- Von 1.387 Bewerbern suchen noch 775 eine Ausbildung
- Von 1.885 Stellen sind noch 1.268 unbesetzt
Die Zahl der im Kreis Minden-Lübbecke gemeldeten Ausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Die Betriebe und Verwaltungen meldeten von Oktober 2022 bis April 2023 insgesamt 1.885 Ausbildungsstellen und damit 190 oder 9,2 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
1.387 junge Menschen meldeten sich im gleichen Zeitraum auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei der Berufsberatung. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber im Mühlenkreis um 139 Personen oder 9,1 Prozent.
Von den insgesamt 1.387 gemeldeten jungen Menschen haben 775 noch keine Zusage für einen Ausbildungs- oder Studienplatz. Von den 1.885 Stellen waren im April ebenfalls noch 1.268 unbesetzt.
Rechnerisch treffen 74 Jugendliche auf 100 gemeldete Ausbildungsstellen – das Stellenangebot übersteigt somit die Zahl der Bewerber stark (Vorjahr: 74 Bewerber auf 100 Stellen).
Offene Ausbildungsstellen sind derzeit beispielsweise noch im Verkaufsbereich (ohne Produktspezialisierung) oder im Handel, sowie in der Lagerwirtschaft, Post, Zustellung und dem Güterumschlag zu finden.
„Der Trend aus dem März setzt sich im April in abgeschwächter Form fort“, stellt Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, mit Blick auf den Ausbildungsmarkt im Kreis Minden-Lübbecke fest. „Zwar bewegen sich die Zahlen im April näher an denen aus dem Vorjahr als es noch im März der Fall war, trotzdem ist der Rückgang sowohl auf Bewerber- als auch auf Stellenseite weiterhin groß. Eine Entwicklung, von der wir hoffen, dass sie sich weiter abschwächt und sich am Ende des Berichtsjahres hoffentlich zumindest wie-der an die Zahlen aus dem Vorjahr angleicht, denn der Fachkräftebedarf steigt weiterhin immer rasanter“, so die Expertin. Sie betont aber auch: „Dafür bedarf es Anstrengungen auf allen Seiten. Wir werden natürlich gemeinsam mit unseren Partnern am Markt alles tun, um die Rückgänge bei den Bewerberzahlen abzumildern. Selbst die beste Beratung wird den demografischen Wandel nicht im Alleingang lösen können, wir werden aber unseren Teil dazu beitragen, Jugendliche für eine duale Ausbildung zu gewinnen. Es gilt aber für die Unternehmen genauso, Ausbildung jetzt nicht zu vernachlässigen und auch Jugendlichen mit Unterstützungsbedarf eine Chance zu geben, denn die Situation wird sich zunehmend verschärfen: Es werden in den nächsten Jahren wahrscheinlich eher noch weniger Bewerber – nicht mehr.“
Jugendliche, die noch keinen passenden Ausbildungsplatz in Sicht haben, erhalten einen Termin bei der Berufsberatung (gebührenfrei) unter 0800 – 4 5555 00 oder direkt unter 0571 8867 890 melden.
Unternehmen, die noch passenden Bewerber für 2023 suchen, können ihre Ausbildungsstelle dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Herford unter 0800 – 4 5555 20 melden.