- Von 1.916 Bewerbern suchen noch 367 eine Ausbildung
- Von 1.492 Stellen sind noch 316 unbesetzt
Die Zahl der im Kreis Herford gemeldeten Ausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Die Betriebe und Verwaltungen meldeten von Oktober 2023 bis August 2024 insgesamt 1.462 freie Ausbildungsstellen, 290 oder 16,3 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
1.916 junge Menschen meldeten sich im gleichen Zeitraum auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei der Berufsberatung. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber im Wittekindkreis um 7 Personen oder 0,4 Prozent gesunken.
Rechnerisch treffen 130 Jugendliche auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen – es bleibt im Kreisgebiet also weiterhin eine Lücke zwischen Ausbildungsangebot und -nachfrage (Vorjahr: 112 Bewerber auf 100 Stellen).
Von den insgesamt 1.916 gemeldeten jungen Menschen haben aktuell 367 keine Zusage für einen Ausbildungs- oder Studienplatz. Von den 1.492 Stellen waren im August noch 316 unbesetzt.
Offene Ausbildungsstellen sind noch in vielen Bereichen zu finden. Gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben derzeit noch Ausbildungssuchende in Verkaufsberufen, im Bereich Klempnerei, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie im Handel und im Hochbau. Arbeitgeber bieten zum Berufseinstieg im Herbst zum Beispiel noch freie Stellen für eine Ausbildung als Kaufmann/-frau im Einzelhandel oder Verkäufer/in, aber auch als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung-, und Klimatechnik, sowie in vielen anderen Bereichen an.
„Im Kreis Herford blicken wir auch nach Beginn des Ausbildungsjahres weiterhin auf einen Ausbildungsmarkt, der den Jugendlichen zu wenige Ausbildungsstellen anbietet. Dabei ist das Interesse der jungen Menschen an einer Ausbildung konstant hoch. Der starke Rückgang bei den gemeldeten Stellen ist eine Entwicklung, die aufgrund des Fachkräftemangels sehr besorgniserregend ist – sind gut ausgebildete junge Fachkräfte doch die Zukunft für einzelne Unternehmen und unsere Wirtschaft insgesamt“, gibt Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, zu bedenken. „Betrieben muss klar sein, dass der demografische Wandel kommt – die älteren Mitarbeiter werden unabhängig von der aktuellen Konjunkturlage weiter älter und steuern auf die wohlverdiente Rente zu. Es ist somit besser, jetzt auszubilden. Selbst wenn die Fachkräftenot im eigenen Betrieb aktuell noch nicht akut ist: Mit einem Blick auf die eigene Belegschaft wird oft klar, dass sie es bald sein wird. Und dann ist es besser, wenn junge Nachwuchskräfte schon einsatzbereit sind, wenn die älteren Mitarbeiter in Rente gehen. Und nicht zuletzt profitieren sowohl Auszubildende als auch Unternehmen von dem Wissenstransfer, der bei der Einarbeitung durch erfahrene Kollegen stattfindet“, betont sie weiter.
Trotz der Statistik gäbe es für noch suchende Jugendliche Hoffnung, so die Expertin: „Die gemeldeten Ausbildungsstellen und gemeldeten Bewerber sind ja nur eine rechnerische Statistik. In der Realität muss das Angebot auch inhaltlich zur Nachfrage passen. Das führt dazu, dass selbst bei geringem Stellenangebot meist noch Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben. Und das ist auch in diesem Jahr der Fall: 316 Ausbildungsstellen sind im Kreis noch frei. Wer noch auf der Suche ist, sollte sich also bei unserer Berufsberatung melden!“
Jugendliche, die noch keinen passenden Ausbildungsplatz in Sicht haben, erhalten einen Termin bei der Berufsberatung (gebührenfrei) unter 0800 – 4 5555 00 oder direkt unter 05221 985 678.
Unternehmen, die noch passenden Bewerber für 2024 oder auch schon für 2025 suchen, können ihre Ausbildungsstelle dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Herford unter 0800 – 4 5555 20 melden.