- Von 1.832 Bewerbern suchen noch 555 eine Ausbildung
- Von 1.963 Stellen sind noch 642 unbesetzt
Die Zahl der im Kreis Minden-Lübbecke gemeldeten Ausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Die Betriebe und Verwaltungen meldeten von Oktober 2023 bis Juli 2024 insgesamt 1.963 Ausbildungsstellen und damit 122 oder 5,9 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
1.832 junge Menschen meldeten sich im gleichen Zeitraum auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei der Berufsberatung. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber im Mühlenkreis um 168 Personen oder 10,1 Prozent.
Rechnerisch treffen 94 Jugendliche auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen – das Stellenangebot übersteigt somit die Zahl der Bewerber (Vorjahr: 80 Bewerber auf 100 Stellen).
Von den insgesamt 1.832 gemeldeten jungen Menschen haben 555 noch keine Zusage für einen Ausbildungs- oder Studienplatz. Von den 1.963 Stellen waren im Juli ebenfalls noch 642 unbesetzt.
Offene Ausbildungsstellen sind derzeit beispielsweise noch im Verkaufsbereich oder im Handel, sowie in der Lagerwirtschaft, Post, Zustellung und dem Güterumschlag zu finden. Arbeitgeber bieten zum Berufseinstieg im Herbst zum Beispiel noch freie Stellen für eine Ausbildung als Kaufmann/-frau im Einzelhandel oder Verkäufer/in, aber auch als Fachkraft Lagerlogistik sowie in vielen anderen Bereichen an.
„Die Ausbildungszahlen für den Juli setzen den Trend aus den Vormonaten grundsätzlich fort: Die Bewerberzahlen steigen, d.h. das Interesse der Jugendlichen an einer dualen Ausbildung steigt nach vielen Jahren des Rückgangs wieder. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ist weiterhin wie in den letzten Jahren stark rückläufig. Da es sich bei diesen Daten um die letzten vor dem offiziellen Ausbildungsstart Anfang August handelt, ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend auch nicht mehr ändern wird. Derzeit ist der Ausbildungsmarkt damit zahlenmäßig ausgeglichen, aber die Schere schließt sich zunehmend“, analysiert Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, die Zahlen am Ausbildungsmarkt des Kreises Minden-Lübbecke. „Deutliche Bewegung wird es noch im Bereich der versorgten beziehungsweise unversorgten Bewerber sowie der besetzten beziehungsweise unbesetzten Stellen geben. Größere Veränderungen bei den gemeldeten Bewerbern und Stellen sind aber nicht mehr zu erwarten“, erläutert die Expertin weiter.
Dennoch betont sie: „Beide Seiten haben natürlich weiterhin die Möglichkeit, sich bei unserer Berufsberatung oder beim Arbeitgeber-Service zu melden! Auch ein etwas späterer Einstieg in die Ausbildung ist grundsätzlich möglich. Wer noch keine Ausbildungsstelle beziehungsweise keinen Auszubildenden für das jetzt startende Ausbildungsjahr gefunden hat, sollte nicht zu schnell aufgeben. Für Jugendliche ist der reibungslose Übergang von der Schule in den Beruf oft die beste Voraussetzung für eine gute berufliche Laufbahn – und für Unternehmen sind die Auszubildenden nicht weniger als die Zukunftsversicherung des Betriebs. Es lohnt sich, auch Jugendlichen mit Unterstützungsbedarf eine Chance zu geben. Wir helfen gerne mit geeigneten Angeboten.“
Jugendliche, die noch keinen passenden Ausbildungsplatz in Sicht haben, erhalten einen Termin bei der Berufsberatung (gebührenfrei) unter 0800 – 4 5555 00 oder direkt unter 0571 8867 890 melden.
Unternehmen, die noch passenden Bewerber für 2024 oder bereits für 2025 suchen, können ihre Ausbildungsstelle dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Herford unter 0800 – 4 5555 20 melden.