Kreis Minden - Lübbecke Der Arbeitsmarkt im März 2024

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Minden-Lübbecke

28.03.2024 | Presseinfo Nr. 57

Im März sinkt die Arbeitslosigkeit im Kreis Minden-Lübbecke. „Eine leichte Frühjahrsbelebung hat im Kreis Minden-Lübbecke im März eingesetzt. Diese ist mit 87 Personen in etwa so stark ausgeprägt wie im Vorjahr. Eine typische Entwicklung, die aber auf einem hohen Niveau der Arbeitslosenzahlen stattfindet“, so Sebastian Placke, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Herford.

Der Blick auf die Stellenmeldungen fällt ähnlich aus: „Leider konnte sich der Trend der steigenden Meldungen, den wir im Februar verzeichnet haben, im März nicht weiter fortsetzen. Stattdessen haben wir im Vergleich zum Februar einen Rückgang von rund 35 Prozent zu verzeichnen.“

Mit Blick auf die Zukunft ist es schwer sich festzulegen: „Wir befinden uns auf dem Arbeitsmarkt in einer Phase, in der die weitere Entwicklung schwer zu prognostizieren ist. In welche Richtung das Pendel im April ausschlagen wird, und wie stark dieser Ausschlag sein wird, bleibt abzuwarten“, fasst der Experte die aktuelle Situation zusammen.  
Er fügt jedoch hinzu: „Auch in dieser unsicheren Arbeitsmarktlage werden wir weiterhin durch Qualifizierung, Förderung, Vermittlung und Beratung alles dafür tun, möglichst viele Menschen und Unternehmen zu unterstützen.“

Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Minden-Lübbecke sinkt im März 2024. Insgesamt sind 10.597 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 87 Personen weniger (-0,8 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 909 Personen (+9,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im März 6,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,8 Prozent (+0,4 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 4.114 Personen gemeldet. Dies sind 129 Personen weniger als vor einem Monat (-3,0 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 691 Personen (+20,2 Prozent).

Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 42 Arbeitslose mehr als im Vormonat (+0,7 Prozent) und 218 mehr als im Vorjahr (+3,5 Prozent). Insgesamt zählen 6.483 Personen und damit 61,2 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.

Jugendarbeitslosigkeit
1.275 Arbeitslose sind im März 2024 im Kreis Minden-Lübbecke unter 25 Jahre alt. Dies sind 71 Personen weniger als im Vormonat (-5,3 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 60 junge Menschen mehr arbeitslos (+4,9 Prozent).

Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren sinkt zum Vormonat um 29 Personen (-0,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 248 Arbeitslose mehr (+8,5 Prozent). Insgesamt sind 3.159 Menschen ab 50 Jahren im Kreis Minden-Lübbecke arbeitslos.

Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Minden-Lübbecke steigt um 45 Personen (+1,1 Prozent). 4.108 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 87,7 Prozent (3.603 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 587 Personen (+16,7 Prozent).                            
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung im Kreis Minden-Lübbecke sinkt im März 2024. Insgesamt sind 14.179 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 330 Personen weniger (-2,3 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 707 Personen (+5,2 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.

Stellenangebot
Die Arbeitgeber aus dem Kreis Minden-Lübbecke haben in diesem Monat 467 Stellen gemeldet und damit 254 weniger als im Vormonat (-35,2 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 144 Stellen (-23,6 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 3.416 offene Stellen, 51 mehr als vor einem Monat (+1,5 Prozent) und 871 weniger als vor einem Jahr (-20,3 Prozent).

DER ARBEITSMARKT IN OSTWESTFALEN-LIPPE

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im März gesunken. Aktuell sind 70.488 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Rückgang zum Vormonat um 204 Menschen oder 0,3 Prozent. Im Vergleich zum März 2023 liegt die Arbeitslosigkeit um 6.522 Menschen oder 10,2 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen fallen im aktuellen Monat mit 12.337 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.123 höher aus.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im März 2024 zum Vormonat gestiegen (+174; +0,6 %). Im aktuellen Berichtsmonat sind 27.057 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 10,4 Prozent mehr als im März 2023. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen beträgt aktuell 38,4 Prozent (2023: 38,3%, 2022: 45,2%, 2021: 41,3%, 2020: 34,8%, 2019: 36,8% jeweils März).
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, ist zum Vormonat leicht gesunken und beträgt im Berichtsmonat 20.731 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 3.816 Stellen oder 15,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im März 2024 wurden 2.950 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Stellenzugang damit 169 Stellen oder 5,4 Prozent niedriger.
Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Höxter (4,9%) gefolgt vom Kreis Gütersloh (5,1 %), Kreis Lippe (5,5%), Kreis Paderborn (5,7%), Kreis Herford (6,1%), Kreis Minden-Lübbecke (6,2%) und der Stadt Bielefeld (8,9%). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent (Vormonat 6,2 %, Vorjahr 5,6 %).