Arbeitslosigkeit steigt im Februar leicht

Märkischer Kreis. Gegenüber dem Vormonat ist die Arbeitslosigkeit im Februar um rund 130 Personen leicht angestiegen, das sind 0,8 Prozent mehr als im Januar. Kreisweit sind insgesamt 16.970 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet.

04.03.2024 | Presseinfo Nr. 28

„Die Arbeitslosigkeit steigt in diesem Monat geringfügig an, während sie sonst üblicherweise im Monatswechsel Januar/Februar um rund ein Prozent sinkt. Mit diesem leichten Anstieg liegen wir jedoch noch im saisonalen Rahmen“, ordnet Arbeitsagenturchefin Sandra Pawlas die aktuelle Entwicklung ein. Auch in diesem Monat haben sich vor allem junge Fachkräfte nach ihrer zweieinhalb- und dreieinhalbjährigen Ausbildung arbeitslos gemeldet.

Mehr Stellenmeldungen als im Vormonat

Im Februar haben Arbeitgeber in der Region 686 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet, 137 mehr als im Vormonat. 418 davon sind für Fachkräfte ausgeschrieben. „Ein klarer Indikator, dass heimische Betriebe trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten weiterhin gut ausgebildetes Personal brauchen“, erklärt Pawlas.

Ausbildung als wichtige Säule der Fachkräftesicherung: Die Woche der Ausbildung

Qualifizierung auf der einen, die Gewinnung von Nachwuchs auf der anderen Seite: Zur bundesweiten Woche der Ausbildung vom 11. bis 15. März nehmen die Arbeitsagentur und das Jobcenter im Schulterschluss mit den Bürgermeister*innen des Märkischen Kreises die Duale Ausbildung und das Duale Studium in den Fokus. Umrahmt wird die Woche von drei digitalen Elternabenden am 05., 12. und 20. März. Alle Informationen hierzu unter www.arbeitsagentur.de/veranstaltungen .

Kurzarbeit im Kreis

Kurzarbeit bleibt für viele Betriebe weiterhin Thema: Im Januar wurden 56 neue Anzeigen auf Kurzarbeit für 1.351 (potentiell betroffene) Personen gestellt. „Wie viel Kurzarbeit dann tatsächlich umgesetzt und mit uns abgerechnet wird, sehen wir erst in einigen Monaten. Die Anzeige stellt zunächst nur eine Art „Absichtserklärung“ dar. Dies zeigt klar, dass die wirtschaftliche Situation weiterhin unsicher ist aber auch, dass den heimischen Unternehmen daran gelegen ist, ihr Personal in schwierigen Zeiten zu halten und nicht direkt zu entlassen“, erklärt Pawlas.

Blick auf die kommenden Monate

„Wir gehen davon aus, dass die jungen arbeitslosen Fachkräfte, schnell wieder eine Beschäftigung finden. Sie sind die gut ausgebildeten Personen, die unsere Region braucht. Gleichzeitig sind wir zuversichtlich, dass auch die Stellenmeldungen in den kommenden Monaten weiter steigen werden und weitere Beschäftigungsperspektiven eröffnen. Im Baubereich oder dem Gastgewerbe zieht die Nachfrage bereits an“, fasst Pawlas zusammen.

Zum internationalen Frauentag am 08. März geht der Blick zur Thematik „Frauen am Arbeitsmarkt“:

Frauen sind überwiegend in Teilzeit beschäftigt

Im Märkischen Kreis liegt die Beschäftigtenquote von Frauen mit 55,7 Prozent knapp über dem Landesschnitt von 55,4 Prozent, ist aber im Vergleich zum Vorjahr gesunken (-0,5 Prozentpunkte). Der Großteil der beschäftigten Frauen (rund 80 Prozent) ist gut qualifiziert und arbeitet in Teilzeit. 82,7 Prozent der Teilzeitbeschäftigten sind weiblich. Teilzeitarbeit bietet eine gute Möglichkeit zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, allerdings sind Frauen vielfach gezwungen in Teilzeit zu arbeiten. Zum Einen fehlt es an umfassenden Betreuungsangeboten, zum Anderen mangelt es an individuellen Lösungen, zum Beispiel an flexiblen Arbeitszeitmodellen.

Die Beschäftigung ausländischer Frauen wächst

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Beschäftigung ausländischer Frauen im Märkischen Kreis um 422 Personen und 5,7 Prozent gestiegen. Hierzu zählen auch viele Frauen aus der Ukraine, die nach Beendigung der Sprachkurse in die Arbeitswelt integriert werden können.

Fast zwei Drittel der arbeitslosen Frauen haben keine Ausbildung

Oft ist daher eine Vermittlung nur in Helferjobs möglich. „Der Schlüssel liegt auch hier in der Qualifizierung und Ausbildung: Es gibt flexible Modelle, wie bspw. die „Teilzeitberufsausbildung“. Kommen Sie jederzeit gern auf uns zu. Unsere Kolleginnen und Kollegen beraten alle Interessierten – ob Arbeitnehmende oder Arbeitgebende“, erklärt Pawlas.

Die Entwicklung im Märkischen Kreis im Einzelnen

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Märkischen Kreis im Februar 2024 gestiegen. Insgesamt waren 16.970 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 131 Personen oder 0,8 Prozent mehr. Im Vergleich zum Februar des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.497 Personen bzw. 9,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Februar 7,6 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,9 Prozent (+0,7 Prozentpunkte).

Langzeitarbeitslosigkeit

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Märkischen Kreis im Berichtsmonat gesunken. 6.968 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 91,6 Prozent (6.385 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 4 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 704 Personen.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren in diesem Monat 5.466 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat erhöht um 71 Personen bzw. 1,3 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 749 Personen oder 15,9 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II

Das Jobcenter Märkischer Kreis betreut aktuell 17.226 Bedarfsgemeinschaften mit 23.457 erwerbsfähigen Personen, die Bürgergeld beziehen. Das sind 38 Personen weniger als im Vormonat. Die darin enthaltene Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich im Februar bei allen Alters- und Personengruppen um 60 auf 11.504 Personen. „Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende bewegt sich auf Landesniveau“ erläutert Anna Markmann, Geschäftsführerin des Jobcenters Märkischer Kreis, die aktuelle Entwicklung.

Stellenangebot

Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 686 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet (+137 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 4.603 offene Stellen, 176 weniger als im Vormonat und 560 weniger als im Vorjahresmonat.

Wichtige Telefonnummern und unser eService:

0800 4 5555 00: Kostenfreie Servicenummer für Arbeitnehmer
0800 4 5555 20: Kostenfreie Servicenummer für Arbeitgeber
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