Märkischer Kreis. Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit gestiegen: Insgesamt waren 14.549 Personen arbeitslos, 71 mehr als im November und 357 mehr als im Dezember des letzten Jahres.
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Märkischen Kreis im Dezember 2022 gestiegen. Insgesamt waren 14.549 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 71 Personen oder 0,5 Prozent mehr. Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 357 Personen bzw. 2,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Dezember 6,5 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,3 Prozent (+0,2 Prozentpunkte).
Langzeitarbeitslosigkeit
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Märkischen Kreis im Berichtsmonat gesunken. 6.150 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 90,1 Prozent (5.543 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 62 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 533 Personen.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren in diesem Monat 4.206 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat erhöht um 92 Personen bzw. 2,2 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Verringerung um 364 Personen oder 8,0 Prozent.
Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II
Das Jobcenter Märkischer Kreis betreut aktuell in 16.253 Bedarfsgemeinschaften 21.942 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die Grundsicherungsleistungen nach dem Sozialgesetzbuch Zweites Buch (SGB II) erhalten. Die darin enthaltene Zahl der Arbeitslosen liegt bei 10.343 Personen und fällt um 721 Personen bzw. um 7,5 Prozent höher aus als vor einem Jahr. „Aufgrund des Zugangs geflüchteter Menschen aus der Ukraine sind die Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr spürbar angestiegen“, berichtet Renate Holke, stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters Märkischer Kreis, und ergänzt: „Seit Juni verzeichnen wir für diesen Personenkreis einen Zugang von 1.727 Bedarfsgemeinschaften und 2.491 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten. Auch wenn einigen geflüchteten Menschen der Übergang in den Arbeitsmarkt bereits gelungen ist, steht bei vielen anderen der Erwerb von Deutschkenntnissen zunächst im Vordergrund.“
Stellenangebot
Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 855 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet (+65 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 5.390 offene Stellen, 43 mehr als im Vormonat und 340 mehr als im Vorjahresmonat.
Einschätzung für die kommenden Monate
„Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember im Märkischen Kreis entspricht dem üblichen saisonalen Verlauf“, schätzt Sandra Pawlas, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Iserlohn, die Lage am märkischen Arbeitsmarkt ein. „Auch für den Beginn des frisch angebrochenen Jahres 2023 nehmen wir erfahrungsgemäß diese Tendenz an, gehen aber insgesamt davon aus, dass der Arbeitsmarkt stabil durch den Winter kommt.
Das abgelaufene Jahr stand in jeder Hinsicht deutlich unter dem Einfluss der Folgen, die der Krieg in der Ukraine mit sich gebracht hat. „Exemplarisch lässt sich an dem erhöhten Bestand der arbeitslosen Frauen gegenüber dem Dezember des Vorjahres deutlich ablesen, dass wir auch in unserer Region viele Menschen – eben hauptsächlich Frauen und Kinder – aufgenommen haben, die es zu integrieren gilt, in das gesellschaftliche Leben ebenso wie in den Arbeitsmarkt.“
Mit insgesamt 5.390 offenen Stellen ist der Stellenbestand im Märkischen Kreis auch im Dezember beständig hoch und sogar NRW-weit vorn. Gegenüber November haben die Arbeitgeber mit Blick auf das neue Jahr wieder verstärkt neue Stelle gemeldet. Vor allem aus den Bereichen verarbeitendes Gewerbe, konkret Maschinenbau, wurden mehr Stellen ausgeschrieben, aber auch für den Handel sind Zuwächse zu verzeichnen. „Den sehr aufnahmefähigen, sich wandelnden Arbeitsmarkt und die Qualifikation der Menschen übereinander zu bringen, bleibt auch künftig die Herausforderung, um dem Fachkräfteengpass erfolgreich zu begegnen“, resümiert Sandra Pawlas. „Nach Corona, Ukrainekrieg und angespannter Weltwirtschaft entspannen sich laut einstimmiger Prognose der führenden Forschungsinstitute die konjunkturellen Rahmenbedingungen in 2023, so dass sich vorsichtiger Optimismus breit macht.“