Kreis Minden - Lübbecke Der Arbeitsmarkt im Mai 2024

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Minden-Lübbecke

04.06.2024 | Presseinfo Nr. 95

„Im Kreis Minden-Lübbecke steigt die Arbeitslosigkeit im Mai an, was als saisonuntypisch zu bewerten ist“, stellt Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, fest.

Mit Blick auf Angebot und Nachfrage erläutert die Expertin: „Von dem Anstieg der Arbeitslosigkeit sind nahezu alle Personengruppen betroffen. Lediglich bei den jungen Menschen unter 25 Jahren ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen – was mit Blick auf einen gelungenen Berufseinstieg erfreulich ist. Die Stellenmeldungen zeichnen nach wie vor ein treffendes Bild vom Markt: Seit Beginn des Jahres wurden uns rund 20 Prozent weniger Stellen gemeldet als zu diesem Zeitpunkt im Jahr 2023.“

Die Agenturchefin erläutert weiter mit Blick auf den Vorjahresmonat: „Die Arbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vorjahr um 9,7 Prozent gestiegen, das sind 950 arbeitslose Menschen mehr als im Mai 2023. Allerdings sieht man auch, dass die Zugänge und Abgänge der Arbeitslosen seit Jahresbeginn auf fast gleichem Niveau liegen. Es ist also viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt.“

Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Minden-Lübbecke steigt im Mai 2024. Insgesamt sind 10.717 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 66 Personen mehr (+0,6 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 950 Personen (+9,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Mai 6,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,7 Prozent (+0,5 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3.933 Personen gemeldet. Dies sind -82 Personen weniger als vor einem Monat (-2,0 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 537 Personen (+15,8 Prozent).

Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 148 Arbeitslose mehr als im Vormonat (+2,2 Prozent) und 413 mehr als im Vorjahr (+6,5 Prozent). Insgesamt zählen 6.784 Personen und damit 63,3 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.

Jugendarbeitslosigkeit
1.207 Arbeitslose sind im Mai 2024 im Kreis Minden-Lübbecke unter 25 Jahre alt. Dies sind 26 Personen weniger als im Vormonat (-2,1 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 5 junge Menschen mehr arbeitslos (+0,4 Prozent).

Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren steigt zum Vormonat um 35 Personen (+1,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 305 Arbeitslose mehr (+10,5 Prozent). Insgesamt sind 3.220 Menschen ab 50 Jahren im Kreis Minden-Lübbecke arbeitslos.

Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Minden-Lübbecke steigt um 32 Personen (+0,8 Prozent). 4.121 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 88,0 Prozent (3.627 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 535 Personen (+14,9 Prozent).

Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung im Kreis Minden-Lübbecke steigt im Mai 2024. Insgesamt sind 14.154 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 23 Personen mehr (+0,2 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 615 Personen (+4,5 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.

Stellenangebot
Die Arbeitgeber aus dem Kreis Minden-Lübbecke haben in diesem Monat 418 Stellen gemeldet und damit 31 weniger als im Vormonat (-6,9 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 139 Stellen (-25,0 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 3.247 offene Stellen, 37 weniger als vor einem Monat (-1,1 Prozent) und 1.001 weniger als vor einem Jahr (-23,6 Prozent).