Märkischer Kreis. Die positive Entwicklung auf dem heimischen Arbeitsmarkt zeigt sich im Juni gebremst: Insgesamt waren 15.541 Frauen und Männer im Kreis arbeitslos, 337 mehr als im Vormonat.
„Die Arbeitslosigkeit steigt in diesem Monat. Eine saisonübliche Entwicklung, die maßgeblich auf den sehr frühen Beginn der Sommerferien zurückzuführen ist, durch den einige für den Sommer typische Entwicklungen einen Monat früher eingesetzt haben“, so Sandra Pawlas, Chefin der Arbeitsagentur in Iserlohn. „Gründe sind zum einen saisonal bedingt diejenigen Ausbildungs-Absolventen, die von ihren ausbildenden Betrieben nicht übernommen wurden, zum anderen erkennen wir eine Zurückhaltung der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bei Neueinstellungen“, führt Pawlas weiter aus. Positive Nachrichten gibt es im Juni vom Stellenmarkt: „Mit rund 750 neu gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellen zeigt uns der Arbeitsmarkt, dass er aufnahmefähig ist und Fachkräfte braucht“, ergänzt Pawlas.
Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Märkischen Kreis
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Märkischen Kreis im Juni 2023 gestiegen. Insgesamt waren 15.541 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 337 Personen oder 2,2 Prozent mehr. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.498 Personen bzw. 10,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Juni 6,9 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,3 Prozent (+0,6 Prozentpunkte).
Langzeitarbeitslosigkeit
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Märkischen Kreis im Berichtsmonat gestiegen. 6.488 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 90,8 Prozent (5.890 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 186 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 163 Personen.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren in diesem Monat 4.656 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat erhöht um 210 Personen bzw. 4,7 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 408 Personen oder 9,6 Prozent.
Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II
Das Jobcenter Märkischer Kreis betreut aktuell in 16.718 Bedarfsgemeinschaften 22.723 erwerbsfähige Personen, die Bürgergeld beziehen. Die darin enthaltene Zahl der Arbeitslosen nahm im Juni um 127 auf 10.885 Personen zu und fällt um 1.090 Personen höher aus als vor einem Jahr. „Im Vergleich zu Juni letzten Jahres ist die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften um 820 bzw. um 5,2 Prozent und die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten um 1.211 Personen angestiegen (+ 5,6 %). Dies ist im Wesentlichen auf den Zugang geflüchteter Menschen aus der Ukraine zurückzuführen“, berichtet Anna Markmann, Geschäftsführerin des Jobcenters Märkischer Kreis, und ergänzt: „Seit Februar dieses Jahres bewegen sich allerdings beide Kennzahlen trotz weiterer Zugänge dieses Personenkreises auf einem nahezu unveränderten Niveau“.
Stellenangebot
Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 748 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet (+53 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 5.132 offene Stellen, 52 weniger als im Vormonat und 426 weniger als im Vorjahresmonat.
Zusammenfassung und Einschätzung für die kommenden Monate
Die Arbeitslosigkeit im Märkischen Kreis ist im Juni leicht gestiegen. Maßgeblich dafür ist der sehr frühe Beginn der Sommerferien, durch den einige für den Sommer saisonal typische Entwicklungen einen Monat früher eingesetzt haben. „Die Arbeitslosigkeit ist größtenteils nicht auf Entlassungen zurückzuführen, sondern auf Grund der sehr führen Ferien kommt es zu weniger Neueinstellungen. Ebenfalls melden sich junge Menschen unter 25 Jahren nach Beendigungen ihrer schulischen oder betrieblichen Ausbildungen in den Sommermonaten übergangsweise arbeitslos und lassen dadurch den Arbeitslosenbestand steigen. Da die Ferien früh beginnen, spüren wir diesen Effekt schon im Juni“, berichtet Sandra Pawlas und ergänzt: „Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass dieser saisonbedingte Anstieg bei den jungen Menschen rasch wieder abgeschmolzen wird, da Fachkräfte in der Region nach wie vor sehr nachgefragt sind und die Absolventinnen und Absolventen gute Qualifikationen mitbringen.“
Positive Nachrichten von der Nachfrageseite: Im Juni wurden 748 offene Stellen gemeldet, 53 mehr als im Mai. Allerdings kommt es aufgrund der Ferien oftmals zu verzögerten Personalentscheidungen in den Unternehmen. Im Bestand befinden sich aktuell 5.132 offene Stellen in allen Branchen und Berufen, größtenteils für Fachkräfte. „Da geht ganz viel für die arbeitsuchenden Personen in unserem Märkischen Kreis“, ist Sandra Pawlas zuversichtlich: „Qualifizierung bleibt jedoch weiterhin der Schlüssel, denn größtenteils suchen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber Fachkräfte- daher bleibt mein Appell: Melden Sie sich bei uns – wir beraten und unterstützen jederzeit gerne, wer sich auf den Weg in eine Weiterbildung oder gar einen neuen Beruf machen möchte.“
Ein Blick auf die in diesem Monat veröffentlichten Zahlen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Stand Dezember 2022 zeigt mit 163.243 Personen ein nahezu stabiles Beschäftigungsniveau „Wir sehen hieran, dass die Beschäftigung im Märkischen Kreis nach der Corona-Hochphase in 2020 weiterhin stabil ist“, erklärt Sandra Pawlas