- Von 1.658 Bewerbern suchen noch 818 eine Ausbildung
- Von 1.885 Stellen sind noch 971 unbesetzt
Die Zahl der im Kreis Minden-Lübbecke gemeldeten Ausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Die Betriebe und Verwaltungen meldeten von Oktober 2023 bis Mai 2024 insgesamt 1.885 Ausbildungsstellen und damit 98 oder 4,9 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
1.658 junge Menschen meldeten sich im gleichen Zeitraum auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei der Berufsberatung. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber im Mühlenkreis um 173 Personen oder 11,6 Prozent.
Rechnerisch treffen 89 Jugendliche auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen – das Stellenangebot übersteigt somit die Zahl der Bewerber (Vorjahr: 75 Bewerber auf 100 Stellen).
Von den insgesamt 1.658 gemeldeten jungen Menschen haben 818 der Bewerber noch keine Zusage für einen Ausbildungs- oder Studienplatz. Von den 1.885 Stellen waren im Mai ebenfalls noch 971 unbesetzt.
Offene Ausbildungsstellen sind derzeit beispielsweise noch im Verkaufsbereich oder im Handel, sowie in der Lagerwirtschaft, Post, Zustellung und dem Güterumschlag zu finden. Arbeitgeber bieten zum Berufseinstieg im Herbst zum Beispiel noch freie Stellen für eine Ausbildung als Kaufmann/-frau im Einzelhandel oder Verkäufer/in, aber auch als Fachkraft Lagerlogistik sowie in vielen anderen Bereichen an.
„Das Interesse der Jugendlichen im Mühlenkreis an einer dualen Ausbildung ist weiter hoch – die Zahl der Bewerber steigt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11,6 Prozent. Gleichzeitig sinken die Stellenmeldungen um 4,9 Prozent. Rein rechnerisch gibt es im Kreis jedoch weiterhin – auch mit Blick auf die aktuell unbesetzten Stellen beziehungsweise unversorgten Bewerber – mehr als genügend Ausbildungsstellen für die interessierten Jugendlichen“, so Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, mit Blick auf die aktuellen Ausbildungsmarktdaten.
„Leider ist der Ausbildungsmarkt jedoch keine mathematische Gleichung. Betriebe bieten oft Ausbildung in anderen Berufen an, als die Jugendlichen suchen. Oder die Jugendlichen bringen nicht die Voraussetzungen mit, die die Betriebe für eine Ausbildung erwarten. Dadurch entstehen Passungsprobleme, die nicht so leicht zu beheben sind“, analysiert die Expertin weiter.
Sie betont jedoch: „Dennoch kann man Schritte unternehmen, um diesen Passungsproblemen entgegenzuwirken. Den Jugendlichen lege ich eine Beratung mit einem unserer Berufsberater und Berufsberaterinnen ans Herz. Sie wissen oft, welche Berufe ähnlich zum eigenen Wunschberuf sind – und mehr Optionen steigern nur die eigenen Chancen. Den Unternehmen empfehle ich vor allem eins: Geben Sie auch schwächeren Bewerbern eine Chance! Bei Schwierigkeiten in der Berufsschule können wir mit Stützunterricht helfen. Auch aus diesen jungen Menschen können in der Zukunft wertvolle Mitarbeiter für Ihr Unternehmen werden.“
Jugendliche, die noch keinen passenden Ausbildungsplatz in Sicht haben, erhalten einen Termin bei der Berufsberatung (gebührenfrei) unter 0800 – 4 5555 00 oder direkt unter 0571 8867 890 melden.
Unternehmen, die noch passenden Bewerber für 2024 suchen, können ihre Ausbildungsstelle dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Herford unter 0800 – 4 5555 20 melden.