Wie unterscheiden sich die Entgelte regional und nach Geschlecht? Zahlt sich eine Qualifizierung aus? Die aktuelle Entgeltanalyse der Statistik der Bundesagentur für Arbeit – Stand: 31.12.2022 - beleuchtet den Verdienst in vielen Facetten. Dabei wird der Median (mittleres Arbeitsentgelt) der monatlichen Bruttoentgelte sozialversicherungs-pflichtiger Vollzeitbeschäftigter zugrunde gelegt.
Sozialversicherungspflichtige Bruttoarbeitsentgelte
Frauen-Männer
Bemerkenswert ist, dass in Ostdeutschland Frauen einen um 90 Euro höheren Verdienst erzielen als Männer, in Westdeutschland ist er dagegen um 453 Euro niedriger als bei den männlichen Kollegen. Im Stadtgebiet Ingolstadt verdient das „starke Geschlecht“ beachtliche 1.876 Euro mehr. Dieser Trend setzt sich – wenn auch abgemildert - in den Landkreisen Eichstätt (610 Euro), Neuburg-Schrobenhausen (574 Euro) und Pfaffenhofen (538 Euro) fort. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Zum einen arbeiten Frauen überproportional oft in schlechter bezahlten “typischen Frauenberufen“, wie beispielsweise dem Friseurhandwerk, im sozialpflegerischen Bereich oder im Service. Zudem übernehmen sie seltener Führungspositionen, legen Babypausen ein, pflegen Angehörige und sind länger in Teilzeit tätig.
Der regionale Blick
Während deutschlandweit das mittlere Arbeitsentgelt aller sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten bei 3.646 Euro liegt, wird im Vergleich der Bundesländer nach wie vor das höchste Salär (4.127 Euro) in Hamburg erzielt, gefolgt von Baden-Württemberg (3.977 Euro), Hessen (3.938 Euro) und Berlin (3.806 Euro). Bayern liegt hier mit 3.792 Euro an 5. Stelle. In Mecklenburg-Vorpommern (2.935 Euro), Thüringen (2.945 Euro) und Sachsen-Anhalt (2.993 Euro) liegt der Median am niedrigsten.
In Bayern verdienen Vollzeitbeschäftigte in Ingolstadt, in der Stadt Erlangen (5.200 Euro) sowie im Stadt- (4.892) und Landkreis München (4.780 Euro) am besten. In Ingolstadt ist der Verdienst mit 5.282 Euro sogar deutschlandweit am höchsten, die Stadt Erlangen erreicht Platz 3, die Stadt München Platz Rang 5. In den Landkreisen der Region liegen die mittleren Einkommen bei 3.666 Euro (Landkreis Pfaffenhofen), 3.596 Euro (Landkreis Eichstätt) und 3.555 Euro (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen). Der regionale Vergleich der Statistiker zeigt auch, dass der Verdienst Vollzeitbeschäftigter in Westdeutschland mit 3.752 Euro noch immer deutlich über dem durchschnittlichen Entgelt in Ostdeutschland (3.157 Euro) liegt. Der geringste Entgeltmedian findet sich bundesweit in Görlitz (2.650 Euro) und im Erzgebirgskreis (2.651 Euro).
Qualifikation zahlt sich aus
Dass Qualifikation sich geschlechterübergreifend positiv auswirkt, ist nicht neu. Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist nicht nur die beste Arbeitslosenversicherung, sie ist auch ein Garant für einen besseren Verdienst. So verdienen in deutschland- und bayernweit sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte mit einem Berufsabschluss rund 25 Prozent mehr als ihre ungelernten Kollegen – im Stadtgebiet Ingolstadt sind es sogar fast 45 Prozent.