„Man wünscht sich immer etwas weniger“, kommentiert Johannes Kolb, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ingolstadt, die aktuelle Entwicklung der Arbeitslosenzahlen. „Unser regionaler Arbeitsmarkt erweist sich weiterhin als robust, konjunkturelle Schwächen sind verhalten spürbar. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im April um insgesamt 138 Personen ist eher gering, aber auch darauf zurückzuführen, dass Beschäftigte, die in der Vergangenheit über die Wintermonate entlassen wurden, von den Betrieben nicht mehr freigestellt werden.“
Am Stichtag im zu Ende gehenden Berichtsmonat waren im gesamten Agenturbezirk Ingolstadt, der neben dem Stadtgebiet Ingolstadt auch die Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen umfasst, 7.377 Bürgerinnen und Bürger von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Vergleich zum Vormonat errechnet sich ein Rückgang um 138, im Vorjahresvergleich eine Zunahme um 1.312. Insbesondere bei nichtdeutschen Staatsangehörigen und Frauen ist der Anstieg deutlich. Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Punkte auf 2,5 Prozent. Im April 2022 lag sie bei 2,1 Prozent.
Offene Stellen
Das Angebot an offenen Arbeitsstellen präsentiert sich mit insgesamt 4.716 – 106 mehr als im März, 355 mehr als vor einem Jahr - erneut auf hohem Niveau. Die Vakanzen umfassen ein breites Spektrum. Insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe, im Bereich der Energie- und Elektrotechnik, in der Logistik, im Verkauf, im Bürobereich und in der Pflege besteht großer Personalbedarf.
Ausbildungsmarkt
„Am Ausbildungsmarkt läuft die heiße Phase. Ende April sind uns noch 1.864 attraktive Ausbildungsplätze zur Besetzung gemeldet. Alle Schülerinnen und Schüler, die noch unschlüssig sind oder noch nicht die passende Lehrstelle gefunden haben, sollten sich jetzt an die Berufsberatung für ein individuelles Beratungs- oder Vermittlungsgespräch wenden“, rät Johannes Kolb. Kontaktaufnahme ist am schnellsten und einfachsten per Mail möglich: Ingolstadt.Berufsberatung@arbeitsagentur.de.
Förderung beruflicher Weiterbildung
Im Agenturbezirk Ingolstadt nehmen aktuell 617 zuvor arbeitslos gemeldete Personen an einer aus den Mitteln der Arbeitslosenversicherung geförderten beruflichen Weiterbildungsmaßnahme teil. „In unserer schnelllebigen Arbeitswelt, die geprägt ist von Technisierung, Flexibilisierung, Digitalisierung und Transformation sind Wissen und Qualifikation unsere wichtigste Ressource. Mit dem Instrument der Förderung beruflicher Weiterbildung verfolgen wir das Ziel, von Arbeitslosigkeit Betroffene wieder nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Um eine dauerhafte Beschäftigung zu sichern, sollen Beschäftigungschancen erweitert und Beschäftigungsfähigkeit erhalten werden. Die Investition in Beschäftigungsfähigkeit legt den Grundstein zur Prävention von Arbeitslosigkeit, gleichzeitig kann sie einen Beitrag zur Deckung des Fachkräftebedarfs leisten“, erklärt Johannes Kolb.
Der Arbeitsmarkt im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen:
Im Stadtgebiet Ingolstadt hat sich die Zahl der arbeitslosen Personen im Berichtsmonat April um 49 auf 2.663 verringert. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg um 165 Personen. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 3,3 Prozent und sank damit gegenüber dem Vormonat um 0,1 Punkte. Vor Jahresfrist lag sie bei 3,1 Prozent. Aktuell gibt es 1.435 gemeldete unbesetzte Stellen, 36 weniger als im Vormonat.
Entgegen dem allgemeinen Trend stieg die Arbeitslosigkeit im Landkreis Eichstätt erneut leicht an. Zum Stichtag waren 1.761 Personen auf Arbeitssuche, 42 mehr als im Vormonat, 650 mehr als vor Jahresfrist. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 2,3 Prozent (Vormonat: 2,3 Prozent, Vorjahr: 1,4 Prozent). 1.218 Arbeitsstellen, 86 mehr als im Februar, sind den Vermittlungsfachkräften aktuell als vakant gemeldet.
Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hat sich die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen im Vergleich zum Vormonat etwas verringert. 1.474 Landkreisbewohner und damit 63 weniger als noch im März sind aktuell auf Jobsuche (April 2022: 1.132). Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Punkte und pendelt sich bei 2,6 Prozent ein (Vorjahr: 2,0 Prozent). 811 Arbeitsstellen sind als vakant gemeldet, acht mehr als im Vormonat, 15 mehr als vor Jahresfrist.
Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Pfaffenhofen ist im Vergleich zum März weiter gesunken. Im zu Ende gehenden Monat waren an der Ilm 1.479 Bürgerinnen und Bürger von Arbeitslosigkeit betroffen, 68 weniger als im Vormonat. Im Vorjahr waren 155 Personen weniger gemeldet. Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Punkte und unterschreitet mit sehr guten 1,9 Prozent (Vorjahr: 1,7 Prozent) die 2,0 Prozentgrenze. Das Arbeitsplatzangebot umfasst 1.252 offene Stellen und damit 48 mehr als im Vormonat und 139 mehr als im Vorjahr.