Arbeitslosigkeit verändert sich kaum im November – weiterhin trübe Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt

Im November stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Helmstedt leicht um 31 bzw. 0,3 Prozent auf 11.650 Personen.
Im Vergleich zum November 2023 waren es 346 oder 3,1 Prozent mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,4 % und damit 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.

29.11.2024 | Presseinfo Nr. 98

„Die Arbeitslosenzahlen stiegen im November konjunkturell bedingt leicht an. Das ist saisonal eher untypisch. Zwar brachte auch der November im letzten Jahr bereits einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen mit sich, in vielen Jahren zuvor jedoch verzeichneten wir immer einen Rückgang im November bevor der Winter Einzug hält. Insgesamt meldeten sich in diesem Monat 772 Menschen, aus einer Erwerbstätigkeit kommend, arbeitslos. Das waren 17 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Allerdings konnten durch den vermehrten Zugang auch mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit mit der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden. 614 gingen in einen neuen Job, das waren 7,7 Prozent mehr als im November 2023. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich ist im SGB III, bei der Arbeitslosenversicherung, zu verorten. Im SGB II, dem Bürgergeld, sind die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent gesunken. Auch der Blick auf die Stellenentwicklung ist derzeit eher trüb. Es sind uns rund 12 Prozent weniger Stellen als im Vorjahr zur Vermittlung gemeldet. Das sind im Jahreszugang rund 1000 Stellen weniger als in 2023,“ erläutert Ulf Steinmann, Leiter der Agentur für Arbeit.

Die Unterbeschäftigung*, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Qualifizierungen oder anderen arbeitsmarktpolitischen Maß-nahmen teilnehmen, lag im November bei 14.568 Personen, das waren 297 oder 2,1 % mehr als vor einem Jahr. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 6,7 %.

Schwerbehinderte Arbeitslose

Trotz derzeit steigender Arbeitslosigkeit haben wir seitens der Arbeitgeber immer noch einen hohen Bedarf an Arbeits- und Fachkräften. Es lohnt für Unternehmen daher verstärkt den Blick auf Personengruppen zu richten, bei denen die Einstellung eventuell etwas herausfordernder zu sein scheint. So sind im Agenturbezirk derzeit 461 Menschen mit einer festgestellten Schwerbehinderung arbeitslos gemeldet. Das sind 24 oder 5,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Wir möchten den bevorstehenden Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember nutzen, um un-ser Augenmerk einmal mehr auf diese Personengruppe zu richten. „Nach wie vor ist es für viele Menschen mit Handicap schwieriger, einen neuen Arbeitsplatz zu finden oder auf dem Arbeitsmarkt erstmalig Fuß zu fassen. Allein die Stellensuche ist häufig bereits anspruchsvoller, denn es muss nicht nur das Stellenprofil passen, sondern auch das Arbeitsumfeld und die Arbeitsbedingungen. Viele der Menschen mit Handicap sind jedoch sehr gut qualifiziert und können daher wertvoll für ihr Unternehmen werden,“ erläutert Ulf Steinmann.

Die Entwicklung der Arbeitsstellensituation

Im November wurden der Arbeitsagentur und den angeschlossenen Jobcentern 665 neue Stellen gemeldet, das waren 149 oder 18,3 Prozent weniger als im Oktober. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 91 oder 12,0 Prozent weniger.

Insgesamt wurden der Arbeitsagentur und den angeschlossen Jobcentern seit Jahresbeginn 8.003 neue Stellen gemeldet, das waren 1.068 (oder 11,8 %) weniger als im Vorjahreszeitraum.

Der aktuelle Stellenbestand ist im Gesamtbezirk deutlich geringer als im November 2023. Aktuell sind der Agentur für Arbeit und den angeschlossenen Jobcentern 3.629 offene Vakanzen gemeldet und damit 458 oder 11,2 % weniger als im Vorjahr.

Die meisten Jobangebote gibt es derzeit als Hilfskraft in der Lagerwirtschaft (199), Fachkraft im Verkauf (198), gefolgt von Gesundheits- und Krankenpflegefachkräften (145), Fachkräften in der Kinderbetreuung/ und -erziehung (110) sowie Helfer für Kranführung/ Bediener Hebeeinrichtungen (96).

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Gifhorn und Helmstedt und der kreisfreien Stadt Wolfsburg

In den Landkreisen Gifhorn und Helmstedt sowie der Stadt Wolfsburg stieg die Arbeitslosigkeit.

Im Landkreis Helmstedt waren im November 3.355 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 13 oder 0,4 % mehr als im Vormonat und 290 bzw. 9,5 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote betrug 6,7 % und lag damit 0,5 Prozent-punkte über dem Vorjahresniveau.

Im Landkreis Gifhorn waren im zurückliegenden Monat 4.293 Menschen arbeitslos, 11 bzw. 0,3 % mehr als im Oktober und 108 bzw. 2,6 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,4 %, sie liegt damit auf dem Vorjahresniveau.

In Wolfsburg stieg die Arbeitslosigkeit um 7 Personen (oder 0,2 %) auf 4.002. Das waren 52 oder 1,3 Prozent weniger als im Vorjahresvergleich. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,8 % und damit 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.


* Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können