- Von 1.555 Bewerbern suchen noch 755 eine Ausbildung
- Von 1.318 Stellen sind noch 714 unbesetzt
Die Zahl der im Kreis Herford gemeldeten Ausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Die Betriebe und Verwaltungen meldeten von Oktober 2023 bis April 2024 insgesamt 1.318 freie Ausbildungsstellen, 210 oder 13,7 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
1.555 junge Menschen meldeten sich im gleichen Zeitraum auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei der Berufsberatung. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber im Wittekindkreis um 26 Personen oder 1,6 Prozent gesunken.
Rechnerisch treffen 120 Jugendliche auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen – es bleibt im Kreisgebiet also weiterhin eine Lücke zwischen Ausbildungsangebot und -nachfrage (Vorjahr: 106 Bewerber auf 100 Stellen).
Von den insgesamt 1.555 gemeldeten jungen Menschen haben aktuell 755 keine Zusage für einen Ausbildungs- oder Studienplatz. Von den 1.318 Stellen waren im April noch 714 unbesetzt.
Offene Ausbildungsstellen sind noch in vielen Bereichen zu finden. Gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben derzeit noch Ausbildungssuchende in Verkaufsberufen sowie im Handel und im Bereich Lagerwirtschaft, Post, Zustellung und Güterumschlag. Arbeitgeber bieten zum Berufseinstieg im Herbst zum Beispiel noch freie Stellen für eine Ausbildung als Kaufmann/-frau im Einzelhandel oder Verkäufer/in, aber auch als Industriekaufmann/-frau, sowie in vielen anderen Bereichen an.
„Die Entwicklung am Ausbildungsmarkt im Kreis Herford – weniger Stellenmeldungen bei nur etwas geringeren Bewerbermeldungen – führt auch im April dazu, dass die Schere zwischen Angebot und Nachfrage sich weitet“, stellt Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, mit Blick auf den lokalen Ausbildungsmarkt im Kreis fest. „120 gemeldete Bewerber müssen sich momentan um 100 gemeldete Stellen bemühen. Selbst, wenn wir auf die aktuelle Momentaufnahme schauen kommen im April auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen 106 Bewerberinnen und Bewerber. Schon rein mathematisch kann dieses Verhältnis also nicht aufgehen, hinzukommen Passungsprobleme, da Bewerberinnen und Bewerber sowie Unternehmen unterschiedliche Bedarfe haben“, führt die Agenturchefin weiter aus.
„Ich hoffe, dass sich die Situation am Ausbildungsmarkt – insbesondere auf der Stellenseite – im Laufe des Berichtsjahres erholen wird. In Zeiten des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels ist es nicht gut, wenn die Jugendlichen, die sich für eine duale Ausbildung interessieren, diese mangels Angebots nicht antreten können. Denn – diese jungen Menschen warten nicht, bis die Konjunktur sich erholt, sondern suchen sich andere Möglichkeiten und Optionen – im Zweifelsfall kann das bedeuten, dass sie den lokalen Betrieben als Fachkraft für immer verloren gehen“, bilanziert die Expertin.
Jugendliche, die noch keinen passenden Ausbildungsplatz in Sicht haben, erhalten einen Termin bei der Berufsberatung (gebührenfrei) unter 0800 – 4 5555 00 oder direkt unter 05221 985 678.
Unternehmen, die noch passenden Bewerber für 2024 suchen, können ihre Ausbildungsstelle dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Herford unter 0800 – 4 5555 20 melden.