Der Arbeitsmarkt im Oktober 2024 - Kreis Herford

„Zwar sinkt die Arbeitslosigkeit im Oktober 2024 im Kreis Herford, dies jedoch nur geringfügig“, stellt Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, fest.
Sie analysiert die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen: „Üblicherweise fällt der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Herbstbelebungs-Monat Oktober deutlich höher aus. Der Oktober 2023 war eine Ausnahme: Damals gab es einen saisonuntypischen Anstieg. Der Markt ist also weiterhin von der konjunkturellen Lage geprägt, befindet sich im Vergleich zu 2023 aber wieder auf etwas stabilerem Niveau.“ Dennoch sei die Arbeitslosigkeit im Oktober 2024 deutlich höher als im Oktober 2023. Die Lage sei also weiterhin angespannt, eine deutliche Erholung sei noch nicht eingetreten.
Mit einer zeitnahen Erholung rechnet die Expertin mit Blick auf die Stellenmeldungen nicht: „Zwar wurden im Oktober weitaus mehr Stellen gemeldet als noch im September, trotzdem sinkt die Zahl im Vorjahresvergleich weiter. Und auch im Stellenbestand befinden sich immer noch mehr als 30 Prozent weniger freie Stellen als im Vorjahr. Wir sehen also: Die Arbeitgeber sind weiterhin zurückhaltend und konzentrieren sich – wo möglich – darauf, das vorhandene Personal zu halten.“
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Herford sinkt im Oktober 2024. Insgesamt sind 8.757 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 22 Personen weniger (-0,3 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 867 Personen (+11,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Oktober 6,3 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,7 Prozent (+0,6 Prozentpunkte).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3.213 Personen gemeldet. Dies sind 15 Personen mehr als vor einem Monat (+0,5 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 360 Personen (+12,6 Prozent).
Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 37 Arbeitslose weniger als im Vormonat (-0,7 Prozent) und 507 mehr als im Vorjahr (+10,1 Prozent). Insgesamt zählen 5.544 Personen und damit 63,3 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.
Jugendarbeitslosigkeit
839 Arbeitslose sind im Oktober 2024 im Kreis Herford unter 25 Jahre alt. Dies sind 41 Personen weniger als im Vormonat (-4,7 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 114 junge Menschen mehr arbeitslos (+15,7 Prozent).
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren steigt zum Vormonat um 44 Personen (+1,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 393 Arbeitslose mehr (+14,1 Prozent). Insgesamt sind 3.171 Menschen ab 50 Jahren im Kreis Herford arbeitslos.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Herford sinkt um 34 Personen (-1,1 Prozent). 3.045 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 87,4 Prozent (2.660 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 355 Personen (+13,2 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung im Kreis Herford sinkt im Oktober 2024. Insgesamt sind 10.937 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 31 Personen weniger (-0,3 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 390 Personen (+3,7 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.
Stellenangebot
Die Arbeitgeber aus dem Kreis Herford haben in diesem Monat 572 Stellen gemeldet und damit 112 mehr als im Vormonat (+24,3 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 44 Stellen (-7,1 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 1.941 offene Stellen, 113 weniger als vor einem Monat (-5,5 Prozent) und 896 weniger als vor einem Jahr (-31,6 Prozent).