Immer mehr Bewerber, immer weniger Stellen

Halbzeit auf dem Ausbildungsmarkt im Kreis Minden-Lübbecke

28.03.2024 | Presseinfo Nr. 59

  • Von 1.441 Bewerbern suchen noch 884 eine Ausbildung
  • Von 1.746 Stellen sind noch 1.178 unbesetzt

Mit dem März 2024 ist die Hälfte des Berichtsjahres zum Ausbildungsmarkt verstrichen – die Agentur für Arbeit Herford kann erste Zahlen zur Entwicklung im Kreis Minden-Lübbecke veröffentlichen. 

Zur Halbzeit des Berichtsjahres ist die Zahl der im Kreis Minden-Lübbecke gemeldeten Ausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Die Betriebe und Verwaltungen meldeten von Oktober 2023 bis März 2024 insgesamt 1.746 Ausbildungsstellen und damit 83 oder 4,5 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. 

1.441 junge Menschen meldeten sich im gleichen Zeitraum auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei der Berufsberatung. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber im Mühlenkreis um 169 Personen oder 13,3 Prozent. 

Rechnerisch treffen 83 Jugendliche auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen – das Stellenangebot übersteigt somit die Zahl der Bewerber stark (Vorjahr: 70 Bewerber auf 100 Stellen).

Von den insgesamt 1.441 gemeldeten jungen Menschen haben 884 der Bewerber noch keine Zusage für einen Ausbildungs- oder Studienplatz. Von den 1.746 Stellen waren im März ebenfalls noch 1.178 unbesetzt.

Offene Ausbildungsstellen sind derzeit beispielsweise noch im Verkaufsbereich oder im Handel, sowie in der Lagerwirtschaft, Post, Zustellung und dem Güterumschlag zu finden. Arbeitgeber bieten zum Berufseinstieg im Herbst zum Beispiel noch freie Stellen für eine Ausbildung als Kaufmann/-frau im Einzelhandel oder Verkäufer/in, aber auch als Industriekaufmann/-frau sowie in vielen anderen Bereichen an. 

„Im Kreis Minden-Lübbecke sehen wir aktuell eine gegenläufige Entwicklung bei den Bewerber- und Ausbildungsstellenzahlen: Während die Zahl der Bewerber ansteigt, sind die Ausbildungsstellen rückläufig“, stellt Sebastian Placke, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Herford, mit Blick auf die ersten Ausbildungsmarktdaten des Berichtsjahres fest.

„Dabei ist der Rückgang der Stellenmeldungen auf die aktuelle konjunkturelle Lage zurückzuführen, die wie am Arbeitsmarkt auch Spuren am Ausbildungsmarkt hinterlässt. Das führt im Mühlenkreis dazu, dass die Schere zwischen Angebot und Nachfrage sich nicht öffnet, sondern leicht schließt, da sich der Stellenüberhang der letzten Jahre aktuell leicht zurückbildet.“ 

Der Experte betont: „Die konjunkturellen Gründe für verringerte Ausbildungskapazitäten in einigen Betrieben sind zwar nachvollziehbar. Dennoch appelliere ich an die Unternehmen: Der demographische Wandel und damit die Verschärfung des Fachkräftemangels macht keine Pause. Bilden Sie – wenn es irgendwie möglich ist – weiter aus! Das aktuelle Bild der Situation ist nur eine Wasserstandsmeldung und es noch nicht zu spät jetzt seine Ausbildungsstellen auszuschreiben.“

Jugendliche, die noch keinen passenden Ausbildungsplatz in Sicht haben, erhalten einen Termin bei der Berufsberatung (gebührenfrei) unter 0800 – 4 5555 00 oder direkt unter 0571 8867 890 melden.
 
Unternehmen, die noch passenden Bewerber für 2024 suchen, können ihre Ausbildungsstelle dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Herford unter 0800 – 4 5555 20 melden.