Mit Qualifizierung Zukunft sichern

Durch die Möglichkeit der Förderung aus dem Qualifizierungschancengesetz – kurz QCG – können Unternehmen ihre eigenen Fachkräfte qualifizieren.

11.09.2023 | Presseinfo Nr. 77

Märkischer Kreis. Das Thema Fachkräftebedarf ist nicht neu- im Gegenteil: es wird zunehmend wichtiger. Das Arbeitskräftepotential sinkt, Anforderungen steigen und die Frage bleibt: Woher nehmen? Eine Antwort kann sein: aus den eigenen Reihen. Durch die Möglichkeit der Förderung aus dem Qualifizierungschancengesetz – kurz QCG – können Unternehmen ihre eigenen Fachkräfte qualifizieren. Wie das gelingen kann, zeigt ein Beispiel aus Iserlohn.

Gemeinsam mit dem Projekt „Atlas“ (Automotive Transformationsplattform Südwestfalen), das die gesamte Region Südwestfalen mit seinen besonderen Heraus- und Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt in den Blick nimmt, hat die Iserlohner Arbeitsagentur bei der Kirchhoff Witte GmbH in Iserlohn gezeigt, wie Qualifizierung Hand in Hand funktionieren kann. Wie das genau aussah, zeigt der gemeinsame Film:

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Am Anfang war es eine Informationsveranstaltung, die Vertreterinnen und Vertreter der Firma Kirchhoff auf das Thema „Förderung aus dem QCG“ aufmerksam gemacht hat. Die Herausforderungen des Unternehmens teilen viele Arbeitgeber im Kreis: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden älter und scheiden aus, Auszubildende sind kaum zu finden, Berufe und Qualifikationen verändern sich. Kurzum: Es fehlen Fachkräfte und die Frage bleibt: Woher nehmen? Die Antwort könnte sein: Aus den eigenen Reihen. Und hier setzt die Unterstützung für alle Firmen im Kreis an: Beratung durch das Projekts Atlas und die hiesige Arbeitsagentur in Anspruch zu nehmen. „Wir wollen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern als Partner im Netzwerk Atlas zur Seite stehen und genau da Beratung und Vernetzung anbieten, wo sie gebraucht wird“, erklärt Geschäftsführerin der Agentur Mark, Kirsten Kling.

„Vielfach ist nicht bekannt, dass wir uns auch um Beschäftigte kümmern. Man glaubt, dass wir uns erst dann kümmern, wenn Arbeitslosigkeit eingetreten ist. Aber das ist nicht der Fall. Vielmehr ist es wichtig, uns ganz früh mit ins Boot zu holen und präventiv zu überlegen: Habe ich ausreichend Personal? Ist es für meine Anforderungen qualifiziert genug oder muss ich irgendwo etwas aufsatteln? Hier können wir mit unserer Beratung und auch finanziellen Mitteln unterstützen“, erklärt Agenturchefin Sandra Pawlas. Durch die Förderung aus dem QCG können Lehrgangskosten und das Entgelt bis zu 100 Prozent bezuschusst werden. „Bedeutet für Unternehmen: win win! Ich kann meine Mitarbeiter halten, erhalte finanziellen Ausgleich und am Ende meine gesuchte Fachkraft“, führt Pawlas weiter aus.

So war es auch im Beispiel bei Kirchhoff: „Nachdem uns die Arbeitsagentur die Fördermöglichkeiten dargestellt hat, haben wir uns gefragt – wo ist denn der Haken? Und haben dann festgestellt, es gibt keinen“, erklärt die Personalchefin der Kirchhoff Witte GmbH, Daniela Vollmer. Im Unternehmen in Iserlohn-Sümmern nehmen aktuell sechs Beschäftigte am Qualifizierungsprojekt teil: zum Maschinen- und Anlageführer, zum Fachlageristen und zur Fachkraft Lagerlogistik. „Es braucht natürlich Überzeugungsarbeit, vor allem auch aus dem Umfeld. Ohne Support geht es nicht, denn die Mitarbeiter, die jetzt die Ausbildung machen, sind ja keine 16 mehr. Die stehen mit beiden Beinen im Leben und haben Familie. Da war vor allem der erste Berufsschultag schon aufregend“, sagt Betriebsratsvorsitzender Ali Kaya, der vom Erfolg überzeugt ist. „Das ist einfach eine super Chance. Wir können Mitarbeiter, die wir seit Jahren kennen und die wir schätzen, ausbilden und so bei uns halten und sie können umgekehrt ihre Erfahrungen mit in die Ausbildung einbringen“, fährt er fort. Im Rahmen der Förderung wird die Weiterbildung in der Regel um ein Drittel der regulären Ausbildungszeit verkürzt und das Arbeitsentgelt weitergezahlt, sodass es keine finanziellen Einbußen gibt. On top wird zur Zwischen- und Abschlussprüfung noch eine Prämie ausgezahlt. Gefördert werden können in der Regel alle Berufsbilder und Kurse, vorausgesetzt, es handelt sich um Weiterbildungen bei einem zertifizierten Bildungsträger mit mindestens 120 Stunden. „Es muss nicht immer eine komplette Umschulung sein. Manchmal fehlt auch nur ein Englischkurs oder ein Staplerschein und auch das zu fördern ist möglich“, sagt Sandra Pawlas. Förderanträge erhält die Arbeitsagentur aus unterschiedlichen Branchen. So kann eine Küchenhilfe zum/zur Konditor/in ausgebildet werden oder der/die Altenpflegehelfer/in zum Altenpfleger/in.

„Die Förderpläne für die kommenden Jahre stehen schon. Gemeinsam mit der Arbeitsagentur wollen wir pro Jahr fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausbilden. Ich kann nur jedem Unternehmen raten, kontaktieren Sie den Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und lassen Sie sich beraten“, ermutigt Daniela Vollmer.

Um das Thema „Qualifizierung“ für die gesamte Region Südwestfalen noch stärker voranzutreiben, hat sich der Agenturverbund der Arbeitsagentur Iserlohn, Meschede-Soest und Siegen zusammengeschlossen und trägt den Slogan „Wo ist der Haken? Es gibt keinen! Qualifizierungsoffensive Südwestfalen“ mit Startschuss ab nächster Woche in die Region.


Weitere Informationen
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direkter Draht zum Arbeitgeberservice: 0800 4 5555 20
gebührenfrei; Mo - Fr, 8:00 - 18:00 Uhr

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