Der Arbeitsmarktbericht für den Monat Januar 2022

Der Arbeitsmarkt stemmt sich gegen Corona Anstieg der saisonalen Arbeitslosenzahlen geringer als vor der Pandemie Stellenmarkt zeigt sich derzeit noch unbeeindruckt Anzeigen auf Kurzarbeitergeld steigen deutlich

01.02.2022 | Presseinfo Nr. 3

„Die aktuellen Arbeitsmarktdaten spiegeln im Wesentlichen die saisonale Entwicklung wider“, erklärt Evelyne Beger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hildesheim. „Durch die erneute Möglichkeit zur Nutzung des Kurzarbeitergeldes blieb die Anzahl der pandemiebegründeten Kündigungen bisher auf einem niedrigen Niveau“, analysiert Beger die momentane Entwicklung.

Insgesamt waren im Januar 12.806 Personen im Arbeitsagenturbezirk Hildesheim arbeitslos gemeldet. Das sind +461 (+3,7%) mehr als im Dezember 2021, allerdings 1.136 Menschen (-8,1%) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote steig gegenüber dem Vormonat um +0,2% auf 5,8% (Januar 2021: 6,3%).

Stellenmarkt

Die Unternehmen meldeten 571 neue Stellen und somit 93 (+19,5%) mehr als im Januar des vergangenen Jahres.

Im Bestand des gemeinsamen Arbeitsgeberservice (gAG-S) von Arbeitsagentur und Jobcenter waren im Januar 3.148 Arbeitsstellen registriert, 1.037 (+49,1%) mehr als im Vorjahr. Dazu gehören insbesondere nachfolgende Branchen:

Gastgewerbe 128 Stellen (+101 zum Vorjahr), Information und Kommunikation mit 173 Stellen (+132), Verarbeitendes Gewerbe 345 Stellen (+192), Einzelhandel 199 Stellen (+76) und Baugewerbe 228 Stellen (+75).

Arbeitslose nach Rechtskreisen

Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III / Arbeitslosengeld I) stieg die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Dezember um +413 (+10,8%) auf 4.230 Personen. Gegenüber dem Vorjahr ist jedoch weiterhin ein Rückgang von -1.427 Personen zu verzeichnen (-25,2%).

Auch im Bereich der für die Grundsicherung (SGB II) zuständigen Jobcenter stieg die Anzahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat leicht um +48 (+0,6%) auf 8.576 Personen. Im Vergleich zum Januar des Vorjahres sind es 291 Arbeitslose mehr (+3,5%).

Unterbeschäftigung

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Neben den Arbeitslosen zählen auch Personen dazu, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind[1]. Im Januar waren nach vorläufigen Angaben 16.029 Menschen unterbeschäftigt, 457 Personen mehr als im Dezember, allerdings 1.591 weniger als vor einem Jahr (-9,0%).

Kurzarbeit

In Folge der Corona-Krise haben im Januar diesen Jahres 153 Unternehmen aus dem gesamten Agenturbezirk Hildesheim Kurzarbeit angezeigt. Das sind 70 Anzeigen mehr als im Dezember 2021 (Januar 2021: 416 Anzeigen). Die Anzahl der Beschäftigten, welche voraussichtlich von einem Arbeitsausfall betroffen sein können, liegt bei 614 Personen gegenüber 113 Personen im Vormonat (Januar 2021: 4.167 Personen). Derzeit am stärksten betroffen sind die Branchen Gastgewerbe und Handel.

Im Landkreis Hildesheim ergaben sich im vergangenen Monat 113 Anzeigen auf Kurzarbeit. Das sind 47 Anzeigen mehr als im Dezember 2021 (Januar 2021: 276 Anzeigen). Die Anzahl der Beschäftigten, welche voraussichtlich von einem Arbeitsausfall betroffen sein können, liegt bei 1.741 Personen gegenüber 429 Personen im Dezember 2021 (Januar: 2.364 Personen).  

Für den Landkreis Peine lagen für Januar 44 Anzeigen vor. Das ergibt 23 Anzeigen mehr als im Dezember 2021 (Januar 2021: 140 Anzeigen). Die Anzahl der betroffenen Beschäftigten liegt bei 646 Personen gegenüber 77 Personen im Dezember 2021 (Januar: 1.803 Personen).  

„Die Anzeigen auf Kurzarbeitergeld wie auch die nachgelagerten Anträge steigen unverkennbar an“ erläutert Beger die neuen Zahlen. Die aktuellen Einschränkungen im Rahmen der Pandemiebekämpfung sind deutlich zu spüren. “Das ist für uns vorerst ein gutes Zeichen, denn es zeigt, dass viele betroffenen Unternehmen Ihr Personal nach Möglichkeit behalten wollen“ ergänzt Beger.


[1]Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Gründungszuschuss etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.