„Der Bedarf der Unternehmen an qualifiziertem Personal spiegelt sich auf dem Ausbildungsmarkt erkennbar in der hohen Bereitschaft wider, Nachwuchskräfte einzustellen. Während sich das Angebot an Berufsausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahr erhöhte, ging die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplatzbewerberinnen und -bewerber in der Region leicht zurück. Nach wie vor gelingt es nicht, die Schere zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen. Umso wichtiger ist es, die Chancen einer dualen Ausbildung noch deutlicher herauszustellen. Die Ausbildung in den Betrieben und Unternehmen ist der beste Weg, um die Fachkräfte von morgen zu gewinnen“, resümiert Johannes Kolb, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ingolstadt, zum Abschluss des Berufsberatungsjahres 2022/2023.
Ausbildungsstellenangebot nimmt zu
Vom 1. Oktober 2022 bis einschließlich September 2023 meldeten die Ausbildungsbetriebe der Agentur für Arbeit Ingolstadt und ihren Geschäftsstellen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen für den Ausbildungsstart August/September insgesamt 3.837 Berufsausbildungsplätze. Dies bedeutet im Vorjahresvergleich einen Zuwachs um 117 Lehrstellen.
Dabei gibt es regionale Unterschiede: Während im Stadtgebiet Ingolstadt und im Raum Eichstätt ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist, nahm das Angebot an Berufsausbildungsstellen in den Landkreisen Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen zu.
Im Detail: Auf dem Gebiet der Stadt Ingolstadt war ein Minus von 11 auf 1.179 gemeldete Ausbildungsplätze zu verzeichnen, im Landkreis Eichstätt beträgt der Rückgang fünf Lehrstellen auf nunmehr 988. Im Landkreis Neuburg Schrobenhausen stieg das Angebot hingegen um 92 auf 691, in Pfaffenhofen um 41 Lehrstellen auf 979 an.
Zum Stichtag 30.09. waren noch 844 Ausbildungsstellen unbesetzt. Schwerpunkte sind Handel und Verkauf, Gesundheitsberufe und das Handwerk.
Bewerberzahlen rückläufig
Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Ingolstadt unterstützte von Oktober 2022 bis September 2023 insgesamt 2.479 Ausbildungsinteressierte bei der Suche nach einer Lehrstelle. Das sind 5 Prozent bzw. absolut 145 Bewerberinnen und Bewerber weniger als im Jahr davor. Der rückläufige Trend der vergangenen Jahre setzt sich damit fort.
Im Detail:
Betrachtet man das Angebot an Ausbildungsbewerbern auf Kreisebene, so ist festzustellen, dass in allen Bezirken Rückgänge bei den Ausbildungsinteressenten zu verzeichnen sind: Stadt Ingolstadt: minus 60, Eichstätt: minus 30, Neuburg-Schrobenhausen: minus 20 und Pfaffenhofen: minus 35
Verbleib der Bewerber
Von den 2.479 (Vorjahr: 2.624) gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern mündeten 1.462 (Vorjahr: 1.522) in eine duale Berufsausbildung ein. Für einen weiteren Schulbesuch entschieden sich 481 (Vorjahr: 421) und für ein Studium 57 (Vorjahr: 76) Jugendliche. Weitere 106 (Vorjahr: 117) für eine Erwerbstätigkeit und 21 (Vorjahr: 31) für gemeinnützige oder soziale Dienste und absolvieren zum Beispiel ein „Freiwilliges Soziales Jahr“.
Zum Abschluss des Ausbildungsjahres haben 32 (Vorjahr: 41) Ausbildungsinteressenten noch keinen Ausbildungsvertrag in Händen. „Auch wenn das Ausbildungsjahr bereits begonnen hat, können junge Menschen bis Jahresende und darüber hinaus eine Ausbildung aufnehmen. Unsere Berufsberatung und unser Arbeitgeberservice initiieren aktuell gezielte Nachvermittlungsaktionen. Kein Jugendlicher darf am Übergang Schule in den Beruf verlorengehen“, ergänzt der Agenturleiter.
Beratung und Online-Angebote
Neben der persönlichen Beratung setzt die Bundesagentur für Arbeit auch weiter auf Videoberatung und baut das Online-Angebot weiter aus. Mit dem innovativen Selbsterkundungstool Check-U auf www.arbeitsagentur.de erfahren junge Menschen sehr konkret und individuell, welche Berufe, ob duale Ausbildung oder Studienfach, zu den eigenen Interessen und Fähigkeiten passen. Planet-Beruf (www.planet-beruf.de) begleitet Schüler sowie deren Eltern und Lehrer von der Berufsorientierung bis zur Berufswahl. Zudem bieten moderne Apps wie ort- und zeitunabhängig zahlreiche wichtige und hilfreiche Informationen.
„Eine fundierte Ausbildung bietet größte Chancen, sich eine hervorragende Startposition ins Berufsleben zu verschaffen und das Risiko einer möglichen Beschäftigungslosigkeit zu minimieren. Zudem öffnet sie eine Vielzahl von Wegen der Weiterbildung und des beruflichen Fortkommens“, zeigt Johannes Kolb die Vorzüge einer Berufsausbildung auf.