Kreis Herford - Der Arbeitsmarkt im Juni 2024

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Herford

28.06.2024 | Presseinfo Nr. 118

Im Juni sehen wir am Arbeitsmarkt im Wittekindkreis einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. In den letzten Jahren war das im Juni immer die Tendenz. Im Juni steigt üblicherweise die Jugendarbeitslosigkeit, weil die Ausbildungen enden und bei fehlender Anschlussbeschäftigung melden sich die Jugendlichen dann arbeitslos. Ich setze aber ganz stark darauf, dass diese jungen Fachkräfte bald wieder Arbeit aufnehmen, denn sie werden in den Unternehmen dringend benötigt “, stellt Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, fest. „Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,1 Prozent, ein Wert, der in einem Juni zuletzt im Pandemie-Jahr 2020 überschritten wurde – damals lag die Quote bei 6,4 Prozent. Dass der Arbeitsmarkt also die wirtschaftliche Lage spürt ist nicht von der Hand zu weisen“, erläutert die Expertin weiter.
Trotzdem betont sie: „Arbeitslosigkeit ist auch in der jetzigen Lage keine aussichtslose Situation. Der Markt zeigt viel Bewegung – fast so viele Menschen, die sich aus Erwerbstätigkeit neu bei uns arbeitslos melden, melden sich auch wieder bei uns ab, weil sie eine Tätigkeit am ersten Arbeitsmarkt gefunden haben. Das zeigt: Einstiegsmöglichkeiten in neue Jobs gibt es weiterhin einige!“ Die Lage auf dem Stellenmarkt sei zwar weiterhin nicht so gut wie noch im Vorjahr, aber mit über 2.000 offenen Stellen gäbe es weiterhin ein breit gefächertes Angebot.

Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Herford steigt im Juni 2024. Insgesamt sind 8.596 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 118 Personen mehr (+1,4 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 895 Personen (+11,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Juni 6,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,5 Prozent (+0,6 Prozentpunkte).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3.273 Personen gemeldet. Dies sind 65 Personen mehr als vor einem Monat (+2,0 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 520 Personen (+18,9 Prozent).
Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 53 Arbeitslose mehr als im Vormonat (+1,0 Prozent) und 375 mehr als im Vorjahr (+7,6 Prozent). Insgesamt zählen 5.323 Personen und damit 61,9 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.
Jugendarbeitslosigkeit
821 Arbeitslose sind im Juni 2024 im Kreis Herford unter 25 Jahre alt. Dies sind 58 Personen mehr als im Vormonat (+7,6 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 81 junge Menschen mehr arbeitslos (+10,9 Prozent).
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren steigt zum Vormonat um 12 Personen (+0,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 280 Arbeitslose mehr (+10,1 Prozent). Insgesamt sind 3.062 Menschen ab 50 Jahren im Kreis Herford arbeitslos.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Herford steigt um 55 Personen (+1,9 Prozent). 2.909 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 88,0 Prozent (2.561 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 261 Personen (+9,9 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung im Kreis Herford bleibt unverändert im Juni 2024. Insgesamt sind 11.149 Personen ohne Beschäftigung. Dies ist zum Vormonat eine Person mehr. Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 869 Personen (+8,5 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.
Stellenangebot
Die Arbeitgeber aus dem Kreis Herford haben in diesem Monat 482 Stellen gemeldet und damit eine mehr als im Vormonat (+0,2 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 142 Stellen (-22,8 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 2.285 offene Stellen, 17 weniger als vor einem Monat (-0,7 Prozent) und 771 weniger als vor einem Jahr (-25,2 Prozent).