„Die Arbeitslosigkeit stieg in diesem Monat in den Landkreisen Helmstedt und Gifhorn sowie der Stadt Wolfsburg leicht an. Das ist saisonal betrachtet eher untypisch, in der Regel sinken die Arbeitslosenzahlen im Juni. Ein Grund für den Anstieg ist sicherlich, die in diesem Jahr früh beginnende Ferien- und Urlaubszeit. Andererseits ist auch die rückläufige Stellenentwicklung ursächlich. Uns sind derzeit knapp 400 Stellen weniger als im Vorjahr gemeldet, was einem Rückgang von 10 Prozent aller Stellen entspricht. Auch in den kommenden Monaten rechnen wir aufgrund der Ferien- und Urlauszeit sowie dem Ende der Ausbildungs- und Schulzeiten mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit“, erläutert Ulf Steinmann, Leiter der Agentur für Arbeit Helmstedt und fährt fort: „Auch weiterhin steht derzeit die Besetzung der noch offenen Ausbildungsplätze und die Versorgung der jungen Menschen, die noch keinen Plan haben, wie es für sie nach dem Sommer weitergeht, in unserem Fokus. Daran arbeiten wir mit Hochdruck. Wir möchten, dass niemand auf diesem Weg von der Schule in die berufliche Zukunft verloren geht. Es ist auch jetzt noch nicht zu spät, sich zu melden und um einen Ausbildungsplatz zu bemühen oder gemeinsam mit den Beraterinnen und Beratern eine Alternative zu finden. Derzeit sind uns noch rund 1.200 offene Ausbildungsplätze allein in unserem Bezirk gemeldet. Es gibt also noch viele Möglichkeiten“, erläutert Ulf Steinmann, Leiter der Agentur für Arbeit Helmstedt.
Die Unterbeschäftigung*, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Qualifizierungen oder anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen, lag im Juni bei 14.684 Personen, das waren 379 oder 2,6 % mehr als vor einem Jahr. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 6,7 %.
Neue Zahlen zur Beschäftigung
Mit den neuen Daten zur Beschäftigung (Stand 30.12.2023) waren 190.290 Menschen sozialversicherungspflichtig im Agenturbezirk beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 1.698 Beschäftigte (0,9 Prozent) mehr. Regional betrachtet zeigt sich, dass der Anstieg zum Vorjahr vorrangig auf Wolfsburg zurückzuführen ist.
Beschäftigung im LK Helmstedt: 25.578 (+120, +0,5 % zum Vorjahr)
Beschäftigung im LK Gifhorn: 44.867 (+60, +0,1 % zum Vorjahr).
Beschäftigung in der Stadt Wolfsburg: 119.845 (+1.518, +1,3 %)
Die Entwicklung der Arbeitsstellensituation
Die Stellenentwicklung zeigte sich im Vergleich zum Vorjahr weiterhin rückläufig, es gibt weniger Jobvakanzen im derzeitigen Bestand und auch weniger gemeldete Stellen im Jahresverlauf.
Konkret bedeutet das, dass der Agentur für Arbeit und den angeschlossenen Jobcentern seit Jahresbeginn 4.280 Stellen gemeldet wurden, das waren 418 oder 8,9 % weniger als im Vorjahreszeitraum.
Der aktuelle Stellenbestand ist im Gesamtbezirk deutlich geringer als im Juni 2023.
Aktuell sind der Agentur für Arbeit und den angeschlossenen Jobcentern 3.696 offene Vakanzen gemeldet, das sind 381 oder 9,3 % weniger als im Juni 2023.
Die meisten Jobangebote gibt es derzeit als Fachkraft im Verkauf (218), gefolgt von Fachkräften in der Kinderbetreuung (139), Hilfskräfte in der Lagerwirtschaft (117), Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern bzw. Sozialpädagoginnen und -pädagogen (94) und Reinigungshelferinnen und -helfern (92).
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Gifhorn und Helmstedt und der kreisfreien Stadt Wolfsburg
In den Landkreisen Gifhorn und Helmstedt sowie in der Stadt Wolfsburg stieg die Arbeitslosigkeit.
Im Landkreis Helmstedt waren im Juni 3.361 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 80 oder 2,4 % mehr als im Vormonat und 380 bzw. 12,7 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote betrug 6,7 % und lag damit 0,7 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.
Im Landkreis Gifhorn waren im zurückliegenden Monat 4.375 Menschen arbeitslos, 115 bzw. 2,7 % mehr als im Mai und 27 bzw. 0,6 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,5 %, sie liegt damit auf dem Vorjahresniveau.
In Wolfsburg stieg die Arbeitslosigkeit geringfügig. 3.987 Menschen waren im Juni in der Stadt Wolfsburg arbeitslos und damit 17 oder 0,4 Prozent mehr als im Mai. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 105 oder 2,6 % weniger Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,8 % und damit 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.
* Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können