„Im Oktober sank die Arbeitslosigkeit insgesamt. Im Rechtskreis des Sozialgesetzbuchs II, dem Bürgergeld, gab es einen leichten Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Im konjunktursensiblen Bereich des Sozialgesetzbuchs III, in der Zuständigkeit der Agentur für Arbeit, hingegen stieg die Zahl der Arbeitslosen leicht an. Auch im Vorjahresvergleich sieht man im SGB III einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Dieser Anstieg ist auf die schwache konjunkturelle Entwicklung zurückzuführen. Seit Jahresbeginn verzeichnen wir deutlich weniger neue Arbeitsstellenmeldungen als 2023. Durch diese Zurückhaltung der Betriebe haben arbeitslose Menschen geringere Chancen schnell oder im besten Fall nahtlos in einen neuen Job zu kommen. Nichtsdestoweniger blicken wir in vielen Branchen weiterhin auf einen hohen Fachkräftebedarf. Wir sehen allerdings auch oftmals, dass Profile von arbeitslosen Menschen auf der einen und gemeldete Stellen auf der anderen Seite nicht zueinanderpassen. Die Unternehmen suchen in der Regel qualifizierte Fachkräfte, während viele arbeitslose Menschen keine oder eine nicht mehr verwertbare Berufsausbildung mitbringen. Hier wollen wir gezielt mit beruflicher Qualifizierung und Weiterbildungsangeboten unterstützen, um Menschen und Arbeit besser zusammenzuführen“, erläutert Ulf Steinmann, Leiter der Agentur für Arbeit.
Im Rechtskreis SGB III, dem Bereich der Arbeitslosenversicherung, waren im Oktober 3.680 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 76 oder 2,1 Prozent mehr als im Vormonat und 685 beziehungsweise 22.9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Unterbeschäftigung*, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Qualifizierungen oder anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen, lag im Oktober bei 14.576 Personen, das waren 335 oder 2,4 % mehr als vor einem Jahr. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 6,7 %.
Die Entwicklung der Arbeitsstellensituation
Im Oktober wurden zwar 97 Arbeitsstellen mehr gemeldet als noch im September, dennoch bewegen wir uns weiterhin auf rückläufigem Niveau.
Insgesamt wurden der Arbeitsagentur und den angeschlossen Jobcentern seit Jahresbeginn 7.338 neue Stellen gemeldet, das waren 977 (oder 11,7 %) weniger als im Vorjahreszeitraum.
Der aktuelle Stellenbestand ist im Gesamtbezirk deutlich geringer als im Oktober 2023. Aktuell sind der Agentur für Arbeit und den angeschlossenen Jobcentern 3.748 offene Vakanzen gemeldet, das sind 423 oder 10,1 % weniger als im Vorjahr.
Die meisten Jobangebote gibt es derzeit als Fachkraft im Verkauf (198), gefolgt von Hilfskräften in der Lagerwirtschaft (193), Gesundheits- und Krankenpflegefachkräften (144), Fachkräften in der Kinderbetreuung/ und -erziehung (125) sowie Helfern in der Fahrzeugtechnik (95).
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Gifhorn und Helmstedt und der kreisfreien Stadt Wolfsburg
In den Landkreisen Gifhorn und der Stadt Wolfsburg sank die Arbeitslosigkeit. Im Landkreis Helmstedt blieb sie nahezu konstant.
Im Landkreis Helmstedt waren im Oktober 3.342 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 12 oder 0,4 % mehr als im Vormonat und 230 bzw. 7,4 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote betrug 6,7 % und lag damit 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.
Im Landkreis Gifhorn waren im zurückliegenden Monat 4.282 Menschen arbeitslos, 78 bzw. 1,8 % weniger als im September und 162 bzw. 3,9 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,4 %, sie liegt damit 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.
In Wolfsburg sank die Arbeitslosigkeit um 38 Personen (oder 0,9 %) auf 3.995. Das waren 30 oder 0,7 Prozent weniger als im Vorjahresvergleich. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,8 % und damit 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.
* Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte
in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.