 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem letzten Monat sind das zehn Arbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies allerdings einem Rückgang von 330.
Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II) ist dagegen angestiegen. Die im Heilbronner Agenturbezirk ansässigen Jobcenter registrieren im November 5 860 Arbeitslose. Das sind 41 mehr als im Vormonat und 613 mehr als noch vor einem Jahr. Der Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass zwischenzeitlich die Jobcenter für die Betreuung der Geflüchteten aus der Ukraine zuständig sind.
Entwicklung nach Personengruppen
Im November sind 4 601 Frauen arbeitslos gemeldet, 21 weniger als im Vormonat. Bei den Männern steigt die Zahl der Arbeitslosen um 52 auf 5 110.
Die Zahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren ist um 29 auf 703 zurückgegangen. Die Quote für die Jugendarbeitslosigkeit sinkt um 0,1 auf 2,3 Prozent, liegt damit aber über dem Vorjahreswert von 2,2 Prozent.
Bei den Älteren hat die Arbeitslosigkeit zugelegt. 3 548 Frauen und Männer in der Alterskategorie 50 plus sind im November arbeitslos gemeldet, 59 mehr als im Vormonat.
Arbeitskräftenachfrage
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist verhalten. Den Vermittlungsfachkräften im Arbeitgeberservice sind in den letzten vier Wochen 465 neue Stellen von den Betrieben und Verwaltungen gemeldet worden. Das sind 132 weniger als vor einem Monat und 107 weniger als noch vor einem Jahr.
Der Stellenbestand ist gegenüber dem Oktober auf 3 138 (minus 90) zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 205 oder 6,1 Prozent weniger.