Der Arbeitsmarkt startet langsam wieder durch

·         Die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Februar rückläufig

·         Stellenzugang gewinnt zunehmend an Fahrt

·         Zahl der gemeldeten Ausbildungsplatzsuchenden steigt an

31.03.2023 | Presseinfo Nr. 12

Insgesamt waren im März 14.446 Personen im Arbeitsagenturbezirk Hildesheim arbeitslos gemeldet. Das sind -130 (-0,9%) weniger als im Februar jedoch +1.821 Menschen (+14,4%) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sinkt im Vergleich zum Vormonat leicht auf 6,5% (März 2021: 5,7).

Nachdem die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat noch anstieg, sank die Zahl der Arbeitslosen im März saisonbedingt wieder leicht. „Diese Entwicklung verläuft analog zu den letzten Jahren, allerdings diesmal durch den Ukraine-Krieg und den daraus resultierenden Zustrom von Schutzsuchenden auf einem deutlich höheren Niveau“, kommentiert Evelyne Beger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hildesheim die aktuellen Monatszahlen. Wieder- und Neueinstellungen nach der Saisonpause haben am Rückgang einen großen Anteil. „Auch die steigende Anzahl an neu gemeldeten Arbeitsstellen deutet einen positiven Trend auf dem regionalen Arbeitsmarkt an“, so Beger ergänzend.

Stellenmarkt

Die Unternehmen im Agenturbezirk meldeten dem gemeinsamen Arbeitsgeberservice (gAG-S) von Arbeitsagentur und Jobcenter insgesamt 722 neue Stellen und somit 107 mehr (+17,4%) als im März des vergangenen Jahres. Diese Steigerung resultiert insbesondere aus den Branchen Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben (+120%), Handel (+50%), Baugewerbe (+36%), Verarbeitendes Gewerbe (+20%) und der Öffentliche Dienst (+19%).

Im Stellenbestand des gAG-S waren im vergangenen Monat 3.665 Arbeitsstellen registriert, +431 (+13,3%) mehr als im Vorjahr.

Arbeitslose nach Rechtskreisen

Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (SGB III / Arbeitslosengeld I) sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Februar um -167 (-3,8%) auf 4.201 Personen. Gegenüber dem Vorjahr ist ein Anstieg +226 Personen zu verzeichnen (+5,7%).

Im Bereich der zuständigen Jobcenter (SGB II / Grundsicherung) stieg die Anzahl der Arbeitslosen zum Vormonat um +37 (+0,4%) auf 10.245 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr ergeben sich +1.595 arbeitslose Personen mehr (+18,4%).

Unterbeschäftigung

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Neben den Arbeitslosen zählen auch Personen dazu, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind[1]. Im März waren nach vorläufigen Angaben 18.063 Menschen unterbeschäftigt, -135 Personen weniger als im Vormonat und +2.240 mehr im Vergleich zum Februar des Vorjahres (+14,2%).

Erste Zwischenbilanz zum Ausbildungsmarkt

Von Oktober 2022 bis März 2023 meldeten sich 1.870 junge Menschen für eine Ausbildungsstelle bei der Agentur für Arbeit Hildesheim. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem klarem Anstieg von 8,8% (+151 Personen). Gleichzeitig waren 1.907 Ausbildungsstellen gemeldet, -64 (-3,2%) weniger als vor einem Jahr. „Wir sind sehr erfreut, dass bei den Jugendlichen das Interesse an unseren Beratungs- und Unterstützungsangeboten sichtbar gestiegen ist“ erklärt Beger. Und falls noch jemand unentschlossen ist und Hilfe benötigt, hat die Agenturchefin noch einen Tipp parat: „Jetzt noch schnell bei der Berufsberatung anmelden, um sich über Ausbildungsmöglichkeiten, Alternativen und freie Ausbildungsstellen zu informieren. Unsere Berufsberaterinnen und -berater bieten in allen Schulen Sprechzeiten an. Außerdem können Beratungsgespräche in der Agentur für Arbeit oder eine Videoberatung als Kommunikationsweg per Telefon oder Mail gebucht werden“, so Beger bestärkend.

An potentielle Ausbildungsbetriebe richtet Beger diesen Appell: „Geben Sie den Jugendlichen die Chance, in Ihr Unternehmen hineinzuschnuppern und verschiedene Praktika zu absolvieren. So können sich die Schülerinnen und Schüler viel umfassender über einen möglichen Ausbildungsberuf informieren und eine gute Berufswahl treffen. Und Sie als Betrieb bekommen einen besseren Eindruck von den Fähigkeiten der jungen Menschen mal außerhalb der Zeugnisnoten“.

Kurzarbeit (KuG)

Die aktuellen Anzeigen zur Kurzarbeit gehen erfreulicherweise weiterhin zurück und bleiben auf einem niedrigen Niveau. Im März haben lediglich 11 Unternehmen im Agenturbezirk vorläufig Kurzarbeit angezeigt, 38 Betriebe weniger als im März 2022 und 79 Betriebe weniger als in 2021.


[1]Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Gründungszuschuss etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.