- Von 1.651 Bewerbern suchen noch 670 eine Ausbildung
- Von 1.372 Stellen sind noch 623 unbesetzt
Die Zahl der im Kreis Herford gemeldeten Ausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Die Betriebe und Verwaltungen meldeten von Oktober 2023 bis Mai 2024 insgesamt 1.372 freie Ausbildungsstellen, 218 oder 13,7 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
1.651 junge Menschen meldeten sich im gleichen Zeitraum auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei der Berufsberatung. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber im Wittekindkreis um 42 Personen oder 2,5 Prozent gesunken.
Rechnerisch treffen 122 Jugendliche auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen – es bleibt im Kreisgebiet also weiterhin eine Lücke zwischen Ausbildungsangebot und -nachfrage (Vorjahr: 109 Bewerber auf 100 Stellen).
Von den insgesamt 1.651 gemeldeten jungen Menschen haben aktuell 670 keine Zusage für einen Ausbildungs- oder Studienplatz. Von den 1.372 Stellen waren im Mai noch 623 unbesetzt.
Offene Ausbildungsstellen sind noch in vielen Bereichen zu finden. Gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben derzeit noch Ausbildungssuchende in Verkaufsberufen sowie im Handel und im Bereich Lagerwirtschaft, Post, Zustellung und Güterumschlag. Arbeitgeber bieten zum Berufseinstieg im Herbst zum Beispiel noch freie Stellen für eine Ausbildung als Kaufmann/-frau im Einzelhandel oder Verkäufer/in, aber auch als Fachkraft Lagerlogistik, sowie in vielen anderen Bereichen an.
„Die Entwicklung aus den Vormonaten führt sich im Mai weiter fort: Der Rückgang bei den Stellenmeldungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bleibt nahezu unverändert. Der Bewerberrückgang zum Vorjahr weitet sich etwas aus“, stellt Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, fest.
Mit Blick auf die aktuelle Situation bemerkt sie ebenfalls: „Es suchen aktuell noch 670 Jugendliche eine Ausbildung. Die lokalen Unternehmen bieten momentan noch 623 offene Stellen. Schon rein rechnerisch gibt es also nicht für jeden suchenden jungen Menschen eine Stelle. In Zeiten des Fachkräftemangels ist der Ausbildungsmarkt im Kreis Herford da eher die Ausnahme, als die Regel. Das ist schon seit vielen Jahren so, aber genau wie in den vergangenen Jahren wäre es wünschenswert, wenn sich dies ändern würde.“
Sie betont: „Wenn ich mit Arbeitgebern spreche erzählen mir fast alle das Gleiche: Es sei sehr schwer, Fachkräfte zu finden. Und das ist auch so – unabhängig von der rein rechnerischen Passung, muss ja auch der gewünschte Ausbildungsberuf angeboten werden und nicht zuletzt müssen Betrieb und Bewerber zusammenpassen. Dennoch kann ich nur betonen, dass das Unterangebot an Ausbildungsstellen im Kreis auch im eigenen Interesse der Betriebe behoben werden sollte – lieber eine Person mehr ausbilden, als eine zu wenig. Nur so lässt sich dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Auch den nicht perfekten Bewerbern eine Chance geben, sich zu beweisen. Mit etwas Unterstützung können auch schwächere Bewerber zu guten Mitarbeitern werden – und davon wird der Betrieb in ein paar Jahren profitieren. Wir können mit Beratung und verschiedenen Förderungen unterstützen.“
Jugendliche, die noch keinen passenden Ausbildungsplatz in Sicht haben, erhalten einen Termin bei der Berufsberatung (gebührenfrei) unter 0800 – 4 5555 00 oder direkt unter 05221 985 678.
Unternehmen, die noch passenden Bewerber für 2024 suchen, können ihre Ausbildungsstelle dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Herford unter 0800 – 4 5555 20 melden.