Der Arbeitsmarktbericht für den Monat November 2022

Der Arbeitsmarkt im November-Check

Arbeitslosenzahlen gehen den dritten Monat in Folge zurück

Neues Ausbildungsjahr ist gestartet

Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung im Fokus

30.11.2022 | Presseinfo Nr. 36

Insgesamt waren im November 13.880 Personen im Arbeitsagenturbezirk Hildesheim arbeitslos gemeldet. Das sind -29 (-0,2%) weniger als im Oktober, jedoch +1.706 Menschen (+14,0%) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stagniert bei 6,3% (November 2021: 5,5).

„Die Herbstbelebung hat die Arbeitslosenzahlen trotz so mancher Unsicherheiten auf Seiten der Arbeitgeber nochmals ganz leicht sinken lassen“, erläutert Torben Lach, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Hildesheim. „Wir rechnen allerdings saisonbedingt mit steigenden Arbeitslosenzahlen während der kommende Winterperiode“. Die rückläufige Zahl der neu gemeldeten freien Arbeitsstellen erklärt Lach so: „Zum einem naht die Winterzeit und Arbeitgeber mit vorrangiger Außenbeschäftigung stellen derzeit weniger oder gar kein Personal ein. Zum anderen spielen aber auch die aktuellen Krisen dabei eine entsprechende Rolle und verzögern Neueinstellungen“.

Stellenmarkt

Die Unternehmen im Agenturbezirk meldeten 600 neue Stellen und somit 120 (-16,7%) weniger als im November des vergangenen Jahres. Im Bestand des gemeinsamen Arbeitsgeberservice (gAG-S) von Arbeitsagentur und Jobcenter waren im vergangenen Monat 3.469 Arbeitsstellen registriert, 154 (+4,6%) mehr als im Vorjahr.

Arbeitslose nach Rechtskreisen

Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (SGB III / Arbeitslosengeld I) sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Oktober um -48 (-1,3%) auf 3.753 Personen. Gegenüber dem Vorjahr ist jedoch ein leichter Anstieg um +62 Personen zu verzeichnen (+1,7%).

Im Bereich der zuständigen Jobcenter (SGB II / Grundsicherung) stieg die Anzahl der Arbeitslosen minimal gegenüber dem Vormonat um +19 (+0,2%) auf 10.127 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr ergeben sich 1.644 arbeitslose Personen mehr (+19,4%).

Unterbeschäftigung

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Neben den Arbeitslosen zählen auch Personen dazu, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind[1]. Im November waren nach vorläufigen Angaben 17.316 Menschen unterbeschäftigt, +151 Personen mehr als im Oktober und +1.819 mehr als vor einem Jahr (+11,7%).

 


[1]Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Gründungszuschuss etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.

Ausbildungsmarkt

Das neue Ausbildungsjahr hat begonnen und die Firmen starten dieses Jahr sehr frühzeitig mit der Suche nach neuen Auszubildenden. Jetzt ist genau die richtige Zeit für Berufsorientierung bei den Jugendlichen. „Auf der Suche nach dem passenden Ausbildungsberuf oder Studienplatz steht den jungen Menschen unser Team der Berufsberatung (BB) gern beratend zur Seite“ sagt Lach. „Berufsorientierung ist ein elementarer Pfeiler für einen erfolgreichen Start in das Berufsleben und kann gar nicht früh genug beginnen“, so Lach weiter, „und genau darauf sind unsere Kolleginnen und Kollegen der BB spezialisiert – in der Schule, in der Agentur oder per Videoberatung“.  

Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung

Arbeitslose mit Schwerbehinderungen profitieren nicht so sehr wie andere Arbeitslose von der Arbeitsmarktentwickung. Zur anstehenden Woche der Menschen mit Behinderungen wirbt die Agentur für Arbeit darum, mehr die Stärken dieser Menschen in den Fokus zu nehmen.

„Wir können von unserer Seite Betriebe auf verschiedenste Weise unterstützen, wenn Sie einen Arbeitnehmer mit Schwerbehinderung einstellen oder ausbilden wollen“, erläutert Lach. Beispielsweise durch einen Eingliederungszuschuss, durch die Übernahme der Kosten während einer Probebeschäftigung oder durch einen Zuschuss zur Aus- und Weiterbildung. „Und wir haben die Möglichkeit, auch bei der behindertengerechten Ausstattung von Arbeitsplätzen zu unterstützen“, sagt Lach.

 

Die Agentur für Arbeit selbst strebt im Hinblick auf Inklusion eine Vorreiterrolle an. Sie übererfüllt die gesetzlich geforderte Schwerbehindertenquote von 5 Prozent bei weitem. Bis jetzt sind im laufenden Jahr in Hildesheim 12 Prozent der Beschäftigten Menschen mit Schwerbehinderung. Geschäftsführer Lach betont: Wir sind eine Organisation, die Inklusion lebt. Damit hat ca. jeder zehnte Mitarbeitende bei uns im Hause hat eine Schwerbehinderung. Nicht die Einschränkung behindert, sondern die fehlende Arbeitsplatzausstattung, hier kann die Agentur die Betriebe fördern.“