Am Donnerstag, den 25. April, fand der bundesweite Girls‘ und Boys‘ Day statt. Auch die Herforder Arbeitsagentur beteiligte sich und bereitete ein Angebot für beide Aktionen vor – mit großer Resonanz: Insgesamt waren 27 junge Menschen vor Ort.
Berufsberater Tobias König verfeinerte in diesem Jahr das Erfolgskonzept vom Boys‘ Day 2023: „Die Arbeit in unserer Agentur ist in zweierlei Hinsicht von Geschlechterklischees behaftet: Es handelt sich in großen Teilen sowohl um soziale, als auch um Bürojobs. Beides sind Arbeitsfelder, die traditionell eher Frauen zugeschrieben werden.“
Um diesen eingefahrenen Denkmustern schon früh entgegenzuwirken, entschloss er sich, auch in diesem Jahr den Boys‘ Day wieder durchzuführen: „Die Erfahrungen aus dem letzten Jahr haben gezeigt, dass großes Interesse dafür da ist, was man in einer Arbeitsagentur eigentlich so alles macht. Oder anders gesagt: Machen kann. Denn hier ist vieles möglich, es gibt zwar auch, aber ganz bestimmt nicht nur Arbeitsvermittler oder Berufsberater. Das möchte ich möglichst vielen Jungen mit auf den Weg geben.“
Das Programm für die Jungs war dabei vielfältig: Von Controlling bis Berufsberatung, Familienkasse bis Eingangszone wurden viele Teams aus der Agentur besucht. Selbst ein Besuch beim operativen Geschäftsführer, Sebastian Placke, war Teil der Tour. Denn: „Viele fragen sich auch: Was macht ein Chef eigentlich so?“, weiß Berufsberater König.
Zeitgleich organisierte Annette Budzynski, die Beauftragte für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit, den Girls‘ Day. In Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe konnte eine Ausbildungsbotschafterin gewonnen werden, die den jungen Mädchen den Beruf der Medizinischen Technologin im Bereich Radiologie vorstellte. Teil des Programms, das die Auszubildende mitbrachte: Ein Quiz mit Aufnahmen aus der Computertomografie.
Zusätzlich gab es noch ein wenig Berufsorientierung in und mit Virtual Reality und kleinen praktischen Aufgaben. „Gerade die MINT-Berufe, also Berufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sind Berufe, die meist von Männern besetzt sind. Deshalb freut es mich, dass wir den Mädchen in diesem Jahr einen technischen Beruf näherbringen konnten, der tatsächlich eher unbekannter ist“, so Budzynski.
Für Tobias König und Annette Budzynski ist vor allem eins wichtig: Jeder sollte den Beruf machen, der ihm oder ihr Spaß macht – und nicht das, was veraltete Rollenbilder vorschreiben. „Wir hoffen, dass wir den jungen Menschen mit diesem kleinen Ausflug in die Arbeitswelt dabei helfen konnten, sich bei ihrer eigenen Berufswahl vor allem nur eine Frage zu stellen: Ist das typisch für mich?“