Von einem Wonnemonat kann nicht die Rede sein. Die weiterhin ausbleibende wirtschaftliche Erholung macht sich zunehmend deutlich auf dem (regionalen) Arbeitsmarkt bemerkbar: „Der für einen Mai geringe Rückgang der Arbeitslosigkeit ist eindeutig auf die schwachen Konjunkturentwicklung zurückzuführen und beschränkt sich auf den Bereich der steuerfinanzierten Grundsicherung. Im konjunkturnahen Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung nahm die Zahl der arbeitslosen Menschen sogar etwas zu“, erklärt Johannes Kolb, Vorsitzender der Agentur für Arbeit Ingolstadt, die aktuelle Situation. „Neben dem allgemein problematischen wirtschaftlichen Umfeld scheinen nun auch Entwicklungen, die in Teilen des Landes bereits seit einiger Zeit zu beobachten sind, in der Region angekommen zu sein. Aktuell werden insbesondere in der Zeitarbeit vor allem Industriebeschäftigte temporär freigestellt.“ Erschwert wird der Abbau der Arbeitslosigkeit, so Johannes Kolb weiter, zudem durch zurückhaltendes Einstellungsverhalten der Betriebe.
Zum Stichtag waren im Stadtgebiet Ingolstadt und den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen insgesamt 7.909 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, 169 weniger als im April, 950 mehr als noch vor Jahresfrist. Die aktuelle Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Punkte auf 2,7 Prozent. Vor Jahresfrist lag sie bei 2,4 Prozent.
Ausländische Kräfte kommen zunehmend auf dem Arbeitsmarkt an
Der von der Bundesregierung initiierte Aktionsplan „Job-Turbo“ zur schnelleren Integration geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt zeigt auch in der Region erste Erfolge. „Sehr erfreulich, dass sich die gemeinsamen Anstrengungen und zahlreichen Aktionen der letzten Monate nunmehr in den Zahlen widerspiegeln“, erläutert Johannes Kolb. Alle für die Betreuung und Integration von Geflüchteten zuständigen Jobcenter in der Region melden einen Rückgang der Arbeitslosigkeit. „Nun gilt es, die Job-Turbo-Instrumente, die sich bewährt haben, fortzuführen und zu verstetigen.“
Der Arbeitsmarkt im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen
Im Stadtgebiet Ingolstadt hat sich die Zahl der arbeitslosen Menschen im Berichtsmonat Mai um 19 Personen auf insgesamt 2.952 Betroffene erhöht (Vorjahr: 2.558 Personen). Die aktuelle Arbeitslosenquote pendelt sich damit erneut bei 3,6 Prozent ein. Vor Jahresfrist lag sie bei 3,1 Prozent. Zum Zähltag waren 1.437 unbesetzte Stellen gemeldet, 57 mehr als vor Monatsfrist.
Im Landkreis Eichstätt nahm die Arbeitslosigkeit im Mai etwas ab. Zum Stichtag waren 1.746 Personen auf Arbeitssuche, 85 weniger als im Vormonat, 107 mehr als vor Jahresfrist. Die Arbeitslosenquote pendelt sich Ende Mai bei 2,3 Prozent ein (Vormonat: 2,4 Prozent, Vorjahr: 2,1 Prozent). 1.127 Arbeitsstellen und damit 45 mehr als im April, sind den Vermittlungsfachkräften als vakant gemeldet.
Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist die Arbeitslosenquote im Mai um 0,2 Punkte auf 2,6 Prozent gesunken (Vorjahr: 2,4 Prozent). Zum Stichtag wurden 1.537 Personen als arbeitslos gezählt, 62 weniger als im Vormonat, 135 mehr als noch vor einem Jahr. 938 Arbeitsstellen sind als vakant gemeldet, 27 mehr als im Vormonat, vier weniger als vor Jahresfrist.
Auch im Landkreis Pfaffenhofen ist Mai eine leichte Verringerung der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Die Zahl der arbeitslos Gemeldeten sank um 41 Personen auf 1.674. Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres bedeutet dies einen Zuwachs um 314 Bürgerinnen und Bürger. Die Arbeitslosenquote pendelt sich bei 2,2 Prozent ein (Vormonat 2,3, Vorjahr: 1,8 Prozent). Das Arbeitsplatzangebot umfasst 1.220 offenen Stellen und damit neun weniger als im Vormonat.