„Der alljährlich mit Beginn der Sommerferien zu verzeichnende Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Region ist auch heuer eingetreten – allerdings etwas deutlicher als in den Jahren zuvor. Hiervon hauptsächlich betroffen sind die unter 25-Jährigen. Bedingt durch Schul- und Ausbildungsende stieg bei diesem Personenkreis die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um knapp ein Fünftel, absolut um 176, an. Diese Entwicklung ist erfahrungsgemäß temporär und wird sich nach Ende der Urlaubs- und Ferienzeit wieder relativieren“, erläutert Johannes Kolb, Leiter der Agentur für Arbeit Ingolstadt, die Veränderungen am Arbeitsmarkt für den zu Ende gehenden Monat Juli.
Zum statistischen Zähltag waren im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen insgesamt 8.627 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, 361 mehr als im Juni. Hiervon entfallen auf die jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahre 1.113. Wesentlich deutlicher fällt der Vergleich mit dem Vorjahr aus. 1.503 Bürgerinnen und Bürger waren im Juli 2023 weniger arbeitslos gemeldet. Die aktuelle Arbeitslosenquote steigt erneut um 0,1 Punkte auf 2,9 Prozent. Vor Jahresfrist lag sie bei 2,4 Prozent.
„Der Anstieg der von Arbeitslosigkeit betroffenen Bürgerinnen und Bürger beschränkt sich beinahe ausschließlich auf den Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung. Ein deutlicher Beleg, dass eine spürbare konjunkturelle Besserung nach wie vor auf sich warten lässt. Dies trifft vor allem für das Stadtgebiet Ingolstadt zu“, erklärt der Agenturchef.
Dennoch gibt es Lichtblicke: Die Zahl der Arbeitsaufnahmen ist im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr deutlich gestiegen und auch der Zugang an neuen offenen Stellen übertrifft den Vormonatswert: „Dies ist erfreulich, da normalerweise mit Beginn der Sommerpause die Einstellungsaktivitäten der Betriebe und Unternehmen zurückgehen.“
Ausbildungsmarkt
Auch kurz nach Aushändigung der Jahresabschlusszeugnisse stellt sich die Situation am Ausbildungsmarkt in der Region 10 positiv für den bevorstehenden Zieleinlauf Anfang September dar – zumindest aus Bewerbersicht. Denn das Angebot an Ausbildungsplätzen ist sowohl quantitativ als auch qualitativ noch reichlich vorhanden. „Es herrscht große Dynamik bei der Besetzung von Berufsausbildungsstellen und noch ist vieles möglich. ´Offen sein für Alternativen´ ist das Gebot der Stunde, für Schülerinnen und Schüler wie auch für Ausbildungsbetriebe“, appelliert der Agenturleiter.
Der Arbeitsmarkt im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen
Im Stadtgebiet Ingolstadt hat sich die Zahl der arbeitslosen Menschen im Berichtsmonat Juli um 234 auf nunmehr 3.331 Betroffene erhöht (Vorjahr: 2.655 Personen). Die aktuelle Arbeitslosenquote – plus 0,3 Punkte zum Vormonat - reißt die 4-Prozent-Marke und pendelt sich bei 4,0 ein. Vor Jahresfrist lag sie bei 3,3 Prozent. Zum Zähltag waren 1.472 unbesetzte Stellen gemeldet, zehn weniger als vor Monatsfrist.
Im Landkreis Eichstätt nahm die Arbeitslosigkeit im Juli zu. Zum Stichtag waren 1.918 Personen auf Arbeitssuche, 63 mehr als im Vormonat, 240 mehr als vor Jahresfrist. Die Arbeitslosenquote pendelt sich Ende Juli bei 2,5 Prozent ein (Vormonat: 2,4 Prozent, Vorjahr: 2,2 Prozent). 1.133 Arbeitsstellen und damit 24 weniger als im Juni, sind den Vermittlungsfachkräften als vakant gemeldet.
Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist die Arbeitslosenquote im zu Ende gehenden Monat erneut um 0,1 Punkte auf 2,8 Prozent angestiegen (Vorjahr: 2,4 Prozent). Zum Stichtag wurden 1.634 Personen als arbeitslos gezählt, 53 mehr als im Vormonat, 259 mehr als noch vor einem Jahr. 907 Arbeitsstellen sind als vakant gemeldet, exakt die gleiche Anzahl wie im Vormonat, 68 weniger als vor Jahresfrist.
Auch im Landkreis Pfaffenhofen ist im Juli eine geringe Zunahme der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Die Zahl der arbeitslos Gemeldeten stieg um 11 Personen auf 1.744. Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres bedeutet dies einen Zuwachs um 328 Bürgerinnen und Bürger. Die Arbeitslosenquote pendelt sich erneut bei sehr guten 2,2 Prozent ein (Vorjahr: 1,9 Prozent). Das Arbeitsplatzangebot umfasst 1.217 offenen Stellen und damit 56 weniger als im Vormonat.