- Von 1.537 Bewerbern suchen noch 865 eine Ausbildung
- Von 1.827 Stellen sind noch 1.090 unbesetzt
Die Zahl der im Kreis Minden-Lübbecke gemeldeten Ausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Die Betriebe und Verwaltungen meldeten von Oktober 2023 bis April 2024 insgesamt 1.827 Ausbildungsstellen und damit 58 oder 3,1 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
1.537 junge Menschen meldeten sich im gleichen Zeitraum auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei der Berufsberatung. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber im Mühlenkreis um 150 Personen oder 10,8 Prozent.
Rechnerisch treffen 85 Jugendliche auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen – das Stellenangebot übersteigt somit die Zahl der Bewerber stark (Vorjahr: 79 Bewerber auf 100 Stellen).
Von den insgesamt 1.537 gemeldeten jungen Menschen haben 865 der Bewerber noch keine Zusage für einen Ausbildungs- oder Studienplatz. Von den 1.827 Stellen waren im April ebenfalls noch 1.090 unbesetzt.
Offene Ausbildungsstellen sind derzeit beispielsweise noch im Verkaufsbereich oder im Handel, sowie in der Lagerwirtschaft, Post, Zustellung und dem Güterumschlag zu finden. Arbeitgeber bieten zum Berufseinstieg im Herbst zum Beispiel noch freie Stellen für eine Ausbildung als Kaufmann/-frau im Einzelhandel oder Verkäufer/in, aber auch als Industriekaufmann/-frau sowie in vielen anderen Bereichen an.
„Trotz rückläufiger Stellenmeldungen und ansteigender Bewerbermeldungen übersteigt das Angebot an Ausbildungsstellen im Mühlenkreis die Nachfrage weiterhin stark. Das ist nicht überraschend, denn: Im Kreis gab es viele Jahre eine noch größere Lücke zwischen Angebot und Nachfrage. Diese Lücke wird sich so schnell nicht vollständig schließen“, analysiert Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur.
Dass das Stellenangebot rein rechnerisch mehr als ausreichend für die interessierten Jugendlichen ist, sei erfreulich. „Diese komfortable Situation für die Bewerberinnen und Bewerber bedeutet aber auf der anderen Seite auch eine Unterversorgung der Betriebe mit Auszubildenden. Es ist dabei davon auszugehen, dass der Bedarf an Nachwuchskräften wahrscheinlich noch größer ist“, so die Expertin. Der Grund dafür: „Einige Unternehmen werden aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage in diesem Jahr keine oder weniger Ausbildungsstellen gemeldet haben. Das bedeutet aber nicht, dass grundsätzlich kein Bedarf besteht. Der demografische Wandel ist also in vollem Gange und wird auch unsere Region in Zukunft noch härter treffen, als aktuell schon der Fall.“
Jugendliche, die noch keinen passenden Ausbildungsplatz in Sicht haben, erhalten einen Termin bei der Berufsberatung (gebührenfrei) unter 0800 – 4 5555 00 oder direkt unter 0571 8867 890 melden.
Unternehmen, die noch passenden Bewerber für 2024 suchen, können ihre Ausbildungsstelle dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Herford unter 0800 – 4 5555 20 melden.