Der saisonübliche Abbau der Arbeitslosigkeit wird in diesem Monat erstmal dadurch überdeckt, dass sich zunehmend geflüchtete Menschen aus der Ukraine in den Jobcentern melden. Verglichen mit dem Vormonat nahm die Zahl der Arbeitslosen in der Region 10 dadurch um etwa 200 Personen zu. Diese Entwicklung wird sich sicherlich auch noch in den kommenden beiden Monaten fortsetzen, da noch nicht alle Anspruchsberechtigten registriert werden konnten“, erklärt Johannes Kolb, Leiter der Agentur für Arbeit Ingolstadt, die aktuelle Situation. „Nach wie vor besteht die Hauptaufgabe der Jobcenter darin, nahtlos die Gewährung von existenzsichernden Leistungen für die Geflüchteten sicherzustellen. In einem weiteren Schritt wird es dann darum gehen, auch tragfähige berufliche Perspektiven in der Region anzubieten. Das heißt, individuelle Vermittlung, Beratung und Qualifizierung. Momentan hat dies aber auf dem Arbeitsmarkt noch keinerlei sichtbare Relevanz“ , ergänzt der Agenturchef.
Im zu Ende gehenden Monat waren im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen insgesamt 6.011 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, 1.242 weniger als noch vor Jahresfrist. Ohne die ukrainischen Arbeitslosen wäre die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um rund 100 Betroffene gesunken. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,1 Punkte zu und pendelte sich bei 2,1 Prozent ein.: „Wir gehen davon aus, dass sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit infolge der Ukrainekrise noch fortsetzen wird“, so Johannes Kolb weiter.
Ausbildungsmarkt
Rund zwei Monate vor dem Start ins neue Ausbildungsjahr stellt sich die Situation für Bewerber weiterhin komfortabel dar. Knapp 1.700 Lehrstellen sind noch unbesetzt. Insbesondere im Handwerk, im kaufmännischen Bereich, in der Pflege bzw. im medizinischen Bereich, in der IT, aber auch im Dienstleistungssektor sind noch zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt. Wer in Sachen Berufswahl noch komplett orientierungslos ist oder einfach für den Traumberuf noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche hat – Gespräche mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit lohnen immer: „Eine betriebliche Berufsausbildung vermittelt nicht nur Vielfalt, Praxis und ein breites Wissen, sondern auch einen optimalen Start in einen entscheidenden Lebensabschnitt. Schülerinnen und Schüler, die noch unentschlossen sind, noch suchen oder einfach daran zweifeln, ob sie nach neun, zehn oder zwölf Jahren weiterhin Lust auf `nur ‚Theorie` haben, sollten jetzt einen Erst- oder Folgetermin vereinbaren“, verweist Johannes Kolb auf das Expertenteam in seinem Haus. Dies ist unter der Telefonnummer 0841 9338-888 kostenlos möglich.
Der Arbeitsmarkt im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen
Im Stadtgebiet Ingolstadt hat sich die Zahl der arbeitslosen Menschen im Berichtsmonat Juni geringfügig um 22 Personen erhöht und liegt damit aktuell bei 2.439 Betroffenen (Vorjahr: 2.980). Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt weiterhin 3,0 Prozent (Vorjahr: 3,6 Prozent). 1.479 gemeldete Stellen sind unbesetzt, 84 mehr als noch im Mail.
Im Landkreis Eichstätt stieg die Arbeitslosigkeit im Juni aufgrund der Ukrainekrise an. Zum Stichtag waren 1.117 Personen auf Arbeitssuche, 71 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 278 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote beträgt Ende Juni sehr gute 1,5 Prozent (Vormonat: 1,4 Prozent, Vorjahr: 1,8 Prozent). 1.083 Arbeitsstellen und damit 42 mehr als im Mai, sind den Vermittlungsfachkräften als vakant gemeldet.
Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen infolge der Ukrainekrise gestiegen. 1.200 Bürgerinnen und Bürger und damit 104 mehr als im Mai waren im Berichtsmonat auf Beschäftigungssuche. Im Vorjahresvergleich sind es 45 weniger. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Punkte auf 2,1 Prozent. Im Juni 2021 lag sie ebenfalls bei diesem Wert.
864 Arbeitsstellen sind als vakant gemeldet, 20 mehr als im Vormonat. Vor Jahresfrist waren 637 Arbeitsplätze unbesetzt.
Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Pfaffenhofen hat sich im Berichtsmonat Juni im Vergleich zum Mai kaum verändert. Die Zahl der arbeitslos Gemeldeten ist um vier auf 1.255 angewachsen. Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres bedeutet dies ein deutliches Abschmelzen um 378. Die Arbeitslosenquote stieg trotzdem um 0,1 Punkte auf 1,7 Prozent (Vorjahr: 2,1 Prozent). Das Arbeitsplatzangebot umfasst 1.203 offenen Stellen und damit 61 mehr als im Vormonat. Im Juni 2021 waren zum Vergleich 995 offene Stellen gemeldet.