Kreis Minden-Lübbecke Der Arbeitsmarkt im Juni 2024

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Minden-Lübbecke

28.06.2024 | Presseinfo Nr. 119

Im Juni sehen wir am Arbeitsmarkt im Mühlenkreis einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. In den letzten Jahren war das im Juni immer die Tendenz. Im Juni steigt üblicherweise die Jugendarbeitslosigkeit, weil die Ausbildungen enden und bei fehlender Anschlussbeschäftigung melden sich die Jugendlichen dann arbeitslos. Ich setze aber ganz stark darauf, dass diese jungen Fachkräfte bald wieder Arbeit aufnehmen, denn sie werden in den Unternehmen dringend benötigt“, stellt Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, fest. „Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,1 Prozent, ein Wert, der in einem Juni zuletzt im Pandemie-Jahr 2021 erreicht wurde – damals lag die Quote ebenfalls bei 6,1 Prozent. Dass der Arbeitsmarkt also die wirtschaftliche Lage spürt ist nicht von der Hand zu weisen“, erläutert die Expertin weiter.
Trotzdem betont sie: „Arbeitslosigkeit ist auch in der jetzigen Lage keine aussichtslose Situation. Der Markt zeigt viel Bewegung – ungefähr so viele Menschen, die sich aus Erwerbstätigkeit neu bei uns arbeitslos melden, melden sich auch wieder bei uns ab, weil sie eine Tätigkeit am ersten Arbeitsmarkt gefunden haben. Das zeigt: Einstiegsmöglichkeiten in neue Jobs gibt es weiterhin einige!“ Die Lage auf dem Stellenmarkt sei zwar weiterhin nicht so gut wie noch im Vorjahr, aber mit über 3.000 offenen Stellen gäbe es weiterhin ein breit gefächertes Angebot.
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Minden-Lübbecke steigt im Juni 2024. Insgesamt sind 10.770 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 53 Personen mehr (+0,5 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 855 Personen (+8,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Juni 6,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,8 Prozent (+0,4 Prozentpunkte).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3.858 Personen gemeldet. Dies sind 75 Personen weniger als vor einem Monat (-1,9 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 360 Personen (+10,3 Prozent).
Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 128 Arbeitslose mehr als im Vormonat (+1,9 Prozent) und 495 mehr als im Vorjahr (+7,7 Prozent). Insgesamt zählen 6.912 Personen und damit 64,2 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.
Jugendarbeitslosigkeit
1.256 Arbeitslose sind im Juni 2024 im Kreis Minden-Lübbecke unter 25 Jahre alt. Dies sind 49 Personen mehr als im Vormonat (+4,1 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 3 junge Menschen weniger arbeitslos (-0,2 Prozent).
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren sinkt zum Vormonat um 13 Personen (-0,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 270 Arbeitslose mehr (+9,2 Prozent). Insgesamt sind 3.207 Menschen ab 50 Jahren im Kreis Minden-Lübbecke arbeitslos.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Minden-Lübbecke steigt um 77 Personen (+1,9 Prozent). 4.198 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 88,1 Prozent (3.699 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 247 Personen (+6,3 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung im Kreis Minden-Lübbecke steigt im Juni 2024. Insgesamt sind 14.287 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 118 Personen mehr (+0,8 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 628 Personen (+4,6 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.
Stellenangebot
Die Arbeitgeber aus dem Kreis Minden-Lübbecke haben in diesem Monat 475 Stellen gemeldet und damit 57 mehr als im Vormonat (+13,6 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 21 Stellen (-4,2 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 3.226 offene Stellen, 21 weniger als vor einem Monat (-0,6 Prozent) und 1.022 weniger als vor einem Jahr (-24,1 Prozent).