Präsentierte sich die Herbstbelebung am regionalen Arbeitsmarkt im September noch relativ dezent, nahm sie im zu Ende gegangenen Monat Fahrt auf: „Vor dem Hintergrund der aktuell bestehenden wirtschaftlichen Risiken, wie Energiekosten, Lieferengpässen und steigenden Verbraucherpreisen, mag dies auf den ersten Blick überraschen. Jedoch zeigte sich bereits in der jüngeren Vergangenheit, dass die wirtschaftliche Entwicklung und die Lage auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr unbedingt parallel verlaufen. Ursächlich hierfür sind in erster Linie arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, die uns helfen, Beschäftigung auch in schwierigen Zeiten zu erhalten. Inwieweit sich der aktuelle Verlauf fortsetzen kann, wird in den kommenden Monaten – neben den saisonalen Faktoren – entscheidend davon abhängen, ob eine Stabilisierung der bestehenden schwierigen Rahmenbedingungen gelingt“, erläutert Johannes Kolb, Leiter der Agentur für Arbeit Ingolstadt, die aktuelle regionale Entwicklung.
Insgesamt waren zum Stichtag im Berichtsmonat Oktober im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen 6.829 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, 653 weniger als noch im September, 370 mehr als vor Jahresfrist. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte auf 2,4 Prozent. Vor Jahresfrist lag sie bei 2,2 Prozent. Nahezu alle Personen- und Altersgruppen konnten von dieser Entwicklung profitieren.
Stellen und Fachkräfte
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Ingolstadt sind aktuell 4.648 Stellen als vakant gemeldet, 557 mehr als noch vor einem Jahr. „Arbeitgeber suchen nach wie vor überwiegend qualifizierte Fachkräfte. In einigen Bereichen erweitert sich die Nachfrage aber auch ganz allgemein auf Arbeitskräfte. Unter Berücksichtigung einer für den Arbeitsmarkt ungünstigen demografischen Entwicklung, d.h. es scheiden mehr Personen aus dem Arbeitsleben aus als eintreten, gewinnen Themen wie Qualifikation Erwerbsmigration und Flexibilisierung von Arbeitsbedingungen weiter an Bedeutung“, erläutert Johannes Kolb.
Der Arbeitsmarkt im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen
Im Stadtgebiet Ingolstadt hat sich die Zahl der arbeitslosen Menschen zu Beginn des vierten Quartals um 187 auf 2.771 verringert. Im Vergleich zum Oktober 2021 sind es noch 92 Personen mehr. Die aktuelle Arbeitslosenquote verringert sich spürbar um 0,3 Punkte auf 3,4 Prozent (Vorjahr: 3,3 Prozent). 1.543 gemeldete Stellen sind unbesetzt, 12 weniger als noch im September, 212 mehr als vor Jahresfrist.
Im Landkreis Eichstätt waren im zu Ende gehenden Monat 1.317 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, 179 weniger als noch im September. im Vorjahr lag die Zahl bei 1.218. Die Arbeitslosenquote sinkt deutlich um 0,3 Punkte auf bemerkenswerte 1,7 Prozent. Zum gleichen Monat des Vorjahres lag sie bei 1,6 Prozent. 1.134 Arbeitsstellen, und damit 48 weniger als im September, sind den Vermittlungsfachkräften als vakant gemeldet.
Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen waren Ende Oktober 1.307 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos gemeldet, 128 weniger als im Vormonat, 252 mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote geht im Vergleich zum September um 0,2 Punkte zurück und liegt aktuell bei 2,3 Prozent (Vorjahr: 1,8 Prozent). 829 Arbeitsstellen sind als vakant gemeldet, 49 weniger als im Vormonat, 109 mehr als vor einem Jahr.
Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Pfaffenhofen ist im Berichtsmonat Oktober ebenfalls zurückgegangen. 1.434 Personen, 159 weniger als im Vormonat und auch 73 weniger als vor Jahresfrist, sind aktuell auf Arbeitssuche. Die Arbeitslosenquote unterschreitet die 2,0 Prozent-Grenze. Sie sank um 0,2 Punkte auf nun 1,9 Prozent (Vorjahr 2,0 Prozent). Das Arbeitsplatzangebot umfasst 1.142 offenen Stellen, 65 weniger als im September und 33 mehr als zum gleichen Monat des Vorjahres.