Leicht steigende Arbeitslosigkeit - Der Winter hält Einzug auf dem Arbeitsmarkt

Im November stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Helmstedt um 47 Personen bzw. 0,4 Prozent auf 11.304 Personen. Im Vergleich zum November 2022 waren es 442 oder 4,1 Prozent mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,3 % und damit 0,2 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.

30.11.2023 | Presseinfo Nr. 68

„Die Arbeitslosigkeit ist im November im Agenturbezirk leicht gestiegen. Regional betrachtet gab es im Vergleich zum Vormonat in Wolfsburg und im Landkreis Gifhorn mehr Arbeitslose und im Landkreis Helmstedt weniger. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist erfahrungsgemäß jetzt in den Wintermonaten saisonal üblich und wird auch in den kommenden Monaten anhalten“, erläutert Ulf Steinmann, Leiter der Agentur für Arbeit Helmstedt, und fährt fort: „Trotz derzeit leicht steigender Arbeitslosigkeit haben wir seitens der Arbeitgeber immer noch einen sehr hohen Be-darf an Arbeits- und Fachkräften. Es lohnt für Unternehmen verstärkt den Blick auf Personengruppen zu richten, bei denen die Einstellung eventuell etwas herausfordernder ist. So sind im Agenturbezirk derzeit 437 Menschen mit Schwerbehinderung arbeitslos gemeldet. Wir möchten den bevorstehenden Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember nutzen, um unser Augenmerk ein-mal mehr auf diese Personengruppe zu richten. Nach wie vor ist es für viele Menschen mit Handicap schwieriger, einen neuen Arbeitsplatz zu finden oder auf dem Arbeitsmarkt erstmalig Fuß zu fassen. Allein die Stellensuche ist häufig bereits anspruchsvoller, denn es muss nicht nur das Stellenprofil passen, sondern eben auch das Arbeitsumfeld und die Arbeitsbedingungen. Viele der Menschen mit Handicap sind sehr gut qualifiziert und können daher wertvoll für ihr Unternehmen werden. Und auch die arbeitslosen Menschen mit Fluchthintergrund, die derzeit rund 2.500 Menschen in unserem Bezirk ausmachen, bieten ein enormes Arbeitsmarktpotenzial. Viele haben ihre Integrationskurse absolviert und sollen jetzt so schnell wie möglich Arbeitserfahrung sammeln und weiter qualifiziert werden. Es ist den Jobcentern und den Agenturen ein großes Anliegen den Einstieg in den Job nun intensiv zu begleiten und parallel dazu weiter mit Förderangeboten zu unterstützen, wo das fachliche Sprachniveau weiter ausgebaut werden sollte. Spracherwerb und der Einstieg in den Job sollen idealerweise nebeneinander erfolgen. Daher richten wir einen Appell an die Unternehmen der Region: Bitte binden Sie auch weiterhin und verstärkt Personengruppen in ihre Auswahlprozesse ein, die es schwerer auf dem Arbeitsmarkt haben, wie zum Beispiel Menschen mit Behinderungen oder auch mit Fluchthintergrund. Bei Bedarf beraten unsere Expertinnen und Experten Sie gern zu individuellen Unterstützungsangeboten und möglichen Lösungsansätzen.“

Die Unterbeschäftigung*, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die er-krankt sind oder an Qualifizierungen oder anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen, lag im November bei 14.305 Personen, das waren 502 oder 3,6 % mehr als vor einem Jahr. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 6,6 %.

Die Entwicklung der Stellensituation

Die Nachfrage nach Arbeitskräften entwickelte sich im November weiterhin leicht rückläufig. So wurden den gemeinsamen Arbeitgeber-Services der Agentur für Arbeit und den angeschlossenen Jobcentern im Berichtsmonat 756 neue Stellen gemeldet. Das sind 90 oder 10,6 % weniger als im Oktober und 69 oder 8,4 % weniger neue Stellen als im November 2022.

Seit Jahresbeginn wurden damit 9.071 Stellen gemeldet, das sind 17 % oder 1.855 Stellen weniger als im Vorjahreszeitraum, was aber vorrangig auf große Neuansiedlungen im Vorjahr und damit auf Sondereffekte zurückzuführen ist.

Derzeit sind uns insgesamt 4.087 offene Vakanzen gemeldet, das sind 42 oder 1,0 % weniger als im Vorjahr, das stellt aber immer noch ein hohes Niveau an offenen Vakanzen für Menschen auf Arbeitssuche dar.

Die TOP 5 der gemeldeten Arbeitsstellen finden sich bei den Helferinnen und Helfern im Objekt-, Werte- und Personenschutz (170), Fachkräften im Verkauf (168), bei den Fachkräften in der Kraftfahrzeugtechnik (135), bei den Fachkräften in der Kinderbetreuung und Erziehung (112) und bei den Hilfskräften in der Lagerwirtschaft (104).

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Gifhorn und Helmstedt und der kreisfreien Stadt Wolfsburg

Im Landkreis Gifhorn und in der Stadt Wolfsburg stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen an. Im Landkreis Helmstedt sank sie.

Im Landkreis Helmstedt waren im November 3.065 Menschen arbeitslos gemeldet, das waren 47 oder 1,5 Prozent weniger als im Oktober und 392 bzw. 14,7% mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote betrug 6,2 % und lag damit 0,8 Prozent-punkte über dem Vorjahresniveau.

Im Landkreis Gifhorn waren im zurückliegenden Monat 4.185 Menschen arbeitslos, 65 bzw. 1,6 % mehr als im Oktober und 53 bzw. 1,3 % weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,4 %, sie liegt damit auf dem Vorjahresniveau.

4.054 Menschen waren im November in der Stadt Wolfsburg arbeitslos und damit 29 oder 0,7 Prozent mehr als im Oktober. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 103 oder 2,6 % mehr Arbeitslose als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,0 % und damit 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.


* Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.