Der Arbeitsmarktbericht für den Monat April 2022

Positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hält Kurs und verstetigt sich · Arbeitslosenzahlen sinken den dritten Monat in Folge · Weiterbildung und Qualifizierung rücken immer mehr in den Focus · „Corona-Effekt“ verliert an Bedeutung auf dem Arbeitsmarkt ​

02.05.2022 | Presseinfo Nr. 15

Insgesamt waren im April 12.415 Personen im Arbeitsagenturbezirk Hildesheim arbeitslos gemeldet. Das sind -210 (-1,7%) weniger als im März und 1.468 Menschen (-10,6%) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sinkt um -0,1% gegenüber dem Vormonat auf 5,6% (April 2021: 6,3%).

„Unser Arbeitsmarkt zeigt sich sehr robust und die Arbeitgeber haben wieder einen stetigen Bedarf an guten Arbeitskräften“, kommentiert Alexandra Fuchs, Geschäftsführerin Operativ der Hildesheimer Agentur für Arbeit die Geschehnisse am Arbeitsmarkt. Allerdings wird es immer schwieriger, qualifizierte Fachkräfte zu finden. „Daher setzen wir weiterhin intensiv auf die berufliche Qualifizierung, um einem weiteren Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Wir bieten sowohl interessierten Arbeitnehmenden als auch Arbeitgebenden ausführliche Beratung und Unterstützung bei der gezielten Aus- und Weiterbildung auch in einem laufenden Arbeitsverhältnis an“, so die Aussage von Frau Fuchs.

Der Fachkräftebedarf ist und bleibt eines der zentralen Themen am Arbeitsmarkt. „Wir werden alles dafür tun, um neben den Arbeitslosen auch den Beschäftigten in den vom Strukturwandel betroffenen Branchen neue Perspektiven durch Weiterbildung und Qualifizierung bieten zu können“ erklärt Fuchs abschließend.

Stellenmarkt

Die Unternehmen meldeten 809 neue Stellen und somit 400 (-33,1%) weniger als im April des vergangenen Jahres.

Im Bestand des gemeinsamen Arbeitsgeberservice (gAG-S) von Arbeitsagentur und Jobcenter waren im vergangenen Monat 3.380 Arbeitsstellen registriert, 250 (+8,0%) mehr als im Vorjahr. Dazu gehören insbesondere folgende Branchen:

Verarbeitendes Gewerbe 408 Stellen (+181 zum Vorjahr), Zeitarbeit 465 Stellen (+77), Einzelhandel 195 Stellen (+73), Gastgewerbe 122 Stellen (+73), Gesundheitswesen 213 Stellen (+49) und Baugewerbe 248 Stellen (+46).

Arbeitslose nach Rechtskreisen

Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III / Arbeitslosengeld I) sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum März um -93 (-2,3%) auf 3.882 Personen. Gegenüber dem Vorjahr ist ebenfalls ein Rückgang von -991 Personen zu verzeichnen (-20,3%).

Im Bereich der für die Grundsicherung (SGB II) zuständigen Jobcenter sank die Anzahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um -117 (-1,4%) auf 8.533 Personen. Im Vergleich zum April des Vorjahres sind es -477 arbeitslose Personen weniger (-5,3%).

Unterbeschäftigung

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Neben den Arbeitslosen zählen auch Personen dazu, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind[1]. Im April waren nach vorläufigen Angaben 15.586 Menschen unterbeschäftigt, 268 Personen weniger als im März und 1.672 weniger als vor einem Jahr (-9,7%).

Kurzarbeit (KuG)

In Folge der Corona-Krise haben im April diesen Jahres 30 Unternehmen aus dem gesamten Agenturbezirk Hildesheim Kurzarbeit angezeigt. Das sind 8 Anzeigen weniger als im März 2022 (April 2021: 55 Anzeigen). Die Anzahl der Beschäftigten, welche voraussichtlich von einem Arbeitsausfall betroffen sein könnten, liegt bei 474 Personen gegenüber 330 Personen im Vormonat (April 2021: 663 Personen).

Im Landkreis Hildesheim ergaben sich im vergangenen Monat 15 Anzeigen auf Kurzarbeit. Das sind 9 Anzeigen weniger als im März 2022 (April 2021: 45 Anzeigen). Die Anzahl der voraussichtlich von einem Arbeitsausfall betroffenen Beschäftigten liegt bei 248 Personen gegenüber 202 Personen im März (April 2021: 617 Personen). 

Für den Landkreis Peine lagen für April 15 Anzeigen vor. Das ergibt 1 Anzeige mehr als im März 2022 (April 2021: 10 Anzeigen). Die Anzahl der voraussichtlich betroffenen Beschäftigten liegt bei 226 Personen gegenüber 128 Personen im Vormonat (April 2021: 46 Personen). 

In vielen Fällen lässt sich nach zwei Jahren mittlerweile kaum noch ein „Corona-Effekt“ auf den Arbeitsmarkt in Bezug auf KuG-Anträge feststellen. Zunehmend wird die Arbeitsmarktentwicklung durch anderweitige Einflüsse überlagert, darunter auch die anhaltende Ukrainekrise.


[1]Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Gründungszuschuss etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.