„Der Arbeitsmarkt reagiert nicht nur auf konjunkturelle, sondern auch auf saisonale Einflüsse. Wie zu dieser Jahreszeit üblich, ist auch in diesem Januar die Arbeitslosigkeit angestiegen,“ beschreibt Manfred Grab, Leiter der Heilbronner Agentur für Arbeit, die aktuelle Lage. „Trotz des milden Winters ruhen viele Außenarbeiten. Zudem tragen der traditionelle Kündigungstermin zum Jahreswechsel sowie das Auslaufen bei befristeten Arbeitsverträgen zur Zunahme bei. Neben diesen saisonalen Effekten hinterlassen auch die aktuellen Krisen ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Ein weiterer Grund für den Anstieg sind aber auch die geflüchteten Menschen. Mit dem „Job-Turbo“ intensivieren die Arbeitsagenturen und die Jobcenter die Betreuung dieser Personen, um sie schneller in Arbeit zu bringen. Dafür brauchen die Geflüchteten Unternehmen, die ihnen eine Chance geben und sie einstellen, auch wenn sie noch nicht perfekt Deutsch sprechen.“
Arbeitslosenzahl im Januar: + 850 auf 12 248
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 1 880
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: + 0,3 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent
Arbeitslosigkeit
Schnee und Eis sind nicht in Sicht – trotzdem fordern die Jahreszeit und die getrübte wirtschaftliche Lage ihren Tribut auf dem Arbeitsmarkt. Im Januar ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im Agenturbezirk Heilbronn um 850 auf 12 248 angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind 1 880 Menschen mehr arbeitslos. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen erhöht sich um 0,3 Punkte auf 4,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 3,8 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der Grundsicherung
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III) sind im Januar 5 229 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 686 Personen mehr. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg von 840 oder 19,1 Prozent.
Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II) hat gegenüber dem Vormonat ebenfalls zugenommen. Die im Agenturbezirk Heilbronn ansässigen Jobcenter registrieren im Januar 7 019 Arbeitslose. Das sind 164 mehr als im Vormonat und 1 040 mehr als im Vorjahr (plus 17,4 Prozent).
Arbeitskräftenachfrage
Saisonbedingt und auch aufgrund der schwächeren Konjunktur ist der Arbeitskräftebedarf zu Beginn des Jahres zurückgegangen. Den Vermittlungsfachkräften sind im Januar 410 neue Stellen von den Betrieben und Verwaltungen gemeldet worden. Das sind 78 weniger als vor einem Monat und 62 weniger als vor einem Jahr.
Der Stellenbestand ist gegenüber dem Dezember auf 2 818 (minus 38) zurückgegangen. Das sind 284 Stellen weniger als im Vorjahr (minus 9,2 Prozent).