Der Arbeitsmarkt im Oktober 2024 - Kreis Minden-Lübbecke

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Minden-Lübbecke

30.10.2024 | Presseinfo Nr. 171

„Zwar sinkt die Arbeitslosigkeit im Oktober 2024 im Kreis Minden-Lübbecke, dies jedoch nur geringfügig“, stellt Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, fest. 
Sie analysiert die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen: „Üblicherweise fällt der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Herbstbelebungs-Monat Oktober deutlich höher aus. Der Oktober 2023 war eine Ausnahme: Damals gab es einen saisonuntypischen Anstieg. Der Markt ist also weiterhin von der konjunkturellen Lage geprägt, befindet sich im Vergleich zu 2023 aber wieder auf etwas stabilerem Niveau.“ Dennoch sei die Arbeitslosigkeit im Oktober 2024 deutlich höher als im Oktober 2023. Die Lage sei also weiterhin angespannt, eine deutliche Erholung sei noch nicht eingetreten.
Mit einer zeitnahen Erholung rechnet die Expertin mit Blick auf die Stellenmeldungen nicht: „Die Zahl der Stellenzugänge ist im Oktober weiter zurückgegangen. Und auch im Stellenbestand befinden sich immer noch 14 Prozent weniger freie Stellen als im Vorjahr. Wir sehen also: Die Arbeitgeber sind weiterhin zurückhaltend und konzentrieren sich – wo möglich – darauf, das vorhandene Personal zu halten.“
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Minden-Lübbecke sinkt im Oktober 2024. Insgesamt sind 10.584 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 61 Personen weniger (-0,6 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 591 Personen (+5,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Oktober 6,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,9 Prozent (+0,2 Prozentpunkte).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3.811 Personen gemeldet. Dies sind 60 Personen weniger als vor einem Monat (-1,5 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 112 Personen (+3,0 Prozent).
Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhält eine Person weniger als im Vormonat und 479 mehr Personen als im Vorjahr (+7,6 Prozent). Insgesamt zählen 6.773 Personen und damit 64,0 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.
Jugendarbeitslosigkeit
1.170 Arbeitslose sind im Oktober 2024 im Kreis Minden-Lübbecke unter 25 Jahre alt. Dies sind 70 Personen weniger als im Vormonat (-5,6 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 59 junge Menschen weniger arbeitslos (-4,8 Prozent).
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren steigt zum Vormonat um 23 Personen (+0,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 227 Arbeitslose mehr (+7,6 Prozent). Insgesamt sind 3.219 Menschen ab 50 Jahren im Kreis Minden-Lübbecke arbeitslos.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Minden-Lübbecke steigt um 67 Personen (+1,6 Prozent). 4.281 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 88,7 Prozent (3.799 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 278 Personen (+6,9 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung im Kreis Minden-Lübbecke sinkt im Oktober 2024. Insgesamt sind 13.759 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 165 Personen weniger (-1,2 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Unterbeschäftigung um 73 Personen (-0,5 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.
Stellenangebot
Die Arbeitgeber aus dem Kreis Minden-Lübbecke haben in diesem Monat 384 Stellen gemeldet und damit 57 weniger als im Vormonat (-12,9 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 95 Stellen (-19,8 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 3.042 offene Stellen, 39 weniger als vor einem Monat (-1,3 Prozent) und 505 weniger als vor einem Jahr (-14,2 Prozent).