Im Juni stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Helmstedt um 519 Personen bzw. 5,1 Prozent auf 10.732 Personen. Im Vergleich zum Juni 2021 waren es damit 39 oder 0,4 Prozent mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,1 % und damit 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.
„Wie erwartet stieg die Arbeitslosigkeit im Juni deutlich an. Die kräftigen Zuwächse konzentrieren sich auf den Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende (Arbeitslosengeld II), da die ukrainischen Geflüchteten ab dem 01.06. in die Zuständigkeit des Sozialgesetzbuchs II wechselten und immer noch sukzessive wechseln. Der Anstieg macht sich besonders bei den Frauen- und den Ausländerarbeitslosenzahlen bemerkbar. Im Landkreis Gifhorn und der Stadt Wolfsburg sind die Auswirkungen auf die Zahlen der Arbeitslosen schon signifikant. Im Landkreis Helmstedt sind sie bisher noch gering, hier werden die Arbeitslosenzahlen im SGB II aber im kommenden Monat ansteigen, denn auch hier sind viele Ukrainerinnen und Ukrainer mittlerweile vom Jobcenter betreut. Die unterschiedlichen statistischen Entwicklungen sind den individuellen Organisations- und Arbeitsabläufe in den Jobcentern geschuldet.,“ erläutert Ulf Steinmann, Leiter der Agentur für Arbeit Helmstedt und fährt fort: „Im Bereich der Arbeitslosenversicherung, dem SGB III, war die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt und aufgrund des guten Stellenniveaus weiterhin rückläufig.“
Die Unterbeschäftigung*, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Qualifizierungen oder anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen, lag im Juni insgesamt bei 13.323 Personen, das waren 85 oder 0,6 % mehr als vor einem Jahr. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 6,2 %.
Die Entwicklung der Stellensituation
Das Stellenangebot bleibt auf einem hohen Niveau. Im Juni wurden der Agentur für Arbeit und den angeschlossenen Jobcentern 1.233 neue Stellen gemeldet. Das waren 395 oder 47,1 % mehr als im Juni des vergangenen Jahres und 203 oder 19,7 % mehr als im Vormonat.
Seit Jahresbeginn verzeichnete die Agentur für Arbeit Helmstedt einen Stellenzugang von 6.520 Vakanzen. Das sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2.940 oder 82,1 Prozent mehr.
Derzeit sind insgesamt 4.401 offene Stellen gemeldet, das sind 1.623 oder 58,4 % mehr als im Vorjahr.
Zahlen zu den ukrainischen Geflüchteten in den Jobcentern
Deutlich wird die Entwicklung im Juni, wenn man den Bestand der arbeitslosen Ukrainerinnen und Ukrainer in den Jobcentern betrachtet. Insgesamt sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Helmstedt bisher 769 arbeitslose Ukrainerinnen und Ukrainer in den drei Jobcentern (SGB II) gemeldet, das sind 756 mehr als im Juni 2021.
In Wolfsburg sind es davon 281, im Landkreis Gifhorn sind es 482 arbeitslose Ukrainerinnen und Ukrainer und im Landkreis Helmstedt sind bisher 6 im System erfasst.
Auch für den Landkreis Helmstedt werden diese Zahlen noch ansteigen.
Hierbei gilt zu beachten, dass es sich bei den hier genannten Zahlen um arbeitslose Menschen handelt, darunter nicht erfasst sind z.B. Kinder, Menschen in Qualifizierungen, wie z.B. Sprachkursen, oder Menschen, die dem Arbeitsmarkt aufgrund z.B. der Kinderbetreuung derzeit nicht zur Verfügung stehen.
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Gifhorn und Helmstedt und der kreisfreien Stadt Wolfsburg
In den Landkreisen Gifhorn sowie in der Stadt Wolfsburg stieg die Arbeitslosigkeit an, im Landkreis Helmstedt ebenso, aber erst in geringem Umfang.
Im Landkreis Helmstedt waren im Juni 2.717 Menschen arbeitslos gemeldet, das waren 12 oder 0,4 % mehr als im Vormonat und 293 bzw. 9,7 % weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote betrug 5,5 % und liegt damit 0,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.
Im Landkreis Gifhorn waren im zurückliegenden Monat 4.154 Menschen arbeitslos, 309 bzw. 8,0 % mehr als im Mai und 70 bzw. 1,7 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,4 % und liegt damit 0,2 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.
3.861 Menschen waren im Juni in der Stadt Wolfsburg arbeitslos und damit 198 oder 5,4 Prozent mehr als im Mai. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 262 bzw. 7,3 % weniger Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,7 % und damit 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.